Eduard Picker

Eduard Picker

Eduard Picker (* 3. November 1940 in Koblenz am Rhein) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler und Professor an der Eberhard Karls Universität Tübingen.

Leben

Nach dem Studium an der Freien Universität Berlin, der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer promovierte Picker 1971 in Bonn mit der Arbeit „Der negatorische Beseitigungsanspruch“ bei seinem Lehrer Werner Flume, bei dem er von 1969-1978 Assistent war. 1978 wurde Picker mit seiner Schrift „Die Drittwiderspruchsklage in ihrer geschichtlichen Entwicklung als Beispiel für das Zusammenwirken von materiellem Recht und Prozessrecht“ an der Universität Bonn habilitiert und erhielt die Venia Legendi für Bürgerliches Recht, Zivilprozeßrecht, Römisches Recht und Privatrechtsgeschichte der Neuzeit. Im weiteren Verlauf seiner wissenschaftlichen Betätigung widmete Picker sich verstärkt auch dem kollektiven Arbeitsrecht und der Problematik des sogenannten „Wrongful life“. Er zeichnet sich, gerade auch im allgemeinen Zivilrecht, durch grundlegende dogmatische Arbeiten aus. Seine Arbeiten wurden vielfach übersetzt ins Japanische, Polnische, Italienische sowie – derzeit geplant – ins Russische.

Nach seiner Habilitation lehrte Picker im Rahmen von Lehrstuhlvertretungen im WS 1978/1979 an der Christian-Albrechts-Universität Kiel und im SS 1979 an der Universität Konstanz und wurde zum WS 1979/1980 – unter Ablehnung von Rufen an die Universitäten Köln und Konstanz – ordentlicher Professor an der Universität Regensburg (Lehrstuhl für Bürgerliches Recht und Römisches Recht, Nachfolge Dieter Medicus). 1985 lehnte er einen Ruf an die Universität Bern ab. Seit 1986 lehrt Picker an der Universität Tübingen (Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Arbeitsrecht und Privatrechtsgeschichte der Neuzeit). Im Rahmen eines „Austauschprogrammes“ zum Ausbau der Technischen Universität Dresden zu einer Volluniversität zwischen den Juristischen Fakultäten der Technischen Universität Dresden und der Eberhard Karls Universität Tübingen hat Picker 2 Semester (WS 1993-SS 1994) an der Technischen Universität Dresden gelehrt. Von 1995-1997 war er Dekan der Juristischen Fakultät der Universität Tübingen; mit Ablauf des Sommersemesters 2008 wurde er emeritiert; er liest jedoch noch weiter an der Juristischen Fakultät zum "System des Bürgerlichen Vermögensrechts".

Picker ist Mitherausgeber der Zeitschrift für Arbeitsrecht (ZfA) und federführender Herausgeber der Tübinger Rechtswissenschaftlichen Abhandlungen (TübRA) sowie ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Zu seinen Schülern zählt Prof. Dr. Thomas Lobinger (Heidelberg).

Eduard Picker ist mit Elke Picker, geb. Heinemeyer, verheiratet und hat vier Kinder.

Schriften

  • Der negatorische Beseitigungsanspruch, Bonn, 1972 (Dissertation)
  • Die Drittwiderspruchsklage in ihrer geschichtlichen Entwicklung als Beispiel für das Zusammenwirken von materiellem Recht und Prozessrecht, Köln, Berlin, Bonn, München, 1981 (Habilitationsschrift)
  • Der Warnstreik und die Funktion des Arbeitskampfes in der Privatrechtsordnung, Köln, Berlin, Bonn, München, 1983
  • Positive Forderungsverletzung und culpa in contrahendo - Zur Problematik der Haftungen "zwischen" Vertrag und Delikt, in: AcP 183 (1983), S. 369 - 520
  • Die Regelung der "Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen" - Vertragsprinzip oder Kampfprinzip?, Köln, 1988
  • Schadensersatz für das unerwünschte eigene Leben - "Wrongful Life", Tübinger Rechtswissenschaftliche Abhandlungen , Bd. 80, Tübingen, 1995 (übersetzt ins Italienische: Il Danno Della Vita, Giuffrè Editore, Rom, 2004);
  • Die Tarifautonomie in der deutschen Arbeitsverfassung, Walter-Raymond-Stiftung, Kleine Reihe, Heft 67, Köln, 2000;
  • Rechtsgeschichte und Rechtsdogmatik, AcP 2001 (201), S. 763 - 859;
  • Menschenwürde und Menschenleben, Stuttgart, 2002;
  • Zwei Reden an die Studierenden im Dekanat Wintersemester 1995/96, Tübinger Universitätsreden, Neue Folge Bd. 38, Reihe der Juristische Fakultät Bd. 19, Tübingen, 2003;
  • Antidiskriminierungsprogramme im freiheitlichen Privatrecht, in: Karlsruher Forum 2004
  • Haftung wegen Diskriminierung nach derzeitigem und zukünftigem Recht (VersR 31), Karlsruhe 2005, S. 7 - 115

Weblinks


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