Superbike-Weltmeisterschaft

Superbike-Weltmeisterschaft
Superbike-Weltmeisterschaft
Aktuelle Saison Superbike-WM-Saison 2011
FIM SBK WM Logo.jpg
Fahrzeugtyp Superbike
Land oder Region Weltmeisterschaft
Aktueller Name FIM World Superbike Championship
Erste Saison 1988
Reifen Pirelli
Offizielle Website www.worldsbk.com

Die Superbike-Weltmeisterschaft ist eine Rennsportklasse für seriennahe Motorräder. Sie ist auch unter den Kürzeln SBK und WSBK bekannt.

Als Superbikes werden straßenzugelassene, vollverkleidete Sportmotorräder der 1000-cm³-Klasse beziehungsweise (bis 2003) der 750-cm³-Klasse bezeichnet.

Die Weltmeisterschaft wird seit 1988 ausgetragen und findet unter dem Dach der FIM statt. Es werden getrennte Weltmeistertitel für Fahrer und Hersteller vergeben. Das erste Rennen fand am 3. April 1988 in Donington Park (Großbritannien) statt. Erster Sieger war der Italiener Davide Tardozzi auf Bimota.

Die Superbike-WM wurde ursprünglich auf Betreiben der vier großen japanischen Hersteller Honda, Yamaha, Kawasaki und Suzuki ins Leben gerufen. Die bislang erfolgreichste Marke ist aber Ducati aus Italien.

Promotor und Rechteinhaber der Serie ist seit Ende 2008 die Schweizer Firma Infront Sports & Media AG als Nachfolgerin von FGSport.

Inhaltsverzeichnis

Reglement

Seit 2003 werden in der Superbike-WM Einheitsreifen der Marke Pirelli verwendet.

Bis 2003 sah das Reglement Hubraumlimits von 750 cm³ für Vierzylinder- und von 1000 cm³ für Zweizylinder-Motoren vor. Diese Regelung sollte den Vorteil von Vierzylinder-Motoren, höhere Drehzahlen und damit eine größere Leistung als Zweizylinder zu erreichen, kompensieren. Ab 2004 war für alle Motoren ein Hubraumlimit von 1000 cm³ vorgeschrieben, man ließ jedoch den Zweizylindern mehr Spielraum zur Leistungssteigerung. Da dies allerdings deutlich höhere finanzielle Aufwendungen bedeutete, wurde ab der Saison 2008 auf Bestrebungen von Ducati und wohl auch KTM hin abermals ein größerer Hubraum für Zweizylinder-Motoren zugelassen.

Reglementsänderungen seit 2008

Weltmeister 2009: Ben Spies 2009 auf Yamaha YZF-R1
Rennszene aus der Saison 2005: James Toseland (Nr. 1) vor Chris Walker (9) und Yukio Kagayama (71)
  • Hubraumlimits
    • 2-Zylinder: über 850 cm³ bis max. 1200 cm³
    • 3-Zylinder: über 750 cm³ bis max. 1000 cm³
    • 4-Zylinder: über 750 cm³ bis max. 1000 cm³
  • Mindestgewichte
    • 2-Zylinder: 168 kg
    • 3-Zylinder: 162 kg
    • 4-Zylinder: 162 kg

Das Gewicht der Zweizylinder kann im Laufe der Saison je nach Bedarf in ±3-kg-Schritten angepasst werden (maximal auf 171 kg, minimal auf 162 kg).

  • Luft-Restriktoren

Die Zweizylinder werden mit Ansaugrestriktoren (50 mm Durchmesser) begrenzt. Diese können im Laufe der Saison nach Bedarf in ±2-mm-Schritten angepasst werden (maximale Begrenzung auf 46 mm, kompletter Entfall des Restriktors möglich).

  • Motorentuning

Alle Motorenkonzepte unterliegen den Tuning-Regeln, die bis 2007 für die 1000er-Vierzylinder galten. Die Zweizylinder müssen serienmäßige Pleuel aufweisen.

  • Homologations-Stückzahlen

2008 und 2009 müssen alle Hersteller 1000 Basismotorräder produzieren, um eine Homologation für die WSBK zu erhalten. Ab 2010 wurde diese Anzahl auf 3000 Stück erhöht.[1]

Superbike-Weltmeister

Jahr Fahrertitel Motorrad Herstellertitel Saisonstatistik
1988 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Fred Merkel JapanJapan Honda VFR 750 / RC30 JapanJapan Honda Saisonstatistik
1989 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Fred Merkel JapanJapan Honda VFR 750 / RC30 JapanJapan Honda Saisonstatistik
1990 FrankreichFrankreich Raymond Roche ItalienItalien Ducati 851 JapanJapan Honda Saisonstatistik
1991 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Doug Polen ItalienItalien Ducati 888 ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
1992 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Doug Polen ItalienItalien Ducati 888 ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
1993 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Scott Russell JapanJapan Kawasaki ZXR 750 ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
1994 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Carl Fogarty ItalienItalien Ducati 916 R ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
1995 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Carl Fogarty ItalienItalien Ducati 916 R ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
1996 AustralienAustralien Troy Corser ItalienItalien Ducati 916 R ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
1997 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Kocinski JapanJapan Honda RVF 750 / RC45 JapanJapan Honda Saisonstatistik
1998 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Carl Fogarty ItalienItalien Ducati 996 ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
1999 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Carl Fogarty ItalienItalien Ducati 996 RS ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
2000 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Colin Edwards JapanJapan Honda VTR 1000 SP ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
2001 AustralienAustralien Troy Bayliss ItalienItalien Ducati 996 R ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
2002 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Colin Edwards JapanJapan Honda VTR 1000 SP2 ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
2003 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Neil Hodgson ItalienItalien Ducati 999 F03 ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
2004 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Toseland ItalienItalien Ducati 999 F04 ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
2005 AustralienAustralien Troy Corser JapanJapan Suzuki GSX-R 1000 K5 JapanJapan Suzuki Saisonstatistik
2006 AustralienAustralien Troy Bayliss ItalienItalien Ducati 999 F06 ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
2007 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Toseland JapanJapan Honda Fireblade CBR1000RR JapanJapan Yamaha Saisonstatistik
2008 AustralienAustralien Troy Bayliss ItalienItalien Ducati 1098 F08 ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
2009 Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ben Spies JapanJapan Yamaha YZF-R1 ItalienItalien Ducati Saisonstatistik
2010 ItalienItalien Max Biaggi ItalienItalien Aprilia RSV4 Factory ItalienItalien Aprilia Saisonstatistik
2011 SpanienSpanien Carlos Checa ItalienItalien Ducati 1098R ItalienItalien Ducati Saisonstatistik

Schwere Unfälle

  • Am 10. September 1995 ist im niederländischen Assen der junge japanische Nachwuchsfahrer Yasutomo Nagai (Yamaha World Superbike Team) schwer gestürzt. Er starb am 12. September 1995 im Krankenhaus.
  • Am 23. April 2000 fand die große Karriere Carl Fogartys in Phillip Island (Australien) ein bitteres Ende. Er stürzte im zweiten Rennen an diesem Tage in Runde 5. Es dauerte Monate, bis er sich von den schweren Verletzungen erholte.

Rekorde

Fahrer

Rekordweltmeister Carl Fogarty auf Ducati 916

(Stand: Saisonende 2011, noch aktive Fahrer sind grau hervorgehoben)

Weltmeisterschaften
1. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Carl Fogarty 4
2. AustralienAustralien Troy Bayliss 3
3. AustralienAustralien Troy Corser 2
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Colin Edwards 2
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Fred Merkel 2
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Doug Polen 2
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Toseland 2
8. ItalienItalien Max Biaggi 1
SpanienSpanien Carlos Checa 1
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Neil Hodgson 1
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten John Kocinski 1
FrankreichFrankreich Raymond Roche 1
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Scott Russell 1
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ben Spies 1
Rennstarts
1. AustralienAustralien Troy Corser 377
2. JapanJapan Noriyuki Haga 312
3. ItalienItalien Pierfrancesco Chili 276
4. NeuseelandNeuseeland Aaron Slight 229
5. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Carl Fogarty 220
6. SpanienSpanien Rubén Xaus 215
7. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Toseland 201
8. ItalienItalien Piergiorgio Bontempi 195
9. SpanienSpanien Gregorio Lavilla 188
10. AustralienAustralien Steve Martin 182
Siege
1. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Carl Fogarty 59
2. AustralienAustralien Troy Bayliss 52
3. JapanJapan Noriyuki Haga 43
4. AustralienAustralien Troy Corser 33
5. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Colin Edwards 31
6. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Doug Polen 27
7. FrankreichFrankreich Raymond Roche 23
8. SpanienSpanien Carlos Checa 20
ItalienItalien Pierfrancesco Chili 17
10. ItalienItalien Max Biaggi 16
ItalienItalien Giancarlo Falappa 16
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Neil Hodgson 16
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Toseland 16
Podiumsplatzierungen
1. AustralienAustralien Troy Corser 130
2. JapanJapan Noriyuki Haga 116
3. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Carl Fogarty 109
4. AustralienAustralien Troy Bayliss 94
5. NeuseelandNeuseeland Aaron Slight 87
6. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Colin Edwards 75
7. ItalienItalien Pierfrancesco Chili 61
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich James Toseland 61
9. ItalienItalien Max Biaggi 59
10. FrankreichFrankreich Raymond Roche 57
Pole-Positions
1. AustralienAustralien Troy Corser 43
2. AustralienAustralien Troy Bayliss 26
3. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Carl Fogarty 21
4. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Doug Polen 17
5. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Neil Hodgson 16
6. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Colin Edwards 15
7. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Ben Spies 11
8. ItalienItalien Pierfrancesco Chili 10
9. FrankreichFrankreich Raymond Roche 9
10. SpanienSpanien Carlos Checa 8
ItalienItalien Giancarlo Falappa 8
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Scott Russell 8
NeuseelandNeuseeland Aaron Slight 8
Schnellste Rennrunden
1. JapanJapan Noriyuki Haga 58
2. Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Carl Fogarty 48
3. AustralienAustralien Troy Corser 45
4. AustralienAustralien Troy Bayliss 35
5. ItalienItalien Pierfrancesco Chili 29
6. NeuseelandNeuseeland Aaron Slight 26
7. FrankreichFrankreich Raymond Roche 25
8. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Colin Edwards 23
9. SpanienSpanien Carlos Checa 22
10. Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Doug Polen 17
Ducati – erfolgreichster Hersteller der Superbike-WM

Hersteller

(Stand: Saisonende 2011)

Konstrukteursweltmeisterschaften
1. ItalienItalien Ducati 17
2. JapanJapan Honda 4
3. ItalienItalien Aprilia 1
JapanJapan Suzuki 1
JapanJapan Yamaha 1
Siege
1. ItalienItalien Ducati 306
2. JapanJapan Honda 111
3. JapanJapan Yamaha 74
4. JapanJapan Kawasaki 36
5. JapanJapan Suzuki 31
6. ItalienItalien Aprilia 21
7. ItalienItalien Bimota 11
Podiumsplatzierungen
1. ItalienItalien Ducati 762
2. JapanJapan Honda 358
3. JapanJapan Yamaha 252
4. JapanJapan Kawasaki 165
5. JapanJapan Suzuki 131
6. ItalienItalien Aprilia 73
7. ItalienItalien Bimota 22
8. DeutschlandDeutschland BMW 5
9. MalaysiaMalaysia Petronas 2
Pole-Positions
1. ItalienItalien Ducati 157
2. JapanJapan Honda 44
3. JapanJapan Yamaha 37
4. JapanJapan Kawasaki 21
5. JapanJapan Suzuki 19
6. ItalienItalien Aprilia 12
7. ItalienItalien Bimota 4
8. MalaysiaMalaysia Petronas 2
9. DeutschlandDeutschland BMW 1
Schnellste Rennrunden
1. ItalienItalien Ducati 295
2. JapanJapan Honda 101
3. JapanJapan Yamaha 80
4. JapanJapan Suzuki 44
5. JapanJapan Kawasaki 38
6. ItalienItalien Aprilia 24
7. ItalienItalien Bimota 5
8. DeutschlandDeutschland BMW 1

Medienpräsenz

Die Superbike-Weltmeisterschaft wird 2011 im Fernsehen bei Eurosport und Eurosport 2 übertragen.[2] Des Weiteren werden die Superpole-Qualifikation und Rennen im kostenpflichtigen IP-TV von Eurosport angeboten.

Bis 2009 wurden die Superpole-Qualifyings und Rennen über die offizielle Internetpräsenz der Superbike-WM per Livestream frei empfangbar angeboten.

Verweise

Einzelnachweise

  1. Michael Rohrer: Sport: Reglement der Superbike-WM 2010, Zugriff am 1. Januar 2011
  2. Yahoo! Eurosport: Superbike-WM live bei Eurosport, Zugriff am 1. Januar 2011

Weblinks

 Commons: Superbike-Weltmeisterschaft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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