- Erwin Wagenhofer
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Erwin Wagenhofer (* 27. Mai 1961 in Amstetten, Niederösterreich) ist ein österreichischer Autor und Filmemacher.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Erwin Wagenhofer absolvierte am Technologischen Gewerbemuseum Wien in der Abteilung Nachrichtentechnik und Elektronik. Es folgte eine dreijährige Entwicklertätigkeit bei Philips Österreich in dessen Video-Abteilung. Wagenhofer realisierte in dieser Zeit erste Kurzspielfilme. Als ersten von diesen stellte er 1981 Endstation normal fertig. Sein 1983 gedrehter Kurzfilm Das Loch wurde am Filmfestival Krakau gezeigt.
1983 wechselte er in die Filmbranche, wo er bis 1987 als freischaffender Regie- und Kameraassistent bei diversen ORF-Produktionen sowie Spiel- und Dokumentarfilmen tätig war. Seit 1987 ist er freischaffender Autor und Filmemacher. Als solcher erstellte er 1988 sein erstes filmisches Künstlerporträt: in Das Fragmentarische in der Kunst porträtiert er Oswald Oberhuber. Der Film wurde in der ORF-Sendung kunst-stücke sowie an den Österreichischen Filmtagen Wels gezeigt.
Von 1995 bis 2000 war er Lehrbeauftragter an der Donauuniversität in Krems. Seit 2002 ist er Lehrbeauftragter an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Seit 2001 hat Wagenhofer auch einige Drehbücher zu Spiel- und Dokumentarfilmen fertig gestellt, die bisher nicht realisiert wurden. Hierzu zählen die Spielfilmdrehbücher Vergiss Neider! (2001) und Ach Paul... (2005) sowie das Drehbuch für die Dokumentation C2H5OH – Äthanol oder schlicht Alkohol (2003).
2005 realisierte Wagenhofer seinen ersten Langdokumentarfilm fürs Kino: We Feed the World. Die von der Allegro Film produzierte Dokumentation handelt von der zunehmenden Industrialisierung der Nahrungsmittelproduktion und wirft einen kritischen Blick auf die internationale Agrarpolitik, insbesondere auf die Rolle der EU in diesem Zusammenhang. Der Film erreichte europaweit über 800.000 Besucher[1], wurde an zahlreichen Festivals gezeigt und mehrfach ausgezeichnet.
Anlässlich des Weltspartags, der in Deutschland am 30. Oktober 2008 begangen wurde, startete Wagenhofers neuer Dokumentarfilm Let's Make Money in den deutschen Kinos, in Österreich am Tag darauf. Der Film dokumentiert die Geldströme im globalen Finanzsystem und bezeugt die ungleiche Vermögensverteilung auf der Welt sowie innerhalb von Gesellschaften.
Filmografie
Kurzfilme:
- 1981: Endstation normal (Kurzspielfilm)
- 1982: Der stumme Frühling (Kurzspielfilm)
- 1983: Das Loch (Kurzspielfilm)
- 2001: Limes … Aktion Limes (Kurzdokumentation)
- 2002: Moving Vienna (Kurzdokumentation)
- 2002: Agnes … (Kurzspielfilm)
Fernsehproduktionen (Auswahl):
- 1988: Das Fragmentarische in der Kunst (Filmporträt, mit und über Oswald Oberhuber; Erstausstrahlung: ORF kunst-stücke)
- 1990: Wettertanz (Filmporträt, mit und über Christian Ludwig Attersee; Erstausstrahlung: ORF)
- 1995: Chasing After The Molecule (Dokumentarfilm, 58 min[2])
- 1997: Off Screen (Portraits von Filmgewerbetreibenden abseits der Leinwand; Erstausstrahlung in „100 Jahre Kino“)
- 1998: Menschen am Fluss (Dokumentation, Erstausstrahlung: ORF Nightwatch)
- 1999: Die vergorene Heimat (Erstausstrahlung: Bayerischer Rundfunk)
- 1999: Daheim in Europa (Dokumentation)
- 2000: Der Gebrauch des Menschen (Filmportät mit und über Aleksandar Tišma, 90 min)
- 2003: Operation Figurini (Dokumentarfilm, 55 min)
Kinofilme:
- 2005: We Feed the World (Dokumentarfilm, 100 min)
- 2008: Let’s Make Money (Dokumentarfilm, 110 min)
- 2010: Black Brown White (Kinofilm, 107 min)
Auszeichnungen
- Motovun Film Festival 2006
- FIPRESCI-Preis für We Feed the World
- Amnesty International Human Rights Award
- Deutscher Dokumentarfilmpreis 2009 für Let’s Make Money
Weblinks
- Erwin Wagenhofer in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Literatur von und über Erwin Wagenhofer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- „Menschen brauchen Katastrophen“ – Interview mit Kathrin Buchner bei stern.de, 31. Oktober 2008
- „Experten muss man dumme Fragen stellen“ – Interview mit Silvia Hallensleben im Tagesspiegel, 30. Oktober 2008, Ausg. 20070, S. 29
- „Der Aufklärer“ – Interview mit Volker Sievert in der Zeitschrift U_mag, 30. Oktober 2008
- Diskussionsrunde u.a. mit Wagenhofer, Talk im Hangar 7, 9. Juni 2011.
Einzelnachweise
- ↑ lumiere.obs.coe.int – Datenbank über Filmbesucherzahlen in Europa (Seite abgerufen am 28. Oktober 2008)
- ↑ www.enriquerewald.com.ar – Bibliography (abgerufen am 27. Oktober 2008)
Kategorien:- Dokumentarfilmer
- Hochschullehrer (Krems an der Donau)
- Hochschullehrer (Universität für angewandte Kunst Wien)
- Mitglied der Akademie des Österreichischen Films
- Österreicher
- Person (Amstetten)
- Geboren 1961
- Mann
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