Eisenalaun

Eisenalaun
Halotrichit
Chemische Formel Fe2+Al2[SO4]4 • 22 H2O
Mineralklasse Sulfate (Selenate, etc.) ohne weitere Anionen, mit H2O - Mit ausschließlich mittelgroßen Kationen
7.CB.85 (9. Aufl.) ; VI/C.12-20 (8. Aufl.) (nach Strunz)
29.7.3.2 (nach Dana)
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse monoklin-sphenoidisch \ 2 [1]
Farbe weiß, grau, grün
Strichfarbe weiß
Mohshärte 1,5 bis 2
Dichte (g/cm³) 1,9 bis 2,1
Glanz Glasglanz
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch muschelig
Spaltbarkeit undeutlich
Habitus nadelige Kristalle, faserige Aggregate, Krusten
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung
Kristalloptik
Brechzahl α=1,480 ; β=1,486 ; γ=1,490 [2]
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
δ=0,010 [2] ; zweiachsig negativ
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ 35° [2]
Pleochroismus nicht vorhanden
Weitere Eigenschaften
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch

Halotrichit (Bergbutter, Eisenalaun, Federalaun bzw. -salz, Haarsalz) ist ein eher selten vorkommendes, wasserlösliches Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate ohne weitere Anionen, mit H2O und ausschließlich mittelgroßen Kationen. Er kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Fe2+Al2[SO4]4 • 22 H2O und entwickelt meist faserige Aggregate und krustige Überzüge, seltener auch nadelförmige Kristalle von grauweißer bis apfelgrüner Farbe.

Halotrichit wird nach Strunz der Familie der Alaune zugeordnet.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Benannt wurde Halotrichit nach dem lateinischen Wort halotrichum für Haarsalz, ursprünglich aus altgr. ἅλς [háls] „Salz“ und θριξ [thríx], Genitiv τρίχος [tríchos] „Haar“. Erstmals gefunden und beschrieben wurde das Mineral 1839 von Ernst Friedrich Glocker.

Bildung und Fundorte

Halotrichit bildet sich normalerweise sekundär durch Oxidation aus Pyrit. Er wird aber auch in Solfataren und Thermalquellen gefunden. Begleitet wird Halotrichit von verschiedenen anderen Sulfaten.

Fundorte sind unter anderem Catamarca, Salta und San Juan in Argentinien; in einigen Regionen von Australien; Oruro und Potosí in Bolivien; bei Chaskowo in Bulgarien; in vielen Regionen von Deutschland; Finnland; an der Solfatara von Pozzuoli in Italien; Iran; Nova Scotia, Québec und Yukon in Kanada; Chile; Volksrepublik China; Kärnten, Salzburg und Steiermark in Österreich; sowie in vielen Regionen von Ungarn und den USA. [3]

Struktur

Halotrichit kristallisiert im monoklin-sphenoidischen Kristallsystem in der Raumgruppe \ P 2 mit den Gitterparametern a = 20,519 Å; b = 24,297 Å und c = 6,181 Å; β = 100,9° sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle. [1]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Webmineral - Halotrichite (engl.)
  2. a b c MinDat - Halotrichite (engl.)
  3. MinDat - Localities for Halotrichite (engl.)

Literatur

  • Petr Korbel, Milan Novák: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag GmbH, Eggolsheim 2002, ISBN 3-89555-076-0, S. 145. 
  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Klockmanns Lehrbuch der Mineralogie. 16. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, 1978, ISBN 3-432-82986-8, S. 609. 

Weblinks

  • Mineralienatlas:Halotrichit

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