- Eugen Karl Czernin von und zu Chudenitz
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Eugen Erwin Carl Johann Nepomuk Maria Graf Czernin von und zu Chudenitz (* 4. November 1796 in Wien; † 11. Juni 1868 auf Schloss Petersburg, Böhmen) war ein österreichisch-böhmischer Historiker und Topograph, Großgrundbesitzer sowie Industrieller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Er war der Sohn des Philanthropen und Mäzens Rudolf Graf Czernin von und zu Chudenitz (1757-1845) und der Maria Theresia Gräfin zu Schönborn-Heussenstamm (1758-1838).
Czernin-Chudenitz war Herr der Herrschaften Neuhaus und Chudenitz sowie Petersburg, Schönhof, Maschau, Duppau und Gutsherr auf Dollan und Drslawitz in Böhmen. Er war k.k. Oberstkämmerer, Geheimer Rat und Oberst-Erbmundschenk in Böhmen.[1] Außerdem war er Intendant des Wiener Hoftheaters.[2]
Er wurde seit 1802 von seinem Hauslehrer und Hofmeister Antonin Eduard Zelinka (1772-1854) unterrichtet.[3]
Czernin-Chudenitz begründete die Schlossbibliothek auf Chudenice, die sich mit etwa 1450 Werken, zu 75 Prozent in deutscher Sprache, heute im Besitz des Denkmalamtes für Westböhmen in Pilsen befindet.[4]
Er war Mitglied des österreichischen Herrenhauses. Außerdem war er Gründungsmitglied und seit 1865 erster Vorsitzender des Vereins „Slovanská Beseda“ (dt.: Slawisches Gespräch).[5]
Czernin-Chudenitz heiratete am 27. Mai 1817 in Wien Marie Therese Gräfin von Orsini und Rosenberg (* 25. September 1798 in Wien; † 18. April 1866 ebenda), die Tochter des Feldmarschalls Franz Seraph Orsini Reichsfürst von Rosenberg (1761-1832) und der Karoline Gräfin von Khevenhüller-Metsch (1767-1811). Das Ehepaar hatte vier Söhne und zwei Töchter. Ehefrau Therese war die Palastdame der österreichischen Kaiserin Maria Anna, Ehefrau von Kaiser Ferdinand I..
Einzelnachweise
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Seite 388, Verlag Friedrich Voight, 1860 (Digitalisat)
- ↑ Moritz Bermann: Oesterreich-Ungarn im neunzehnten Jahrhundert, Seite 348, Verlag Hugo Engel, 1884 (Auszug)
- ↑ Goethe Jahrbuch 1982, Seite 237, Goethe-Gesellschaft (Hrsg.), Wallstein Verlag, 1982 (Digitalisat)
- ↑ Bernhard Fabian, Petr Mašek, Karen Kloth: Handbuch deutscher historischer Buchbestände in Europa. Eine Übersicht über Sammlungen in ausgewählten Bibliotheken, Seite 120, Georg Olms Verlag, Hildesheim 1997, ISBN 3487103559 bzw. ISBN 9783487103556 (Digitalisat)
- ↑ Monika Glettler: Die Wiener Tschechen um 1900. Strukturanalyse einer nationalen Minderheit in der Großstadt, Seite 84, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1972, ISBN 3486438212 bzw. ISBN 9783486438215 (Digitalisat)
Literatur
- Deutsche Adelsproben aus dem Deutschen Ordens-Central-Archive, Seite 38, Verlag W. Braumüller, 1881
Weblinks
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