Federseebahn

Federseebahn
Federseebahn
Streckennummer (DB): 4512
Streckenlänge: 29,34 km
Spurweite: 750 mm, ab 1970 von Schussenried
bis Torfwerk 1435 mm
Maximale Neigung: 1:46 = 22 
Minimaler Radius: 120 m
Legende
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Südbahn von Friedrichshafen
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0,00 Bad Schussenried Eigener Bahnhofsteil der Schmalspurbahn
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Einzweig in die Südbahn nach Ulm (seit Umspurung)
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Neutrassierung bei Umspurung
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Umsetzbahnhof (seit Umspurung)
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0,5   Anschluss Holzhof Schussenried
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0,75 Schussenkanal
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1,7   Anschluss Wilhelmshütte
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1,90 Kloster Bad Schussenried
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1,92 Schussenried Ort
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2,2   Anschluss Brennstoffhandel Ammann
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2,27 Anschluss Torfschuppen Heilanstalt
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3,85 Landesstraße 283
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5,0   Sattenbeuren
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5,74 Torfwerk (nach Umspurung Anst)
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5,85 Streckenende nach Umspurung
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Anschluss Torfwerk (Gleisdreieck)
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8,64 Graben
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9,45 Buchau (Württ)
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10,2   Kappel (Württ)
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12,5   Volloch-Dürnau
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Krumbach
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14,22 Kanzach
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15,6   Kanzach
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15,76 Seelenwald
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17,0   Kanzach
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19,49 Dürmentingen
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20,5   Burgau
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Kanzach
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22,45 Hailtingen
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Kanzach
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24,31 Göffingen
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Kanzach
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25,55 Unlingen Ort
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Donautalbahn von Ulm
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27,2   Überquerung Donautalbahn
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29,34 Riedlingen
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Donautalbahn nach Immendingen
Lok 99 637 als Denkmal in Bad Buchau

Als Federseebahn - im Bereich Riedlingen auch als Kanzachtalbahn bezeichnet - wurde die Schmalspurstrecke SchussenriedRiedlingen in Oberschwaben in Baden-Württemberg bezeichnet. Die Spurweite der 29 km langen Bahn, die von den Württembergischen Staats-Eisenbahnen erbaut worden war, betrug 750 mm.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Planung, Bau und Eröffnung

Erste Pläne für eine Verbindung von Schussenried nach Buchau gehen auf Emil Keßler zurück, der eine Dampfstraßenbahn von Schussenried nach Buchau bauen wollte. Die vorgesehene Trassierung in Seitenlage der viel befahrenen Straße nach Buchau wurde von den Behörden abgelehnt. Zwar scheiterte das Projekt, aber die dabei angestellten Erhebungen zeigten die Notwendigkeit einer Bahnverbindung. 1891 begannen die Planungsarbeiten für eine Schmalspurbahn auf eigenem Gleiskörper. Der Bau wurde am 14. Juli 1895 genehmigt. Der Bau begann am 8. April 1896 und schon am 13. Oktober konnte die Strecke eröffnet werden.

Bahnhof Buchau 1920

Der Bahnhof Buchau wurde zwar so angelegt, dass eine Fortsetzung ins Kanzachtal ohne zusätzlichen Aufwand möglich war. Hierzu bestanden zunächst keine konkreten Absichten, da die zu erwartende Rentabilität als zu gering eingeschätzt wurde. Dass es zu einem Weiterbau Richtung Riedlingen kam, ist in erster Linie dem Engagement des Kunstmüllers Josef Blank aus Seelenwald zu verdanken. Er wies auf den zu erwartenden Holzverkehr aus den umliegenden Waldungen und die Wallfahrten zum Bussen hin. Seine Bemühungen hatten Erfolg. Am 16. August 1907 wurde der Weiterbau nach Riedlingen genehmigt. Der Bau der Bahn verzögerte sich um mehrere Jahre, kam aber im Gegensatz zu vielen anderen Strecken auch nach Beginn des 1. Weltkrieges nicht völlig zum Erlegen. Am 15. November wurde die Verlängerung bis Dürmentingen in Betrieb genommen und am 27. November 1916 war Riedlingen erreicht. Das Teilstück Buchau–Riedlingen war die letzte Schmalspurstrecke, die von der K.W.St.E. eröffnet wurde.

Der Name Federseebahn war nie amtlich, und es kennt ihn auch vor Ort niemand. Vielmehr hieß die Strecke bei der Bevölkerung „das Buchauer Zügle“. Unter dem Namen Federseebahn hat Emil Keßler jedoch 1880 seine – nie in Oberschwaben zum Einsatz gekommenen – Lokomotiven gebaut. Eisenbahnfreunde haben den Namen später aufgegriffen.

Deutsche Bundesbahn (1948–1969)

Am 2. Oktober 1960 wurde der Gesamtverkehr Buchau–Riedlingen eingestellt und die Strecke zwischen Kappel und Riedlingen bald darauf abgebaut. Der Abschnitt Buchau–Kappel blieb zur Bedienung des dortigen Lagerhauses als Bahnhofsgleis des Bahnhofs Buchau bestehen. Am 31. Mai 1964 endete der Personenverkehr zwischen Buchau und Bad Schussenried. Bis Ende Mai 1969 gab es noch Güterverkehr, dann wurde die Strecke stillgelegt. Zur Bedienung der Gleisanschlüsse in Schussenried war bis Anfang 1970 weiterhin eine Schmalspurlok in Schussenried tätig. Buchau wurde nicht mehr angefahren. Der Abbau der Schmalspurstrecke erfolgte anschließend und gleichzeitig mit der Umstellung auf Regelspur im Ortsbereich Schussenried.

Anschlussgleis Torfwerk (Normalspur, 1970–2003)

Nach dem Abbau der Schmalspurbahn wurde die bestehende Trasse für die Anlage eines normalspurigen Anschlussgleises zum ehemaligen Torfwerk genutzt, wo sich inzwischen ein Kieswerk eingerichtet hatte. Die Anbindung des Gleises in Schussenried erfolgte über eine Spitzkehre im Bahnhofsbereich, da die hier in einem engen Bogen verlaufende Schmalspurtrasse nicht genutzt werden konnte. Der Bau erfolgte mit altbrauchbarem Normalspurmaterial, das jedoch nicht von der Schmalspur stammte. Das Anschlussgleis wurde lange Zeit regelmäßig für Kiestransporte genutzt, liegt jedoch seit 2002 brach.

Der Umbau auf Regelspur bis zum Ortsende von Schussenried (Anschluss Kohlehandel) war Sache der damaligen Bundesbahn. Dieser Abschnitt ist heute noch Eigentum der Deutschen Bahn AG. Da es sich formell um ein Bahnhofsgleis des Bahnhofs Schussenried handelt, lag keine offizielle Wiedereröffnung einer Bahnstrecke im rechtlichen Sinne vor. Der weitere Abschnitt bis zum Kieswerk ist Eigentum der Kiesfirma und rechtlich ein nichtöffentliches Anschlussgleis, also ebenso keine "Bahnstrecke". Die Umspurung beider Streckenabschnitte wurde über Fördergelder des "Leber-Plans" finanziert, die der Förderung des Güterverkehrs auf der Schiene zugute kommen sollten. Aus diesem Grund konnte ein Wiederaufbau der Strecke bis Bad Buchau für den ÖPNV nicht erfolgen, da dann die Fördermittel für die vorherigen Abschnitte zweckentfremdet verwendet worden wären. Außerdem wäre das Verkehrsaufkommen zu gering gewesen und es hätte sich kein Bezahler für die Betriebskosten gefunden. Die Gütergleisabschnitte sind aktuell (2011) nach wie durchgehend vorhanden. Der Privatgleisabschnitt zum Kieswerk wird betriebsfähig vorgehalten, der DB-Abschnitt nicht.

Anlässlich der Landesausstellung „Alte Klöster - Neue Herren“ zur Säkularisation im ehemaligen Kloster Schussenried wurde direkt vor dem Klostertor ein neuer Bahnsteig angelegt. Vom 13. April 2003 bis 6. Oktober 2003 pendelten Triebwagen zwischen dem Bahnhof Schussenried und dem Kloster mit Richtungswechsel in der Spitzkehre. Nach dem Ende der Landesausstellung wurde der Betrieb wieder eingestellt. Der damals angelegte Bahnsteig ist noch vorhanden. Die Wiederaufnahme des regelmäßigen Personenverkehrs bis zum Kloster als ideale Haltestelle für die Ortsmitte von Schussenried wurde inzwischen geprüft, jedoch wegen der Kosten verworfen.

Relikte

In Bad Buchau erinnert ein Exemplar der württembergischen Tssd, die Dampflokomotive 99 637, auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofes an die einst hier verkehrende Schmalspurbahn. Die Buchauer gedenken ihrem „Bähnle“ mit einem jährlichen Züglesfest, welches vom örtlichen Lumpenchor organisiert wird. Dieser kümmert sich auch um die Instandhaltung der Lokomotive.[1]

Literatur

  • Peter-Michael Mihailescu, Matthias Michalke: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 241–244. 

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://amfedersee.de/zueglesfest-fiel-ins-wasser

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