- Erich Wendt
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Erich Wendt (* 29. August 1902 in Leipzig; † 8. Mai 1965 in Berlin) war ein deutscher kommunistischer Politiker und der erste Ehemann von Charlotte Ulbricht.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Abschluss der Volksschule in Eisleben 1916 begann Wendt eine Ausbildung als Schriftsetzer beim Ullstein-Verlag in Berlin. 1919 wurde er Mitglied der Freien Sozialistischen Jugend und 1920 im daraus entstandenen KJVD. 1922 trat er auch in die KPD ein. Beruflich sattelte er auf eine Tätigkeit als Buchhändler um und war von 1921 bis 1922 in der Buchhandlung Die Junge Garde und anschließend bis 1923 in der Meshdunarodnaja Kniga in Berlin angestellt. Wegen seiner politischen Tätigkeit wurde er 1923 wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ verhaftet, das Verfahren wurde dann allerdings eingestellt. Nach der Entlassung aus der Untersuchungshaft arbeitete er bis 1924 beim Verlag der Kommunistischen Jugendinternationale (KJI) in Wien. In den Jahren 1925 und 1926 war er als Redakteur der KJI in Moskau tätig. 1926 wurde Wendt zum Mitglied des Zentralkomitees des KJVD gewählt und er arbeitete bis 1928 als Redakteur beim ZK der KJVD in Berlin. Danach war er als Hersteller und Redakteur beim KJI-Verlag in dessen Berliner Zentrale angestellt.
Wendt emigrierte 1931 als Mitglied der KPD nach Moskau. 1936 wurde er ein Opfer der „stalinistischen Säuberungen“, aus der KPD ausgeschlossen und von 1937 bis 1939 nach Sibirien deportiert. Eine erneute Deportation erfolgte 1941.
Von 1942 bis 1947 war er Mitarbeiter bei Radio Moskau. Nach der im März 1947 erfolgten Rückkehr nach Deutschland in die sowjetische Besatzungszone wurde er Leiter des zunächst auf kommunistische und antifaschistische Literatur sowie russische Bücher spezialisierten Aufbau-Verlages in Berlin. Außerdem wurde er ab 1949 zugleich Leiter der Abteilung Sowjetpropaganda im Berliner Rundfunk und beim Deutschlandsender des Rundfunks der DDR. Von 1949 bis 1965 war er Präsidialratsmitglied des Kulturbundes der DDR, von 1951 bis 1953 dessen erster Bundessekretär, seit 1958 Vizepräsident. Von 1950 bis 1958 war er Abgeordneter der Volkskammer und Vorsitzender der Kulturbund-Fraktion.
Von 1953 bis 1957 war er Leiter der Leninabteilung beim Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED. Von 1957 bis 1965 war er erst Stellvertreter, später dann Staatssekretär im Ministerium für Kultur der DDR. 1963 war Erich Wendt an den Verhandlungen zum Passierscheinabkommen maßgeblich beteiligt.
Erich Wendts erste Ehefrau war Lotte Ulbricht, seine zweite Frau Charlotte Treuber (1907–1999), Tochter des KPD-Funktionärs Julius Treuber und frühere Lebensgefährtin Herbert Wehners.
Auszeichnungen
Literatur
- Erich Wendt zum Gedenken. 29. August 1902 - 8. Mai 1965., Berlin/Weimar, Aufbau-Verlag, 1967
- Bernd-Rainer Barth: Wendt, Erich. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Ch. Links Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4, Band 2.
Weblinks
- Literatur von und über Erich Wendt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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