- Esztergom
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Esztergom Wappen Karte Basisdaten Staat: Ungarn Geografische Lage: 47° 47′ N, 18° 44′ O47.78555555555618.740277777778Koordinaten: 47° 47′ N, 18° 44′ O Höhe: 105 m Fläche: 100,35 km² Einwohner: 30.928 (2009) Bevölkerungsdichte: 308,2 Einwohner je km² Postleitzahl: H-2500-2509 Vorwahl: 33 Stadtgliederung: ?? Stadtbezirke Website: Homepage der Stadt Politik Bürgermeister: Éva Tétényi Esztergom [ˈɛstɛrgom] (deutsch Gran, slowakisch Ostrihom, lateinisch Strigonium[1]) ist eine Stadt in Nordungarn (Komitat Komárom-Esztergom), an der Donau gelegen. Früher war sie die Hauptstadt Ungarns. Die Donau bildet hier die Grenze zur Slowakei, wo die Schwesterstadt Štúrovo liegt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Esztergom ist eine der ältesten Städte Ungarns. Das erste namentlich bekannte Volk, das hier siedelte, waren die Kelten. Zur Zeit der Römer gab es hier eine befestigte Siedlung namens Salvio Mansio.[2] Nach der Völkerwanderungszeit siedelten sich hier um das Jahr 500 Slawen an, die der ehemaligen römischen Siedlung den Namen Strěgom (vom Wortstamm ‘wachen’) gaben, weil sie einen wichtigen Übergang über die Donau „überwachte“. Aus dieser Form entstand auch der heutige ungarische Name der Stadt. Strěgom war eine der zentralen Burganlagen des Neutraer Fürstentums und Großmährens. Hingegen leitet sich der deutsche Name Gran vom Fluss Hron ab, der gegenüber von Esztergom in die Donau mündet.
Nach der Ankunft der Magyaren in diesem Gebiet (Anfang des 10. Jahrhunderts) wurde Esztergom gegen Ende des 10. Jahrhunderts Sitz des Großfürsten Géza und dann bis zum Ende des 12. Jahrhunderts einer der Hauptsitze ungarischer Herrscher. Hier wurde auch 1000/1001 Stephan I. zum König gekrönt. Unter Stephan I. entstand auch das Komitat Gran, und 1000 wurde das Erzbistum Gran gegründet, das gebietsmäßig bis ins 18. Jahrhundert weitgehend der heutigen Slowakei entsprach und als die kirchliche Hauptprovinz des Königreichs Ungarn galt – der Erzbischof von Esztergom trug den Titel Primas von Ungarn.
Als die Stadt von 1543 bis 1683 Bestandteil des Osmanischen Reichs war, war Trnava (Tyrnau) (faktisch jedoch Pressburg (Bratislava)) Sitz des Erzbischofs von Esztergom. Anfang des 18. Jahrhunderts kehrte der Erzbischof nach Esztergom zurück. Nach der Befreiung von den Türken war die Stadt völlig verwüstet und musste neu besiedelt werden, die neu angekommenen Slowaken, Deutschen und andere wurden jedoch schnell assimiliert.
Erst 1708 wurde die Stadt zu einer königlichen Freistadt erklärt.
In der Stadt gibt es ein wichtiges Archiv und Museum mit Dokumenten und Bildern hauptsächlich aus dem Gebiet der heutigen Slowakei, aber auch dem restlichen Königreich Ungarn und aus Österreich. Die Stadt wird beherrscht von der 1820 errichteten und größten klassizistischen Basilika des Landes, einem der größten Kirchenbauten Europas, die weit sichtbar auf dem Burgberg steht. Sie ist die größte katholische Kathedrale Ungarns mit einer Renaissance-Kapelle, die an die Basilika angegliedert ist. Die Basilika wird auch caput, mater et magistra ecclesiarum hungariae (Haupt, Mutter und Lehrerin der ungarischen Kirchen) genannt.
Die Donaubrücke, die Esztergom mit Štúrovo (Slowakei) verbindet, wurde im Zweiten Weltkrieg von deutschen Truppen gesprengt und war bis 2001 unpassierbar. Im Jahre 2000 wurde mit dem Wiederaufbau begonnen, der 2001 abgeschlossen worden ist, seither verkehren zwischen den Nachbargemeinden keine Fährschiffe mehr. Die Maria-Valeria-Brücke dient jetzt wieder als regionaler Grenzübergang in die Slowakei. (siehe dazu Liste der Donaubrücken).
Esztergom ist der Sitz des ungarischen Verfassungsgerichtshofes (Magyar Köztársaság Alkotmánybírósága).
Die japanische Suzuki Motor Corporation gründete 1991 das ungarische Tochterunternehmen Magyar Suzuki Zrt. in Esztergom und errichtete hier ein Zweigwerk zur Produktion von Kleinwagen.
Kirchen in Esztergom
- Kathedrale von Esztergom
- St. Stephan (Szent István- bzw. Kertvárosi templom)
- Ferenc Tempel
- St. Anna-Kirche
- St. Peter-und-Paul (Belvárosi templom)
- St. Georg (Szentgyörgymezei templom)
- Kirche in der Wasserstadt mit dem Katholischen Museum
- Griechisch-orthodoxe Kirche
- Synagoge
- eh. St. Adalbert (zerstört)
Verkehr
Esztergom besitzt einen kleinen, meist privat benutzten Flughafen und einen Hafen an der Donau. In Esztergom verkehren zudem täglich 632 Busse. Der Zugverkehr ist in der Stadt ebenfalls von Bedeutung, da hier eine Regional-Linie aus Richtung Budapest endet.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Esztergom International Guitar Festival
- Fesztergom
- Jazztergom
Partnerstädte
- Espoo, Finnland seit 1974
- Štúrovo, Slowakei seit 1991
- Bamberg, Deutschland seit 1992
- Cambrai, Frankreich seit 1992
- Ehingen (Donau), Deutschland seit 1992
- Maintal, Deutschland seit 18. Juli 1993
- Gnesen, Polen seit 1994
- Mariazell, Österreich seit 6. Mai 2002
- Canterbury, England seit 2004
Persönlichkeiten
- Peter Karl Freiherr Ott von Bátorkéz (1738-1809), österreichischer Feldmarschallleutnant.
- Tamás Hajnal (1981), Fußballspieler in der deutschen Bundesliga
- Gábor Tarkövi, Solotrompeter der Berliner Philharmoniker
- Tamás Velenczei, Solotrompeter der Berliner Philharmoniker
Weblinks
Commons: Esztergom – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Strigonium in der lateinischen Wikipedia
- ↑ Salvio Mansio in der lateinischen Wikipedia
Kategorien:- Ort im Komitat Komárom-Esztergom
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