Kaan-Marienborn

Kaan-Marienborn
Kaan-Marienborn
Stadt Siegen
Koordinaten: 50° 52′ N, 8° 3′ O50.8742558.052614Koordinaten: 50° 52′ 27″ N, 8° 3′ 9″ O
Fläche: 6,54 km²
Einwohner: 3.676 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Juli 1966
Postleitzahl: 57074
Vorwahl: 0271
Karte

Lage von Kaan-Marienborn in Siegen

Kaan-Marienborn ist ein Stadtteil im Osten der Großstadt Siegen. Er gehört zum Siegener „Bezirk III (Ost)“.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Durch den Ort fließt die Weiß, die in Siegen in die Sieg mündet. In Kaan-Marienborn mündet der Breitenbach in die Weiß.

Im Westen grenzt Kaan-Marienborn an Siegen, im Norden an die Stadtteile Bürbach und Volnsberg sowie im Osten an Feuersbach an.

Geschichte

Der Ortsteil Kaan wurde im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.[1]

Im Jahr 1901 wurde mit der Eisern-Siegener Eisenbahn ein Gleisanschluss geschaffen, um die bereits im 1444 erstmals genannte Marienborner Hütte anzubinden. Ebenfalls in Marienborn lag die Walzengießerei Gontermann, die 1898 von der Sieghütte bei Siegen nach Marienborn zog. Im Mittelalter bestanden zudem zwei Eisenhütten an der Weiß. Zwischen 1847 und 1957 war die Eisenerzgrube Mocke in Betrieb. Am 10. September 1927 wurde Kaan-Marienborn an das Gasnetz Siegens angeschlossen.[2]

Während des Zweiten Weltkriegs wurden am 1. Februar 1945 bei einem Luftangriff amerikanischer Bomber 162 der 350 Häusern des Ortes dem Erdboden gleichgemacht und Kaan-Marienborn somit größtenteils zerstört.[3]

Am 9. Januar 1948 wurde die Gemeinde Kaan in Kaan-Marienborn umbenannt.[4] Bis zum 30. Juni 1966 gehörte Kaan-Marienborn dem Amt Weidenau an. Gegen die dann folgende Eingemeindung in die Stadt Siegen[4] sprachen sich bei einer Abstimmung 94 Prozent der Einwohner des Ortes aus und zogen sogar – erfolglos – vor das Landes- bzw. Bundesverfassungsgericht.[5]

Einwohnerzahlen

Einwohnerzahlen des Ortes:[6]

Jahr 1818 1885[7] 1905 1910[8] 1931[9] 1933[10] 1939[10] 1950 2009 2010[11]
Einwohner 555 10461 1357 1473 1954 1966 2105 2288 3662 3676

1Kaan: 533 Einwohner, Marienborn: 444 Einwohner, Kaanermühle: 10 Einwohner, Kolonie Rüchthal: 59 Einwohner

Ehemalige Bürgermeister

  • 1948-1956: Albert Schröder († 6. März 2000)[12]

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Stadtteil hat die Privatbrauerei Irle ihren Sitz.

Kaan-Marienborn verfügt über ein Warmwasserfreibad[13] sowie einen Kunstrasen-Sportplatz.

Verkehrsanbindung

Kaan-Marienborn liegt an der L 719, die von Siegen her kommt, östlich des Ortes auf die L723 tifft und dann weiter in Richtung Feuersbach verläuft. Der Ort ist über Siegen und die Hüttentalstraße an die Autobahn 45 angebunden. Durch den Ort verläuft die Eisenbahnstrecke in Richtung Hessen, der nächstgelegene Bahnhof ist der Siegener Hauptbahnhof.

Einzelnachweise

  1. Karte Fürstentum Nassau-Siegen: Urkundliche Zeugnisse der Besiedlung bis 1500
  2. Siegerländer Heimatkalender 1990, S.22, 65. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur
  3. "Zurückgeblättert...", Siegener Zeitung vom 5. März 2011
  4. a b Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817 – 1967. Aschendorff, Münster (Westfalen) 1977, ISBN 3-402-05875-8.
  5. BUNDESLÄNDER / NORDRHEIN-WESTFALEN – Nie gehört auf spiegel.de vom 1. Januar 1968
  6. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  7. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 110 / 111
  8. gemeindeverzeichnis.de - Landkreis Siegen
  9. Genalogy.net: Amt Weidenau
  10. a b verwaltungsgeschichte.de - Stadt und Landkreis Siegen
  11. "Hauptwohnsitzbevölkerung nach Stadtteilen" auf www.siegen.de (Stand: 31. Dezember 2010)
  12. „Den Toten ein ehrendes Gedenken“, Siegerländer Heimatkalender 2002, S.37, 77. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur
  13. Warmwasserfreibad Kaan-Marienborn auf siegen.de

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