D’Antin MotoGP

D’Antin MotoGP
Toni Elías 2008

Das D’Antin MotoGP-Team ist ein spanisches Motorsportteam, das in der MotoGP-Klasse der Motorrad-WM startet. Teamchef und -eigner ist der ehemalige spanische Motorradrennfahrer Luis d’Antin. Ab der Saison 2008 heißt das Team Alice Team, da die Telecom-Italia-Tochter Alice neuer Hauptsponsor ist.

Das Team war lange Jahre unter dem Namen Antena 3 Yamaha D’Antin bekannt, von 2005 bis 2007 startete es als Pramac D’Antin MotoGP, benannt nach dem Hauptsponsor und Mitbesitzer Pramac, einem italienischen Industrieunternehmen, das unter anderem Geräte zur Stromerzeugung herstellt.

Geschichte

Im Jahr 1999 gründete Luis D’Antin das Team, mit dem spanischen Telekommunikationsunternehmen Antena 3 fand er sofort einen potenten Sponsor, der das Team bis Ende 2002 unterstützen sollte. Man startete in der Saison 1999 in der 250-cm³-Klasse der Motorrad-WM mit Yamaha-Maschinen und den beiden Spaniern Fonsi Nieto und David Garcia als Piloten.

Zur Saison 2000 stieg das Team in die 500-cm³-Klasse auf und konnte mit dem Japaner Norick Abe beim Grand Prix von Japan in Suzuka den bisher einzigen Sieg des Teams feiern. Abe belegte am Saisonende den achten Rang in der WM-Gesamtwertung.

In der Saison 2001 startete das D’Antin MotoGP mit dem Spanier José Luis Cardoso als zweitem Fahrer neben Abe, der in dieser Saison den siebten WM-Rang erreichte.

Zur Saison 2002 wurde die 500-cm³-Klasse zur MotoGP-Klasse und das D’Antin Team startete mit unveränderter Fahrerbesetzung. Norick Abe fuhr konstant unter die besten zehn und belegte am Saisonende den sechsten Platz der Fahrerwertung.

In der Saison 2003 setzte D’Antin erstmals Yamaha-Viertakter ein. Pilot in diesem Jahr war der Japaner Shin’ya Nakano, der zwar in jedem Saisonlauf punkten konnte, aber keine Podiumsplatzierung einfuhr und die Saison auf dem zehnten Platz der WM abschloss.

Zur Saison 2004 wechselte das Team auf Ducati und setzte das Werks-Motorrad aus dem Vorjahr ein, mit dem Loris Capirossi einen WM-Lauf gewonnen hatte. Als Fahrer wurde der Brite Neil Hodgson, der im Vorjahr auf Ducati Superbike-Weltmeister geworden war, und der Spanier Rubén Xaus ins Team gelotst. Das Highlight der Saison war ein dritter Platz von Xaus beim Grand Prix von Katar in Losail. Während des Jahres kam das Team jedoch in finanzielle Schwierigkeiten. Nachdem man mit dem potentiellen Sponsor VISA aussichtsreiche Verhandlungen geführt hatte und sogar schon einige Rennen in den Farben des Unternehmens bestritten hatte, zog sich dieses zurück und man fand während der Saison keinen anderen Hauptsponsor.

Die Saison 2005 bestritt man wieder nur mit einem Fahrer, dem Italiener Roberto Rolfo. Aufgrund der Zahlungsschwierigkeiten im vorangegangenen Jahr bekam man von Michelin keine Rennreifen mehr geliefert und musste mit dem unterlegenen Material von Dunlop vorlieb nehmen, wodurch Rolfo häufig nur auf hinteren Plätzen landete.

Auch in der Saison 2006 startete das Team wieder auf Ducati und bekam mit der Desmosedici GP6 ein Motorrad geliefert, das der aktuellen Werksmaschine technisch nahezu ebenbürtig war. Die beiden Piloten Alex Hofmann und José Luis Cardoso hatten jedoch wiederum oft mit dem unterlegenen Reifenmaterial von Dunlop zu kämpfen und zählten häufig nur zu den Hinterbänklern.

Für die Saison 2007 war man im Team sehr optimistisch, da man die brandneue Desmosedici GP7 einsetzte, die nach dem neuen Reglement nur noch 800 cm³ statt 990 cm³ Hubraum hatte. An der Seite von Alex Hofmann fuhr der brasilianische Routinier Alex Barros, der aus der Superbike-WM zurückkehrte. Außerdem startete das Team 2007 auf Bridgestone-Reifen, die 2006 immerhin vier Grand-Prix-Siege einfahren konnten und hatte so das gleiche Paket wie das Werksteam zur Verfügung, in dem der Australier Casey Stoner sich überlegen den WM-Titel sicherte. Während Alex Barros die Rennen regelmäßig unter den besten zehn beendete und in Italien sogar einen Podestplatz einfahren konnte, hatte Alex Hofmann weniger Glück. In Laguna Seca wurde er schuldlos in einen Unfall mit Sylvain Guintoli verwickelt, bei dem er sich schwer an der linken Hand verletzte. Nach seiner Rückkehr wurde er wegen fehlender Motivation entlassen, seinen Platz im Team bekam Chaz Davies.

Für die Saison 2008 wurden der Franzose Sylvain Guintoli und der Spanier Toni Elías als neue Fahrer bestätigt. Das Team ist weiterhin mit Ducati-Motorrädern und Bridgestone-Reifen unterwegs sein und startet in diesem Jahr als Alice-Team.

Statistik

(Stand: 2. Juni 2010)

Saison Klasse Motorrad Startnummer Fahrer Rennen Siege Podien Punkte WM-Platz
1999 250 cm³ Yamaha 10 SpanienSpanien Fonsi Nieto 16 10 23.
15 SpanienSpanien David Garcia 15 4 29.
2000 500 cm³ Yamaha 6 JapanJapan Norick Abe 16 1 3 147 8.
2001 500 cm³ Yamaha YZR 500 6 JapanJapan Norick Abe 16 1 137 7.
10 SpanienSpanien José Luis Cardoso 16 45 16.
2002 MotoGP Yamaha 6 JapanJapan Norick Abe 15 129 6.
20 SpanienSpanien Pere Riba 6 4 27.
30 SpanienSpanien José Luis Cardoso 6 9 23.
2003 MotoGP Yamaha YZR-M1 56 JapanJapan Shin’ya Nakano 16 101 10.
2004 MotoGP Ducati Desmosedici GP3 11 SpanienSpanien Rubén Xaus 16 77 11.
50 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Neil Hodgson 16 1 38 17.
2005 MotoGP Ducati Desmosedici GP4 44 ItalienItalien Roberto Rolfo 17 25 18.
2006 MotoGP Ducati Desmosedici GP6 22 SpanienSpanien Ivan Silva 3 0 23.
30 SpanienSpanien José Luis Cardoso 17 10 20.
66 DeutschlandDeutschland Alex Hofmann 14 30 17.
2007 MotoGP Ducati Desmosedici GP7 4 BrasilienBrasilien Alex Barros 18 1 115 10.
22 SpanienSpanien Ivan Silva 1
57 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chaz Davies 4
66 DeutschlandDeutschland Alex Hofmann 12 65 13.
72 JapanJapan Shin’ichi Itō 1 1 26.
2008 MotoGP Ducati Desmosedici GP8 24 SpanienSpanien Toni Elías 18 2 92 12.
50 FrankreichFrankreich Sylvain Guintoli 18 67 13.
2009 MotoGP Ducati Desmosedici GP9 36 FinnlandFinnland Mika Kallio 13 1 54 15.
44 SpanienSpanien Aleix Espargaró 4 16 18.
84 ItalienItalien Michel Fabrizio 1
88 ItalienItalien Niccolò Canepa 14 38 16.
2010 MotoGP Ducati Desmosedici GP10 36 FinnlandFinnland Mika Kallio 5 15 (15.)
44 SpanienSpanien Aleix Espargaró 5 22 (13.)

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