Eduard Leuze

Eduard Leuze

Eduard Leuze (* 24. Dezember 1906 in Freudenstein; † 25. Oktober 1973 in Reutlingen) war ein deutscher Politiker der FDP/DVP. Von 1952 bis 1953 war er Abgeordneter des Deutschen Bundestages, von 1956 bis 1972 des Landtages in Baden-Württemberg. Während dieser Zeit war er von 1960 bis 1966 Wirtschaftsminister.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Leuze wurde 1906 als Sohn eines evangelischen Pfarrers geboren. Er besuchte ein Gymnasium in Tübingen, an dem er sein Abitur machte und studierte dann Jura in Berlin, Kiel und Tübingen und promovierte 1932. Seit 1933 war er als Rechtsanwalt in Reutlingen tätig. Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Soldat, danach wurde er 1948 Notar. Seit 1951 war er Präsidiumsmitglied der Deutschen Anwaltskammer, später war er zudem noch Aufsichtsratsmitglied bei VW und war im Vorstand der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz.

Politik

Leuze trat 1945 der DVP bei und wurde Mitglied des Gemeinderates in Reutlingen. Ab 1946 gehörte er der Beratenden Landesversammlung für Württemberg-Hohenzollern beziehungsweise von 1947 bis 1952 dem Landtag von Württemberg-Hohenzollern an. Im Jahr 1947 wurde er Fraktionsvorsitzender der DVP. Ein Jahr später war Leuze Vizepräsident des Landtages. Im Landtag sprach er sich gegen die Einrichtung von Konfessionsschulen aus. Von 1951 bis 1953 war er Landesvorsitzender der FDP/DVP in Württemberg-Hohenzollern. Leuze rückte am 21. März 1952 für den verstorbenen Bundesbauminister Eberhard Wildermuth in den Deutschen Bundestag nach. Er gehörte ihm nur noch bis zum Ende der laufenden Legislaturperiode an, die 1953 endete. Auf dem Bundesparteitag der FDP 1952 in Bad Ems wurde er in den Bundesvorstand gewählt. Im Jahr 1953 war er auch Mitglied der Verfassunggebenden Landesversammlung.

Von 1956 bis 1972 war Leuze Landtagsabgeordneter in Baden-Württemberg, wo er den Wahlkreis Reutlingen vertrat. Bis zu seiner Ernennung zum Minister war er von 1956 bis 1960 auch Fraktionsvorsitzender der FDP/DVP. Von 1960 bis 1966 war er als Nachfolger des Sozialdemokraten Hermann Veit, dessen Partei aus der Regierung ausgeschieden war, Wirtschaftsminister. Während dieser Zeit war er von 1962 bis 1966 Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Bundesrat. Im Jahr 1966 bekam er das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen, außerdem bekam er noch den Goldenen Ehrenring des Deutschen Handwerks überreicht. Aufgrund von Streiteren mit seiner Partei trat Leuze im Dezember 1969 von allen Ämtern zurück. Er starb wenige Jahre darauf in Reutlingen, sein Nachlass liegt im Hauptstaatsarchiv in Stuttgart.

Kultur

Privat war Leuze der Musik verbunden, er sang im „Reutlinger Liederkranz“. In den 1930er Jahren war er Vorsitzender des Uhlandgaus im „Schwäbischen Sängerbund“ und nach dem Zweiten Weltkrieg Präsident des „Sängerbundes Südwürttemberg-Hohenzollern“.

Veröffentlichungen

  • Eduard Leuze: Das Recht des Versicherungsvertreters nach dem Gesetz zur Änderung des Handelsgesetzbuches (Recht der Handelsvertreter) vom 6. August 1953, Verlag des Wirtschaftsverbandes Versicherungsvermittlung. Bonn 1953.

Quelle


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