- Eschenbach (Pommelsbrunn)
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Eschenbach Gemeinde PommelsbrunnKoordinaten: 49° 32′ N, 11° 29′ O49.5311.490833333333358Koordinaten: 49° 31′ 48″ N, 11° 29′ 27″ O Höhe: 358 m ü. NHN Einwohner: 583 (1. Jan. 2007) Eingemeindung: 1974 Postleitzahl: 91224 Vorwahl: 09154 Eschenbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Pommelsbrunn im Landkreis Nürnberger Land. Der Ort liegt ca. 35 km östlich von Nürnberg und gehört zur Metropolregion Nürnberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Eschenbach liegt im mittleren Pegnitztal an der Mündung des Hirschbaches in die Pegnitz.
Geschichte
Die ersten Hinweise auf eine Besiedlung des unmittelbaren Gebiets des heutigen Eschenbach reichen bis in die Bronzezeit zurück. Etwa aus dem Jahr 1200 v. Chr. stammen Grabbeigaben aus zwei Hügelgräbern, die 1890 beim Roden eines Grundstücks gefunden wurden. Weitere Funde bis zur ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1059 fehlen allerdings. Man kann jedoch annehmen, dass Eschenbach um 700 herum von Baiern gegründet worden ist. [1]
Mit der Weihe der Kirche St. Paulus im Jahr 1059 wird „Eschinebach“ in einer Aufzeichnung des Bischofs Gundekar II. von Eichstätt erstmals erwähnt. Bald kam Eschenbach jedoch unter die Obhut des Bischofs von Bamberg. Erst 1458 kommt Eschenbach zurück zum Bistum Eichstätt. Weltliche Herren waren zuerst die Grafen von Sulzbach und ihre Untervögte, die Herren von Neidstein. Diese wiederum hatten von ihnen abhängige Dienstmannen beauftragt, die auf dem Herrensitz, der Eschenbacher Wasserburg, saßen. [2] Auch hatten die Eschenbacher Güter in dieser Zeit wechselnde „Burgmannen“ - Ritter nach heutigem Verständnis.
1403 wurde Eschenbach von seinen damaligen Besitzern an den Nürnberger Patrizier Heinrich Harsdörfer verkauft. 1504 kommt Eschenbach unter die Landeshoheit der freien Reichsstadt Nürnberg und 1508 schließlich geht Eschenbach durch Heirat an die traditionsreiche Patrizierfamilie Ebner, die sich seitdem „Ebner von Eschenbach“ nennt. Der Herrensitz befindet sich bis zum heutigen Tag in ihrem Besitz. Im Laufe des Zweiten Markgrafenkriegs wurde 1552 der gesamte Ort samt Wasserburg niedergebrannt. Im Dreißigjährigen Krieg wurden 1634 die meisten Wohngebäude des Orts erneut niedergebrannt - die Wasserburg blieb jedoch unbeschädigt. 1806 gelangte Nürnberg - und damit auch Eschenbach - zu Bayern, den Ebnern von Eschenbach blieb nur ein Patrimonialgericht.
Einwohnerentwicklung
- 450 Einwohner (ca. 1939) [1]
- 1225 Einwohner (ca. 1944) [1]
- 468 Einwohner (1985) [3]
- 555 Einwohner (1. Januar 2003)
- 583 Einwohner (1. Januar 2007)
Wappen
Das Wappen von Eschenbach ist identisch mit dem Wappen der Patrizierfamilie Ebner der Freien Reichsstadt Nürnberg. Von Blau und Gold neunmal von oben nach unten gespitzt, von jeder Farbe viereinhalb Spitzen sichtbar.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Evang. luth. Pfarrkirche (Pauluskirche)
Die Kirche wurde 1059 dem heiligen Paulus geweiht. Der frühgotische Chorturm entstand vermutlich um 1300. Das Langhaus wurde 1760 völlig umgestaltet; damals wurden Doppelemporen mit bemerkenswertem Rokoko-Stuckdekor eingezogen. 1864 wurde die Sakristei neu gebaut. Besondere Beachtung verdient ein kleines Glasgemälde (Christus am Kreuz) im Südfenster des Chores aus dem frühen 14. Jahrhundert. [4] Der Kirchhof ist mit einer heute noch 2-4 Meter hohen und 1 Meter starken Ringmauer befestigt. Bis 1776 trug der Turm vier Scharwachttürmchen. [5]
Wasserschloss / Wasserburg
Eine für die Gegend typische Wasserburg mit dreistöckigem Palas und Vorburg (Wirtschaftshof). Der nach der Zerstörung von 1552 errichtete Neubau der Anlage von 1554 ist fast gänzlich erhalten. Lediglich die äußere Umwallung und der Wassergraben wurden um 1830, bis auf einen der vier Rundtürme, beseitigt. Der Ahnensaal (um 1730) enthält u.a. eine Sammlung mit Ölbildnissen von Ebnerschen Familienangehörigen. Das Gebäude wird an der Südostseite vom Hirschbach und an der Südwestseite von der Pegnitz begrenzt. [4] [5]
Wengleinpark
Der 6 Hektar große Wengleinpark ist ein überregional bekannter Naturschutzpark. Der Park ist Bayerns ältestes, noch aktiv für die Umweltbildung genutztes Naturschutzgelände. Das Gelände ist Landschaftsschutzgebiet und liegt mitten im FFH-Gebiet „Traufhänge der Hersbrucker Alb“. Seit 1994 ist es eine offizielle Umweltstation des Bundes Naturschutz in Bayern.
Regelmäßige Veranstaltungen
Kirchweih ist am St. Maria-Magdalenentag (22. Juli).
Sport
Seit 1966 besteht der SC Eschenbach mit seinem Areal in den Pegnitzwiesen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Johannes Zeltner (1805-1882), Nürnberger Industrieller, geboren in Eschenbach
- Johannes Zahn (1817-1895), deutscher Theologe, geboren in Eschenbach
- Die Eschenbacher Johannes Raum (1875-1936), Fritz Wärthl (1884-1965) und seine Schwester Elisabeth Wärthl (1886-1975) haben für die Leipziger Mission (heute: Evangelisch-Lutherisches Missionswerk Leipzig e.V.) in Ostafrika gearbeitet.
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Carl Wenglein (1882-1935), Schwabacher Nadelfabrikant, der als Begründer des "Weltbundes für Natur und Vogelschutz" bekannt wurde. Er bewohnte lange Jahre eine Villa in Eschenbach und gründete am Ort 1930 den Wengleinpark.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c Eduard Kolb: Volkstümliche Geschichte von Eschenbach Karl Pfeiffer's Buchdruckerei. Hersbruck 1968.
- ↑ Robert Giersch u.a.: Burgen und Herrensitze in der Nürnberger Landschaft Selbstverlag der Altnürnberger Landschaft e.V., Lauf an der Pegnitz 2006, S. 107.
- ↑ 110 Jahre Freiwillige Feuerwehr Eschenbach (Festschrift) 1985.
- ↑ a b Dr. Wilhelm Schwemmer: Kunst in Stadt und Land Hersbruck Karl Pfeiffer's Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1967, S. 24 ff.
- ↑ a b Eduard Rühl: Kulturkunde des Pegnitztales Frankenverlag Lorenz Spindler, Nürnberg 1961.
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