Emmijan

Emmijan

Robert Emmijan (armen. Ռոբերտ Էմմիյան, engl. Transkription Robert Emmiyan; * 16. Februar 1965 in Leninakan, heute Gjumri) ist ein ehemaliger armenischer Weitspringer, der seine großen Erfolge in der Mannschaft der Sowjetunion erreichte.

Robert Emmijan wurde 1986 Europameister und stellte 1986 und 1987 Europarekorde auf. Sein 8,86-Meter-Sprung von 1987 ist gültiger Europarekord, womit Emmijan auf Rang vier der ewigen Weltbestenliste rangiert (Stand 15. März 2009). [1]


Inhaltsverzeichnis

Karriere

Schon mit 16 Jahren war Emmijan mit 7,77 Meter Weltbester seiner Altersklasse. 1983 übersprang er erstmals die Achtmetergrenze. Ebenfalls in diesem Jahr wurde er Dritter bei der Junioreneuropameisterschaft (7,83 m). 1984 gewann er bei der Halleneuropameisterschaft in Göteborg mit 7,89 Meter Bronze, sieben Zentimeter hinter dem Sieger Jan Leitner (Tschechoslowakei).

1986 gewann Emmijan bei der Halleneuropameisterschaft in Madrid mit 8,32 Meter Gold vor László Szalma (Ungarn), der 8,24 erreichte. Als Sieger der Goodwill Games 1986 in Moskau stellte er mit 8,61 Metern einen neuen Europarekord auf und verbesserte die Bestmarke von Lutz Dombrowski (8,54 Meter) aus der DDR. Bei der Europameisterschaft 1986 in Stuttgart gewann er mit 8,41 Metern vor Sergej Lajewski (8,01 Meter), seinem sowjetischen Mannschaftskollegen und UdSSR-Meister der Jahre 1984 bis 1987.

1987 verbesserte Emmijan bei der Halleneuropameisterschaft in Liévin den Meisterschaftsrekord auf 8,49 Meter. Er gewann vor Giovanni Evangelisti (Italien), der 8,26 Meter sprang. Zwei Wochen später bei der Hallenweltmeisterschaft 1987 in Indianapolis gewann Larry Myricks (USA) mit 8,23 Meter vor Paul Emordi (Nigeria) und Evangelisti, die beide 8,01 Meter sprangen. Emmijan wurde mit 8,00 Meter Vierter.

Am 22. Mai 1987 in Zachkadsor, 50 km nördlich von Eriwan, sprang Robert Emmijan in 1750 Meter Höhe mit 8,86 Meter Europarekord und die zweitbeste Weite hinter Bob Beamons 8,90-Meter-Satz von 1968, der in der Höhe von Mexiko-Stadt gesprungen war. Außer Beamon sprangen nur Mike Powell und Carl Lewis 1991 in Tokio jemals weiter. Bei der Weltmeisterschaft 1987 in Rom gewann Carl Lewis mit 8,67 Meter vor Emmijan mit 8,53 Meter. Dahinter lagen Myricks und Evangelisti.

Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul verletzte sich Emmijan im ersten Durchgang der Qualifikation. Bei der Halleneuropameisterschaft 1990 in Glasgow gewann Emmijan mit 8,06 Meter noch einmal Bronze, der Deutsche Dietmar Haaf gewann mit 8,11 Metern.

Danach konnte Emmijan kein großes Finale mehr erreichen. Ab 1993 trat Emmijan für Armenien an, so auch bei den Spielen 1996 in Atlanta, aber mit 7,76 Metern belegte er in der Qualifikation nur Platz 28. 1995, 12 Jahre nach seinem ersten Acht-Meter-Sprung, gelang ihm bei den französischen Leichtathletik-Meisterschaften nochmals eine Weite von 8,00 Metern.

Robert Emmijan lebt derzeit in Frankreich (Stand: 2007). Bei einer Körpergröße von 1,78 m betrug sein Wettkampfgewicht 73 kg.

Rekorde

  • Europarekorde:
  • Europameisterschaftsrekord: 8,41 Meter, 29. August 1986, Stuttgart
  • Halleneuropameisterschaftsrekord: 8,49 Meter, 21, Februar 1987, Liévin

Am 8. März 2009 wurde der Halleneuropameisterschaftsrekord von dem Deutschen Sebastian Bayer auf 8,71 Meter verbessert. Die anderen beiden Rekorde haben bis heute (Stand 14. März 2009) Gültigkeit.


Quellen

  1. Offizielle Rekordstatistik der IAAF zum Weitsprung der Männer im Freien


Literatur

  • Peter Matthews (Hrsg.): Athletics 1992. Windsor 1992, ISBN 1-873-05711-3
  • Ekkehard zur Megede: The Modern Olympic Century 1896-1996 Track and Field Athletics. Berlin 1999 (publiziert über Deutsche Gesellschaft für Leichtathletik-Dokumentation e.V.)

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Robert Emmijan — (armenisch Ռոբերտ Էմմիյան, engl. Transkription Robert Emmiyan; * 16. Februar 1965 in Leninakan, heute Gjumri) ist ein ehemaliger armenischer Weitspringer, der seine großen Erfolge in der Mannschaft der Sowjetunion erreichte. Robert Emmijan… …   Deutsch Wikipedia

  • Bryngeirsson — Torfi Bryngeirsson (* 11. November 1926 in Búastaðar, Vestmannaeyjar; † 15. Juli 1995 in Reykjavík) war ein isländischer Leichtathlet. Bei einer Körpergröße von 1,78 m betrug sein Wettkampfgewicht 72 kg. Zweimal nahm Torfi Bryngeirsson an… …   Deutsch Wikipedia

  • Földessy — Ödön Földessy [ˈødøn ˈføldɛʃi] (* 1. Juli 1929 in Békés, Ungarn) ist ein ehemaliger ungarischer Leichtathlet. Bei einer Körpergröße von 1,85 m betrug sein Wettkampfgewicht 72 kg. Bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki siegte im Weitsprung… …   Deutsch Wikipedia

  • Igor Ter-Ovanesjan — Leichtathletik Bronze 1960 Weitsprung Bronze 1964 …   Deutsch Wikipedia

  • Igor Ter-Ovanesyan — Leichtathletik Bronze 1960 Weitsprung Bronze 1964 …   Deutsch Wikipedia

  • Igor Ter-Owanesian — Leichtathletik Bronze 1960 Weitsprung Bronze 1964 …   Deutsch Wikipedia

  • Ivailo Mladenov — Iwajlo Mladenow (* 6. Oktober 1973 in Wraza) ist ein ehemaliger bulgarischer Leichtathlet, der 1994 Europameister im Weitsprung wurde. Mladenow wurde bei der Juniorenweltmeisterschaft 1992 mit 7,68 Meter Dritter. Bei der Hallenweltmeisterschaft… …   Deutsch Wikipedia

  • Iwailo Mladenow — Iwajlo Mladenow (* 6. Oktober 1973 in Wraza) ist ein ehemaliger bulgarischer Leichtathlet, der 1994 Europameister im Weitsprung wurde. Mladenow wurde bei der Juniorenweltmeisterschaft 1992 mit 7,68 Meter Dritter. Bei der Hallenweltmeisterschaft… …   Deutsch Wikipedia

  • Kirill Sossunow — (russisch Кирилл Сосунов, * 1. November 1975 in Rjasan) ist ein russischer Leichtathlet, dessen größter Erfolg der Europameistertitel 1998 im Weitsprung war. Sossunow gewann 1995 bei der Universiade in Fukuoka mit 8,21 Meter seinen ersten… …   Deutsch Wikipedia

  • Kirill Sosunow — Kirill Sossunow (russisch Кирилл Сосунов, * 1. November 1975 in Rjasan) ist ein russischer Leichtathlet, dessen größter Erfolg der Europameistertitel 1998 im Weitsprung war. Sossunow gewann 1995 bei der Universiade in Fukuoka mit 8,21 Meter… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”