- Yamaha Motor
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Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Yamaha Motor Corporation wurde als Tochterunternehmen der Yamaha Corporation am 1. Juli 1955 gegründet und ist eine Aktiengesellschaft, an der die Yamaha Corporation maßgeblich beteiligt ist. Dank des Wirtschaftswachstums in Japan und der gestiegenen Nachfrage nach Kraftfahrzeugen begann das Unternehmen 1955 mit finanzieller Unterstützung der Regierung mit der Produktion von Motorrädern.[2]
Der Motor des Toyota 2000 GT wurde von Yamaha entwickelt. Zeitweise baute Yamaha auch Motoren für die Formel 1.
Baureihen/Modellserien
Yamaha startete die Motorradherstellung zunächst mit Zweitaktmotorradreihen, die zuerst die Kürzel YA und DT (leichte Geländemotorräder) trugen. Später nachfolgende Modellreihen mit Viertaktmotoren begannen mit der Bezeichnung Yamaha XS. Weitere Baureihen sind unter den Bezeichnungen XT, Yamaha R-Serie, Yamaha XJ (und Weitere) bekannt.
Zweitakter
Das erste Motorrad der Yamaha Motor Corporation, die YA-1, eine Kopie der DKW RT 125, wurde auch „Red Dragonfly“ (Rote Libelle) genannt. Sie hatte einen luftgekühlten Einzylinder-Zweitaktmotor mit Dreikanal-Umkehrspülung, 123 cm³ Hubraum (52 mm Bohrung × 58 mm Hub), 5,6 PS Leistung bei 5000/min und 80 km/h Höchstgeschwindigkeit.
1958 trat die YA-2 mit 125 cm³ und einem PS mehr die Nachfolge an, 1959 gefolgt von der YA-3.
1961 leistete die YA-5 schon 10 PS, 1963 wurde die YAT-1 abgeleitet, die der Optik der 250er Twins angeglichen war und der Honda CB 92 Konkurrenz machen sollte.
Diese Motorräder mündeten in eine Linie starker Zweizylinder-Zweitakter, die sich durch hohes Drehmoment und Spurtfreude auszeichneten. Zunächst kam 1964 das Modell YDS3 auf den deutschen Markt, eine in Amerika bereits sehr gut verkaufte 250-cm³-Zweizylindermaschine mit 24 PS. In weiterer Folge wurden bis Anfang der 1970er-Jahre die Modelle YDS5E, DS6 (beide mit 250 cm³) sowie YR1, YR2 und R3 (alle mit 350 cm³) in Deutschland angeboten. Mit den Modellen DS-7 (250 cm³, 24 PS) und R-5 (350 cm³, 36 PS) wurden die Entwicklungslinien der 350er- und 250er-Modelle zusammengeführt. Beide Modelle hatten nun einen horizontal teilbaren Motor, wurden schlitzgesteuert und waren mit Trommelbremsen ausgestattet.
In Japan nannten sich die Modelle 1972 noch DX250 PRO und RX350 PRO, die Zwischenmodelle von der DS7 zur RD 250 und von der R5-F zur RD 350 waren.
Als die bis heute meistverkauften Motorräder gelten die luftgekühlten Folgemodelle RD 250 und RD 350. Sie wurden 1973 mit 30 und 39 PS ausgeliefert. Das Zwischenmodell RD 250-B verfügte 1976 über 32 PS. Nach der Umstellung der Versicherungsklassen wurde die RD 250 später in Deutschland auf 27 PS gedrosselt.
Eine technische Neuerung waren die Membranventile in der Saugseite des Einlasstraktes. Diese Technik brachte eine Verbesserung des Gaswechsels im Motor und erweiterte den nutzbaren Drehzahlbereich. Neben der Membransteuerung hatten diese Modelle eine Scheibenbremse vorn und erzielten hohe Fahrleistungen. Die Spritzigkeit des Motors war auch ein Ergebnis der „Five-Port-Steuerung“ (Fünfkanal-Umkehrspülung in Verbesserung des Patents von Adolf Schnürle): Prinzipbedingt werden beim Zweitakter verbrauchte Gase mittels frischem Benzin-Luft-Gemisch in den Auspuff gedrückt, dabei gelangt auch ein Teil des Frischgases mit in den Auspuff. Durch geschickte Kanalführung des Five-Port-Systems drücken die frischen Gase in Form einer geschlossenen Front die verbrauchten Gase gezielt in den Auspuff, ohne sich mit den Abgasen zu vermischen, wie dies bei früheren Konstruktionen der Fall war. Durch geschicktes Design der Auspuffanlage wird zusätzlich die Druckwelle, die dem Zylinder beim Öffnen des Auslassschlitzes entweicht, reflektiert und drückt die überschießenden Frischgase wieder zurück in den Zylinder, bevor der Kolben das Fenster zur Verdichtung schließt. Dadurch wird ein gewisser Grad der Aufladung erzeugt (sehr grob vergleichbar mit der Aufladung durch abgasturbinengetriebene Verdichter beim Viertaktmotor), was eine erhebliche Leistungssteigerung ermöglicht, die die damaligen Zweitaktmotoren endgültig den hubraumgleichen Viertaktern überlegen machte. Jedoch funktioniert diese Art der Resonanzaufladung nur in einem gewissen Drehzahlbereich, was den so konstruierten Zweitaktern schnell den Ruf einer spitzen und schwer beherrschbaren Leistungscharakteristik einbrachte. Yamaha hat diese Form der Leistungs- und Effizienzsteigerung von Zweitaktmotoren zwar nicht erfunden, jedoch erstmals in Serie an Motorrädern eingesetzt.
Die Zweitakt-Modelle von Yamaha hatten seit ihrem Verkaufsstart in Deutschland eine Getrenntschmierung (Frischölschmierung). Anders als beim Zweitakter sonst üblich mussten Benzin und Motoröl nicht gemischt werden. Bei Yamaha führte eine Ölpumpe dem Kraftstoff-Luft-Gemisch abhängig von der Drehzahl und der Gasgriffstellung dosiert Schmieröl aus einem separaten Öltank zur Motorschmierung zu. Kolbenklemmer im Schubbetrieb gab es mit diesen Modellen nur noch sehr selten, da zumindest bei niederen Drehzahlen immer eine ausreichende Schmierung gewährleistet war.
Das Modell RD 400 wurde 1977/78 (interne Baubezeichnung 1A3) als Ablösung für das in der Leistungsentfaltung sehr engbandige luftgekühlte Vorgängermodell RD 350 auf den Markt gegeben. 1979 erfolgte eine Modernisierung mit kontaktloser Transistorzündung, überarbeiteter Fußrastenanlage (die vorher vorhandenen Fußrastenträger verliefen unterhalb der Verbindung Auspuffkrümmer/Endschalldämpfer und sorgten bei engagierter Fahrweise in Kurven mit welliger Fahrbahn für knifflige Situationen durch Aufsetzen) und neuem Design. Die interne Baubezeichnung lautete 2 R 9. Für beide Versionen gab es weiterhin dickere Zylinderkopfdichtungen, da insbesondere die mit Kontaktzündung bestückten Modelle bei Vernachlässigung der Einstellung bei Frühzündung zu den berüchtigten „Sparbüchsen“ (Durchbrennen des Kolbenbodens) neigten.Der Version 2 R 9 war nur eine kurze „Lebensdauer“ beschieden, da bereits 1980 die wassergekühlten Versionen der RD-Modelle auf den europäischen Markt geliefert wurden und damit endgültig die Ära der luftgekühlten Zweitaktmotoren in der Yamaha-Modellpalette beendeten.
Im Jahre 1980 brachte Yamaha eine sensationelle Neuerung: auf Basis der im Rennsport erfolgreichen Zweitakt-Rennmaschinen kamen als Straßenversion die wassergekühlten Modelle RD 250 LC und RD 350 LC – RD 350 – auf den Markt. 1983 kam als Weiterentwicklung die RD 350 YPVS. Das aus dem Rennsport stammende YPVS (Yamaha Power Valve System) verhalf dem kleinen Zweitaktmotor zu serienmäßigen 59, später 63 PS – womit damals Fahrleistungen von 500er bis 750er Viertakt-Maschinen erreicht werden konnten. Das YPVS-System variiert über eine Walze die Höhe des Auslasskanals und damit die effektive Verdichtung des Motors. Der Auslassquerschnitt wird der jeweils anliegenden Motordrehzahl angepasst, wodurch die Leistungscharakteristik erheblich weicher wird und schon bei niedrigeren Drehzahlen ein hohes Drehmoment erzeugt wird, was die Maschine einfacher fahrbar macht. Gleichzeitig kann die Auslegung für höhere Drehzahlen entsprechend angepasst werden, was die mögliche Spitzenleistung steigert. Mit steigender Drehzahl wird die Höhe des Auslasskanals vergrößert, was das Drehmomentmaximum in höhere Drehzahlen verschiebt und durch eine Senkung der effektiven Verdichtung den Motor „freier“ drehen lässt. Bei der Einzylinder RD 125 LC wurde ein YEIS (Yamaha Energy Induction System) genanntes System im Einlasskanal installiert.
Es bestand aus einer Kammer, die vor dem membrangesteuerten Einlass vom Ansaugstutzen abzweigte. In dieser Kammer sammelte sich das Gemisch, das vor der Membran verblieb, wenn die Drehzahl sank (z. B. beim Anbremsen vor einer Kurve) und entwich der Kammer wieder, wenn wieder ein höherer Unterdruck im Ansaugtrakt anlag (z. B. beim Gasgeben in resp. nach der Kurve). Dadurch wurde die Gasannahme des Motors deutlich verbessert, der Verbrauch um bis zu 10 % gesenkt und die die Fahrbarkeit der Yamaha Zweitaktmotorräder weiter verbessert. Die letzte Entwicklungsstufe bildete 1984 die RD 500 V4 – eine Replik der mehrfachen Weltmeistermaschine der 500er Klasse (Wayne Rainey, Eddie Lawson). Der Hightech-V4-Zweitakter leistete serienmäßig 88 PS. Damit zählte die RD 500 zu den schnellsten Straßenmotorrädern ihrer Zeit, sie ist in gutem Pflegezustand aufgrund ihrer Leistung und gutem Handlings in den Händen eines Kenners immer noch für Überraschungen gut und kann mit modernen Sportmaschinen noch gut mithalten. Mit modernen Fahrwerkskomponenten ausgestattet sind die Yamaha RD500 aufgrund ihres Handlings und der ausreichenden Motorleistung (die relativ einfach noch deutlich erhöht werden kann) bezogen auf die Fahrleistungen immer noch konkurrenzfähig zu modernen Sportmotorrädern mit Straßenzulassung. Die Maschine stellt jedoch trotz des prinzipiell einfacheren Zweitakt-Prinzips einen so hohen Bauaufwand dar, dass diesem Motorkonzept keine Zukunft beschieden war, zumal stetig verschärfte Abgas- und Lärmemissionsgesetze kaum mehr einzuhalten waren.
Der neueste Zweitakter ist die Yamaha TZR 50 R. Diese wurde in Deutschland mangels Verkaufserfolg nach nur kurzer Zeit wieder vom Markt genommen. Gerüchte, dass dieser Fahrzeugtyp verboten wurde, weil er in viele Unfälle verwickelt gewesen sein soll, sind falsch, wie auch die gesetzliche Grundlage zum Verbot eines bestimmten Fahrzeugtyps eines Herstellers aufgrund der Unfallhäufigkeit in Deutschland nicht gegeben ist. Dagegen ist das Motorrad z. B. in der Schweiz ein Verkaufsschlager und deshalb eines der Motorräder, die am häufigsten auf Schweizer Straßen zu sehen sind.
Viertakter
1969 stellte Yamaha mit der XS 1 eine neue Linie mit Gleichläufer-Motor (Parallel-Twin) auf die Beine. Optisch stark angelehnt an klassische britische Motorräder, ist der 650-cm³-Motor jedoch mit einer obenliegenden, kettengetriebenen Nockenwelle ausgerüstet (OHC) und besitzt einen Primärantrieb durch Stirnräder. Die Weiterentwicklung mündete in der XS 650, welche 1974 in Deutschland erschien und in verschiedenen Varianten bis 1984 gebaut wurde. Sie besaß zunächst 51, später 50 PS, war mit einem Elektrostarter ausgerüstet und war wegen ihrer Zuverlässigkeit und ihrer „englischen“ Optik ein Verkaufsrenner.
1972 erschien das Zweizylinder-Modell TX 750, seinerzeit das größte und stärkste Viertakt-Motorrad, das Yamaha anbot – wenn auch nur kurz, denn gegen die alteingesessene Vierzylinder-Honda CB 750 Four war die neue Zweizylinder-Maschine trotz des technischen Leckerbissens der zwei kettengetriebenen Ausgleichswellen – erstmals verwendet im Motorradbau – nicht erfolgreich. Die Antriebsketten der Ausgleichswellen längten sich zudem oft oder rissen sogar, was zu erheblichen Garantiearbeiten führte. Das am Zylinderkopf verschraubte Interferenzrohr zwischen den Auslasskanälen führte zu thermischen Problemen. Die TX 750 wurde nur bis 1974 gebaut.
1973 brachte Yamaha mit der TX 500/XS 500 B ein Viertakt-Motorrad mit zwei Zylindern heraus, das als erstes Serienmotorrad nach dem Zweiten Weltkrieg einen Vierventilmotor besaß. Der thermisch hoch beanspruchte Zylinderkopf erwies sich als nicht ganz unproblematisch. Es wurde in verschiedenen Versionen als XS 500 C/D/E bis 1979 gebaut.
1975 lieferte Yamaha mit der unverwüstlichen XT 500 das erste Serienmodell einer Enduro, ausgestattet mit einem 500 cm³ Einzylinder-Viertaktmotor. Bis heute erfreut sich diese Maschine großer Beliebtheit. Ein weiterer sehr beliebter Youngtimer ist die SR 500 mit dem fast baugleichen Einzylinder-Motor, die 1978 in Deutschland auf den Markt kam. Sie war eines der beliebtesten Motorräder der 1980er Jahre. Heute ist sie eine Kultmaschine im Kreise der „Youngtimer“ und erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Ab 1976 wurden in der Hubraum-Klasse unterhalb von 500 cm³ das Zweizylinder-OHC-Modell XS 360 gebaut, das ab 1978 mit vergrößertem Hubraum als XS 400 verkauft wurde. Eine Version mit 250 cm³ wurde als XS 250 ebenfalls hergestellt. Ab 1983 entstand eine neue XS 400, jetzt mit DOHC-Motor. Diese Maschinen werden bis heute aufgrund ihrer einfachen Wartung und ihrer Zuverlässigkeit als sehr preiswerte Einsteiger-Motorräder geschätzt.
Eine große Erfolgsgeschichte wurden die Drei- und Vierzylinder-Modelle der Viertakter-Baureihe XS 750, XS 850 (Dreizylinder) und XS 1100 (Vierzylinder) und 95 PS, die Ende der 1970er Jahre herauskamen. Die XS 1100 war bei Ihrer Einführung das größte Bike der Welt. Diese Motorräder hatten als erste japanische Motorräder einen Kardan-Sekundärantrieb, der mit doppelter Umlenkung an Getriebe-Ausgang und Hinterrad als Entwicklungsauftrag bei Porsche in Weissach entstand.
Yamaha etablierte sich mit diesen Maschinen und den sportlicher orientierten Nachfolger-Vierzylindern (XJ 550 und später XJ 600 S (Diversion) bzw. N mit Ketten- sowie XJ 650, XJ 750 und XJ 900 mit Kardanantrieb) in dem erfolgversprechenden Markt von großen Touren- und Sport-Motorrädern. Ein zwischen 1981 und 1985 angebotenes Tourer-Modell, die TR 1 mit vollgekapselter Antriebskette und 981 cm³ großem, quer eingebauten V-Zweizylinder (ähnlich Harley-Davidson), war am Markt nicht erfolgreich. 1984 erfolgte die Einführung der FJ 1100, die eigentlich als Sportmotorrad geplant war und mit Kette ausgerüstet wurde.
Unter der Modellbezeichnung Virago produzierte Yamaha von 1981 bis 2003 mehrere sowohl Kette- als auch Kardan-getriebene Chopper- und Cruiser-Modellbaureihen von 125 bis 1100 cm³ Hubraum. Die Virago-Modelle wurden weltweit in viele Länder exportiert. Die Modellbezeichnung in Deutschland war „XV“ (z. B. XV535, XV1100, etc.), wobei die XV 535 mit über 30.000 abgesetzten Einheiten eines der meistverkauften Motorräder Deutschlands ist.
1993 wurde mit GTS 1000 und der Modellvariante GTS 1000A (mit ABS) ein Nachfolger für die FJ-Reihe präsentiert. Die GTS 1000 war das erste Großserienmotorrad mit Achsschenkellenkung. In Verbindung mit einer elektronischen Einspritzung, geregeltem 3-Wege-Katalysator und wahlweisem ABS galt die GTS 1000 als Technologieträger, der aufgrund des hohen Preises nur begrenzten kommerziellen Erfolg hatte.
Die seit 1995 gebaute XJR ist das einzige aktuelle Motorrad der XJ-Baureihe, das ohne Kardanantrieb angeboten wird.
Die Modellreihe FZR repräsentierte die sportliche Seite von Yamaha. Begonnen wurde die Produktion mit der FZR 400 der aber schon bald größere Motoren folgten. So gab es weitere Modelle und Motorvarianten, unter anderem FZR 600 (91 und 98 PS), FZ 750 (98–115 PS) und FZR 1000 (2LA, 98–135 PS)/FZR 1000 (3LE, bis zu 106 kW/146 PS). Diese waren zu dieser Zeit alles Supersportler-Modelle. Es gab aber auch noch die Unverkleideten der FZR-Reihe, zum Beispiel die FZX 750.
Nachfolger der FZR-Generation waren die YZF 600R „Thundercat“, die YZF 750R / SP und die YZF 1000R „Thunderace“. Die 1000er Thunderace hat bis auf geschmiedete Kolben den gleichen Motor wie die FZR 1000 (3LE), jedoch mit 107 kW (145 PS).
Mit dem unverkleideten „Muscle Bike“ „V-Max“ schuf Yamaha ein Kultmotorrad, das ab 1984 gebaut wurde. Deren 1200er V4-Motor leistet in der internationalen, „offenen“ Version bis zu 107 kW (145 PS), die lange unübertroffen waren und das Motorrad in puncto Beschleunigung konkurrenzlos machte. Bei hohen Geschwindigkeiten jedoch ist die V-Max im Serientrimm schwer fahrbar, da das Fahrwerk der Motorleistung nicht gewachsen ist und zum Pendeln neigt. Offiziell nach Deutschland importierte Maschinen wurden auf versicherungsgünstige 98 PS gedrosselt. Die freiwillige Beschränkung der Hersteller und Importeure begrenzte die Leistung von in Deutschland verkauften Maschinen seit etwa 1982 offiziell auf 100 PS; die Folge einer durch die Honda CBX-1000-Sechszylinder mit 105 PS Ende der 1970er Jahre ausgelösten Sinndiskussion über immer leistungsstärkere Motorräder. 2009 wurde erstmals mit einer völlig neuen Vmax bei einem Großserienmotorrad die 200 PS-Marke erreicht. Ihr 1680 cm³-Vierzylinder-V-Motor erbrachte diese Leistung bei 9000/min; die Spitzengeschwindigkeit war auf 220 km/h begrenzt.
1998 stellte Yamaha die YZF-R1 vor. Es handelt sich um ein reinrassiges straßenzugelassenes Superbike mit 998 cm³ und 110 kW (150 PS) – bei kompakten Außenmaßen und einem Gewicht im betankten Zustand unter 200 kg. Yamaha zeigte mit dieser Maschine eindrucksvoll seine Ingenieurskunst und bewies, dass man auch aus vergleichsweise kleineren Motoren hohe Leistungen erzielen kann.
Die FJR1300A ist seit ihrem Erscheinen im Jahre 2001 siebenfacher (Serien)-Sieger bei der Leserwahl „Motorrad des Jahres“ der Zeitschrift MOTORRAD. Sie begründete mit ihren 143,5 PS (105,5 kW) bei 8.000/min und einem maximalen Drehmoment von 134,4 Nm bei 7000/min das neue Segment der Leistungstourer innerhalb der Klasse der Tourer.
2010 stellte Yamaha eine neue Reiseenduro vor, die XT1200Z Super Ténéré. Der Zweizylinder-Viertakt-Reihenmotor der neuen Maschine leistet 110 PS (80,9 kW) bei 7.250/min und einem maximalen Drehmoment von 114,1 Nm bei 6.000/min.
Motorsport
Motorrad-Weltmeisterschaft
Insgesamt konnte Yamaha bisher 35 Fahrer- und 37[3] Konstrukteurs-Weltmeistertitel in der Motorrad-Weltmeisterschaft einfahren.
Fahrertitel:
Phil Read (5)
Valentino Rossi (4)
Eddie Lawson (3)
Wayne Rainey (3)
Kent Andersson (2)
Giacomo Agostini (2)
Kenny Roberts (2)
Carlos Lavado (2)
Bill Ivy (1)
- Weltmeister in der 125-cm³-Klasse: 1967
Rodney Gould (1)
- Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1970
Jarno Saarinen (1)
- Weltmeister in der 125-cm³-Klasse: 1972
Johnny Cecotto (1)
- Weltmeister in der 350-cm³-Klasse: 1975
- Weltmeister in der 350-cm³-Klasse: 1977
- Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1982
Christian Sarron (1)
- Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1984
John Kocinski (1)
- Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1990
Tetsuya Harada (1)
- Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 1993
Olivier Jacque (1)
- Weltmeister in der 250-cm³-Klasse: 2000
Jorge Lorenzo (1)
- Weltmeister in der MotoGP-Klasse: 2010
Superbike-Weltmeisterschaft
Insgesamt konnte Yamaha bisher einen Fahrer- und einen Konstrukteurs-Weltmeistertitel in der Superbike-Weltmeisterschaft einfahren.
Fahrertitel:
Ben Spies (1)
- Superbike-Weltmeister: 2009
Supersport-Weltmeisterschaft
Insgesamt konnte Yamaha bisher zwei Fahrer- und zwei Konstrukteurs-Weltmeistertitel in der Supersport-Weltmeisterschaft einfahren.
Fahrertitel:
Jörg Teuchert (1)
- Supersport-Weltmeister: 2000
Cal Crutchlow (1)
- Supersport-Weltmeister: 2009
Rennbootsport
Yamaha Außenbordmotoren (2-Takter) werden im Rennbootsport hauptsächlich in der Klasse bis 850 cm³ eingesetzt. In dieser Formel 4 gewannen Fahrer mit Yamaha-Motoren in der Zeit von 1999 bis 2009 sechs Welt- und vier Europameistertitel. Anfang der 1990er Jahre waren auch in der Klasse der Dreikantfeilen bis 400 cm³ Fahrer mit Yamaha-Außenbordern am Start. Sie gewannen drei Welt- und zwei Europameistertitel.[4]
Modellpalette
siehe auch: Liste der Yamaha-Motorräder
Aktuelle Motorrad-Modelle
- Roller
- Aerox WGP 50th Anniversary, Aerox R
- BW's, BW's 125
- CygnusX 125
- Jog50R, JogRR
- Neo's, Neo's 4
- Vity 125
- Why
- X-City 125
- X-MAX 125
- Roller über 125 cm³
- X-City 250
- X-MAX 250
- Majesty 400 / ABS
- TMAX 500 / ABS (inkl. CH Sondermodelle BLACK MAX und NIGHT MAX / NIGHT MAX ABS)
- Leichtkrafträder
Supersport
MT-Serie
Touring
FZ-Serie
- FZ1
- FZ1 Fazer
- FZ8
- FZ8 Fazer
- FZ6 ABS
- FZ6 S2 ABS
- FZ6 Fazer ABS
- FZ6 Fazer S2 ABS
Straße
Enduro
- WR250F
- WR250R
- WR450F
- XT660R
- XT660Z Ténéré
- XT1200Z Super Ténéré
Cruiser
- XVS1300A Midnight Star
- XV1900A Midnight Star
- XVS950A Midnight Star
Wettbewerb (nicht im Bereich der StVZO zu betreiben)
- WR250F
- WR450F
- TT-R50E
- TT-R90
- TT-R125/LW
- YZ85LW
- YZ125
- YZ250
- YZ250F
- YZ450F
- PW50
- PW80
Quads
- Grizzly: 125, 300, 350 4WD, 450 IRS, 450 EPS, 550 EPS, 700 EPS / SE
- YFM: 90R, 250R, 350R, 700R / SE,
- YFZ: 350 Banshee, 450, 450R / SE
Der Zusatz „R“ steht für die Modellbezeichnung Raptor. Dieser Name darf aber aus lizenzrechtlichen Gründen von Yamaha in Deutschland nicht verwendet werden.
Wassermotorräder
Wassermotorräder werden von Yamaha unter der Bereichnung Waverunner angeboten. Es werden drei Baureihen angeboten:[5]
- High Performance-Modelle: FX HO - FX Cruiser HO - FX SHO - FX Cruiser SHO
- Kompakt-Modelle: VX - VX Cruiser - VX Deluxe
- Sport-Modelle: FZR - FZS
Zusätzlich gibt es das Modell SuperJet für den Einsatz bei Wettbewerben.
Schlauchboote
Schlauchboote werden unter dem Namen YAM angeboten. In der Typenbezeichnung erkennt man die ca. Länge in Zentimetern. Es werden drei Baureihen angeboten:[6]
- Tender (Beiboote): 220T - 240T
- Sport-Tender: 240STi - 275 STi - 310STi
- Sport: 240S - 275S - 310S - 340S - 380S
Bootsmotoren
Seit 1963 bietet Yamaha in Deutschland Außenbordmotoren an. Die beiden ersten Modelle waren luftgekühlte Zweitakt-Einzylindermotore mit einer Leistung von 4 bzw 8 PS.[7] Aktuell baut Yamaha Außenborder nur noch als Viertakter. Im Programm von 2008 war das kleinste Modell ein 2,5-PS-Motor mit einem Zylinder und 72 cm³ Hubraum, das stärkste Modell hatte 350 PS, sechs Zylinder in V-Anordnung und 5330 cm³ Hubraum. Außerdem werden Innenbordmotore angeboten.
Weblinks
Commons: Yamaha-Motorräder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Yamaha Motor internationale Website
- Yamaha Motor Europe
- Yamaha Motor Deutschland
- Yamaha Motor Österreich
- Yamaha Motor Schweiz
- Yamaha Motorsport (deutsch)
Einzelnachweise
- ↑ Yamaha Motors Produktbereiche (offizielle Herstellerseite)
- ↑ Yamaha Firmengeschichte
- ↑ ohne Gespann-Klasse
- ↑ Datenbankabfrage beim Rennbootarchiv Schulze am 23. Mai 2010
- ↑ Yamaha Website (abgerufen am 2. März 2010)
- ↑ Yamaha Website, (abgerufen am 2. März 2010)
- ↑ Firmenanzeige in der Zeitschrift Die Yacht (Bielefeld), Heft 1/1963, S. 58
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