Fischbeker Heide

Fischbeker Heide
53.4559.8383333333333
Fischbeker Heide (Hamburg)
Fischbeker Heide
Fischbeker Heide
Fischbeker Heide
Fischbeker Heide

Die Fischbeker Heide ist ein 773 Hektar großes Naturschutzgebiet in Südwesten Hamburgs. Es umfasst eine Heide- und Waldlandschaft, die einschließlich der zum Schutzgebiet gehörenden Neugrabener Heide, nach der Lüneburger Heide, die zweitgrößte Kulturlandschaft dieser Art in Deutschland ist.[1] Am Rande eines Höhenzuges gelegen, befindet sich im Süden die mit 116 Metern höchste Erhebung Hamburgs. Eine Reihe von erhaltenen Bodendenkmälern zeugt von der frühen Besiedlung des Gebietes.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Naturschutzgebiet liegt im Hamburger Bezirk Harburg, südlich der Bundesstraße 73. Es umfasst neben der eigentlichen Fischbeker Heide im Stadtteil Neugraben-Fischbek (Gemarkung Fischbek) auch das Neugrabener Heide genannte Gebiet in Hausbruch (Gemarkung Neugraben), mit dem es im Süden verbunden ist. Das Naturschutzgebiet liegt im Nordteil, beziehungsweise den nördlichen Ausläufern der Harburger Berge, hier auch Schwarze Berge genannt, die sich nach Süden auf dem Gebiet von Niedersachsen fortsetzen. Die süd- und südwestliche Landesgrenze zu den Gemeinden Rosengarten und Neu Wulmstorf bildet hier auch die Grenze des Naturschutzgebietes.

Allgemeines

In der Heide befindet sich das Naturschutz-Informationshaus Schafstall (Koordinaten: 53° 27′ 12″ N, 9° 51′ 1″ O53.4534166666679.8503611111111), ein umgebauter alter Stall, neben einem noch für Schafe genutztem Stallgebäude. In dem von der Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt betreuten Informationszentrum und der dortigen Ausstellung erfährt man alles Wissenswerte über die geschützte Heidelandschaft.[2] Der Schafstall ist zudem Ausgangspunkt für den vom Helms-Museum angelegten und als dessen Außenstelle betreuten Archäologischen Wanderpfad, der zu den zahlreichen vor- und frühgeschichtlichen Bodendenkmälern in der Fischbeker Heide führt.

Die Hamburger Umweltbehörde sorgte seit Ende der 1980er Jahre durch großflächige Rodungen für den Erhalt der Heide in der jetzigen Form als Kulturlandschaft. Auch wird in der Fischbeker Heide eine Schafherde gehalten, ohne die die Heide nicht in der Lage wäre zu bestehen. Zusätzlich ist es notwendig, dass sie regelmäßig "entkusselt", das heißt von Baumtrieben befreit wird, woran auch Schulklassen teilnehmen.

Der Segelflug-Club Fischbek[3] fliegt hier von seinem, erstmals 1910 genutzten, Segelfluggelände Fischbek und trägt durch seine Aktivitäten ebenfalls in seinem Gebiet dazu bei, dass aus der Heide kein Waldgebiet wird.

Durch das Naturschutzgebiet verläuft das Bett der Fischbek, eines Baches, der um 1900 durch Trinkwasserentnahme austrocknete.

Bis 2005 grenzte an die Fischbeker Heide (auf niedersächsischem Gebiet) ein umfangreicher Truppenübungsplatz, dessen Flächen teilweise durch die Stadt Hamburg aufgekauft wurden und als Ausgleich für andere Eingriffe in die Natur, zum Naturschutzgebiet erklärt wurden. Diese Erweiterungen des Naturschutzgebietes wurden im Frühjahr 2009 teilweise komplett gerodet, um größere Heideflächen und die, durch den Einsatz schwerer Panzer bedindigten, offenen Sandflächen zu erhalten.

Geschichte

Ursprünglich befanden sich auf dem Gebiet der Fischbeker Heide Eichen- und Birkenwälder. Durch Überweidung entstand die Heidelandschaft zwischen der Steinzeit und dem Mittelalter.

Es gibt Bodenfunde, die eine Besiedlung der Gegend bereits für die Jungsteinzeit belegen. Noch heute befinden sich dort Bodendenkmale, wie Grab- und Megalithanlagen aus der Jungsteinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit. Diese stehen unter Denkmalschutz und bilden den größten zusammenhängenden Bestand an oberirdisch sichtbaren Bodendenkmälern auf Hamburger Gebiet.[4] Diese sind seit 1975 über den vom Helms-Museum betreuten Archäologischen Wanderpfad erschlossen. 2002 wurde dessen Restaurierung abgeschlossen, bei der die vor- und frühzeitlichen Grabanlangen wieder in Stand gesetzt wurden und eine zeitgemäße Beschilderung des Wanderpfades mit seinen 11 Stationen erfolgte.

Einzelnachweise

  1. Hamburg von Altona bis Zollenspieker, Hoffmann und Campe Verlag Hamburg, 1. Auflage 2002, S. 725, ISBN 3-455-11333-8
  2. Naturschutz-Informationshaus Schafstall
  3. Chronik des Segelflugclub Fischbek
  4. Denkmalschutzamt der Freien und Hansestadt Hamburg auf hamburg.de: Archäologische Fundplätze 6, 25-42, 44-53, 67 und 71-72 in Fischbek

Weblinks


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