Eusébio

Eusébio
Eusébio
Eusébio
Spielerinformationen
Voller Name Eusébio da Silva Ferreira
Geburtstag 5. Januar oder 25. Januar 1942
Geburtsort Lourenço MarquesPortugiesisch-Ostafrika
Größe 177 cm
Position Angriff
Vereine als Aktiver
Jahre Verein Spiele (Tore)1
1957–1960
1960–1975
1975
1975
1975–1976
1976
1976–1977
1977
1977
1977–1978
1979–1980
Sporting Lourenço Marques
Benfica Lissabon
Rhode Island Oceaneers
Boston Minutemen
CF Monterrey
Toronto Metros-Croatia
SC Beira-Mar
Las Vegas Quicksilvers
UFCI Tomar
New Jersey Americans
Buffalo Stallions (Halle)
0
365 (383)
0
7 00(2)
10 00(1)
21 0(16)
12 00(3)
17 00(2)
0
0
5 00(1)
Nationalmannschaft
1961–1973 Portugal 64 0(41)
1 Angegeben sind nur Liga-Spiele.

Eusébio da Silva Ferreira (* 5. Januar[1] oder 25. Januar[2] 1942 in Lourenço Marques, heute Maputo, Mosambik) ist ein ehemaliger portugiesischer Fußballspieler, der als torgefährlicher Offensivspieler in den 1960er-Jahren den europäischen Fußball stark prägte. 1965 wurde Eusébio zu Europas Fußballer des Jahres gewählt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Entdeckung als Talent

Eusébio begann seine Karriere mit 15 Jahren bei dem Verein Sporting Lourenço Marques, einer Filiale von Sporting Lissabon. Benfica, der große Lissaboner Rivale, verpflichtete den jungen Eusébio nach dessen Ankunft in Europa. Als sein Entdecker und erster großer Förderer gilt der damalige Trainer von Benfica, Béla Guttmann.[3]

Zeit bei Benfica

Eusébio (Spitznamen Die Schwarze Perle und Der Schwarze Panther) gewann mit Benfica elf Meisterschaften (1961, 1963, 1964, 1965, 1967, 1968, 1969, 1971, 1972, 1973, 1975), fünfmal den Pokal (1962, 1964, 1969, 1970, 1972)[4] und 1962 gegen Real Madrid den Europapokal der Landesmeister. Zum 5:3 gegen die Spanier steuerte er zwei Tore bei. In den Jahren 1964-1968, sowie 1970 und 1973 wurde er Torschützenkönig Portugals, gewann 1968 mit 42 Toren den erstmals vergebenen "Goldenen Schuh" als bester Torschütze in Europas Ligen und wiederholte das Kunststück 1973 mit 40 Treffern. 383 Tore erzielte er in 365 Einsätzen für Benfica, 41 Tore in 64 Einsätzen für das Nationalteam. Die goldene Ära von Benfica Lissabon in den 1960er Jahren wird stets in Verbindung mit dem Namen Eusébio ausgesprochen. Völlig zurecht, denn der ungemein explosive Torjäger drückte ab dem Herbst 1961 dem Spiel des portugiesischen Rekordmeisters über ein Jahrzehnt entscheidend seinen Stempel auf. Auf Anhieb schwang er sich zu einem herausragenden Stürmer auf, sicherte sich einen Stammplatz im hervorragend besetzten Benfica-Angriff neben José Augusto, José Augusto Torres, Mário Coluna und António Simões. Er anvancierte bald zu dessen Aushängeschild. Seinen internationalen Durchbruch hatte er im Finale des Europacup der Meister am 2. Mai 1962 in Amsterdam gegen Real Madrid geschafft. Mit zwei Treffern in der 63. und 69. Minute entschied er das Endspiel zum 5:3-Erfolg für Benfica. Das Spiel ging als "eine der großartigsten Fußball-Darbietungen der Sportgeschichte" in die Chronik der Europacupspiele ein.[5]

Von 1961 bis 1975 hat er mit Benfica 75 Spiele im Europacup absolviert und dabei 57 Tore erzielt. Neben dem Sieg 1962 in Amsterdam gegen Real Madrid hat er seinen Verein auch in den Jahren 1963 (AC Mailand), 1965 (Internazionale Mailand) und 1968 gegen Manchester United in die Endspiele des Europapokal der Meister geschossen. Er wurde bei der Wahl zu Europas Fußballer des Jahres acht Mal unter die besten Zehn aufgenommen: 1962 (2.), 1963 (5.), 1964 (4.), 1965 (1.), 1966 (2.), 1967 (5.), 1968 (8.), 1973 (7.). Der überragende Benfica-Stürmer wurde auch mehrfach in Welt- und Europa-Auswahlteams berufen, zum Beispiel 1963 gegen England, 1964 gegen Jugoslawien und Skandinavien.

Allen Erfolgen zum Trotz, die Benfica ohne diesen Ausnahmefußballer kaum gelungen wären, erfuhr Eusebio wenig Dank seitens des Klubs, wurde er über all die Jahre mit einem relativ geringen Gehalt abgespeist. Als ein lukrativer Vertrag in Italien winkte, schoben die Klubverantwortlichen diesem mit einer immensen Ablöseforderung einen Riegel vor.[6]

Torschützenkönig bei der WM 1966

Am 8. Oktober 1961 debütierte er bereits bei der 2:4-Niederlage gegen Luxemburg im rot-grünen Trikot der Nationalmannschaft. In den Qualifikationsspielen zur Weltmeisterschaft 1966 in England hatte es Portugal mit dem Vizeweltmeister von 1962, der Tschechoslowakei, Rumänien und der Türkei zu tun. Eusébio schoss sieben von neun Toren seiner Mannschaft. Mit 9:3 Punkten qualifizierte er sich mit Portugal vor der Tschechoslowakei, Rumänien und der Türkei. Er erzielte drei Tore zum 5:1-Sieg beim Quali-Start am 24. Januar 1965 in Lissabon gegen die Türkei, war Torschütze bei den folgenden zwei 1:0 Erfolgen im Rückspiel in Ankara und dem vorentscheidenden Sieg in Bratislava und erzielte auch beide Treffer zum 2:1-Heimsieg in Lissabon am 13. Juni 1965 in Lissabon gegen Rumänien. 1966 wurde Eusébio mit neun Toren Torschützenkönig der Fußball-Weltmeisterschaft in England. Er wurde mit spektakulären Schüssen, feinen Dribblings und enormer Grundschnelligkeit zu einer der Ausnahmeerscheinungen des Turniers und führte die Portugiesische Fußballnationalmannschaft auf den dritten Platz. Mit seinen zwei Treffern im Gruppenspiel am 19. Juli in Liverpool zum 3:1 Erfolg gegen Brasilien, hatte er wesentlichen Anteil am vorzeitigem Turnier-Aus des Titelverteidigers.

In Afrika wurde er als einer der ersten Weltstars des Kontinents gefeiert. Unvergessen wird das Viertelfinale gegen die Überraschungsmannschaft aus Nordkorea bleiben, die vorher Italien aus dem Turnier geworfen hatte. Portugal lag schon 0:3 zurück, Eusebios Mitspieler begannen zu resignieren, als er durch unwiderstehliche Läufe und außergewöhnliche Torschüsse sein Team noch einmal mitreißen konnte. Er schoss vier Tore selbst und bereitete das fünfte vor - Portugal gewann 5:3. Im Halbfinalspiel gegen Gastgeber England verwandelte er in der 82. Minute einen Handelfmeter zum 1:2 Anschlusstreffer wie auch im Spiel um Platz drei gegen die Sowjetunion, das er mit Portugal mit 2:1 Toren gewinnen konnte.

1970 wurde er der erste Preisträger als Fußballer des Jahres von Portugal, eine Ehrung, die ihm 1973 noch einmal zuteil wurde. Seinen Abschied aus der Nationalmannschaft feierte er mit dem Länderspiel am 13. Oktober 1973 in Lissabon gegen Bulgarien.

Wechsel nach Nordamerika

Denkmal vor dem Benfica-Estádio da Luz

1975 verließ Eusébio den Kontinent und wechselte in die North American Soccer League zu Boston Minutemen. Nach nur sieben Spielen und zwei Toren zog er jedoch schon weiter zum mexikanischen CF Monterrey. Doch auch hier blieb er nicht lange, denn schon 1976 kehrte er in die NASL zurück und schloss sich Toronto Metros-Croatia an. Für die Kanadier traf er in 25 Spielen 18-mal und gewann die nordamerikanische Meisterschaft. Nach der Saison konnte sich überraschend der portugiesische SC Beira-Mar seine Dienste sichern, ehe er abermals zurück nach Nordamerika zu den Las Vegas Quicksilvers wechselte. Diese verließ er wieder nach zwei Toren in 17 Spielen, um nach einem Monat in Portugal bei UFCI Tomar noch ein letztes Mal in die USA zu den zweitklassigen New Jersey Americans zu wechseln.

Eusébios „Wanderjahre“ waren vor allem durch seine Knieverletzung geprägt, die ihn kaum trainieren und meist nur unter Schmerzen auflaufen ließen.

Rückkehr zu Benfica als Trainer und Funktionär

1980 kehrte Eusébios zu Benfica zurück und wurde Trainer der Nachwuchsmannschaften. 1987 wurde er zum Co-Trainer der „roten Adler“ befördert und erreichte mit ihnen 1988 und 1990 das Finale des Europapokals der Landesmeister. Beide Endspiele gingen jedoch verloren.

Seit 1992 ist Eusébio als Funktionär und Berater für Benfica und als Repräsentant für den Fußball in Portugal tätig und über die Grenzen Portugals hinaus bekannt und beliebt.

Literatur

  • Matthias Weinrich: Der Europapokal. Band 1: 1955 bis 1974. Agon-Verlag, 2007, ISBN 978-3-89784-252-6.
  • Michael Horn: Lexikon der internationalen Fußballstars. Verlag Die Werkstatt, 2004, ISBN 3-89533-466-9.

Weblinks

 Commons: Eusébio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sport-Bild vom 23. Dezember 1997, S. 88
  2. "Fußball vom Feinsten: Eine Auswahl von Lustigem, Wissenswertem und ..." von Liam Tomke Tanzen, Marcus Tanzen, Manuela Tanzen
  3. "Os vice-campeões", Max Gehringer, Especial Placar: A Saga da Jules Rimet fascículo 4 - 1950 Brasil, dezembro de 2005, Editora Abril, S. 46-47.
  4. Matthias Weinrich: Der Europapokal, Band 1, 1955 bis 1974, Agon-Verlag, 2007, S. 203.
  5. Matthias Weinrich: Der Europapokal 1955 bis 1974, Band 1, Agon-Verlag, 2007, S. 110.
  6. Matthias Weinrich: Der Europapokal 1955 bis 1974, Band 1, Agon-Verlag, 2007, S. 203.
Vorgänger Amt Nachfolger

Denis Law
Europas Fußballer des Jahres
1965

Bobby Charlton

––
Toni
Portugals Fußballer des Jahres
1970
1973

Tamagnini Nené
Humberto Coelho

Garrincha (Brasilien)
Vavá (Brasilien)
Leonel Sánchez (Chile)
Dražan Jerković (Jugoslawien)
Valentin Ivanov (Sowjetunion)
Flórián Albert (Ungarn)
WM-Toptorschütze
1966

Gerd Müller (BR Deutschland)

––
Gerd Müller
Gewinner des Goldenen Schuhs der UEFA
1968
1973

Petar Schekow
Héctor Yazalde

0
Vladimir Kovačević, Sandro Mazzola, Ferenc Puskás


Paul Van Himst, Jürgen Piepenburg
Torschützenkönig des Europapokals der Landesmeister
Saison 1964/65 (mit José Augusto Torres), 1965/66 (mit Flórián Albert)

Saison 1967/68

0
Paul Van Himst, Jürgen Piepenburg


Denis Law

José Torres
0
Manuel António
Artur Jorge
Torschützenkönig der Primeira Divisão
1963/64, 1964/65, 1965/66 (mit Ernesto Figueiredo), 1966/67, 1967/68
Saison 1969/70
Saison 1972/73

Manuel António
0
Artur Jorge
Héctor Yazalde

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