Emanuel von Ringhoffer I.

Emanuel von Ringhoffer (* 25. Dezember 1823 in Prag; † 1. Dezember 1903 in Wien) (ab 10. April 1900 auch Ritter von Ringhoffer) war ein österreichischer Techniker und Architekt, Professor der Hochbaukunde und Rektor des kaiserlich-königlichen Polytechnischen Landesinstituts ( heute Tschechische Technische Universität Prag) in Prag. Er entstammte der bedeutenden Industriellenfamilie Ringhoffer und war ein Enkel des Kupferschmieds und Erfinders Franz Ringhoffer (1744-1827) aus Müllendorf im heutigen Burgenland, der 1771 in Prag das Bürgerrecht erwarb und den Grundstein für die Erste Böhmisch-Mährische Maschinenfabrik einem der größten Konzerne der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie im Bereich Maschinen- und Waggonbau, sowie mit der Firma Praga einem bedeutenden Hersteller für Automobile, legte.

Er wurde als dritter Sohn des Joseph Ringhoffer (1785-1847) und der Johanna Körbl (1794-1871) geboren, besuchte in Wien das k.k. Polytechnikum und die Akademie der bildenden Künste und wurde nach Studienaufenthalten in England, Belgien und Frankreich 1851 ordentlicher Professor der Bauwissenschaften in Brünn. 1864 wurde er an das Prager Polytechnische Institut berufen und publizierte dort kurz darauf seine vielbeachtete "Lehre vom Hochbau", die in mehreren Auflagen erschienen ist. 1871 erfolgte seine Wahl zum Rektor. 1879 wurde er zum k.k. Regierungsrat ernannt.

Am 10. April 1900 wurde Emanuel Ringhoffer von Kaiser Franz Joseph I. geadelt und in den erblichen Ritterstand erhoben. Seinem ältesten Bruder, dem Großindustriellen Franz Ringhoffer II. (1817-1873) war bereits am 3. Januar 1873 die erbliche Freiherrenwürde (Baronie) verliehen worden.

Verheiratet war Emanuel von Ringhoffer mit Hedwig Klaps (* Wien 16. Oktober 1827, † Purkersdorf bei Wien 11. Februar 1912), Tochter des Professors Jakob Klaps und der Amalie Wagner und Schwester des Freiherrn Anton von Klaps.

Seine beiden Töchter Amalie (1852-1938) und Louise (1860-1932) blieben unverheiratet. Letztere trat als Pianistin hervor.

Literatur

• Josef Mentschl: Ringhoffer. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, S. 633 f. (Familienartikel)
• Ch. Hantschk: Ringhoffer Emanuel von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 9, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1988, ISBN 3-7001-1483-4, S. 169.

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