- Friedensdividende
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Das politische Schlagwort Friedensdividende bezeichnet die Entlastung des Staatshaushaltes durch Senkung der Rüstungs- und Verteidigungsausgaben im Zuge von Abrüstungsvereinbarungen nach Ende des Kalten Krieges.
Friedensdividende in Deutschland nach der Wende
In den 1970er Jahren betrug die Personalstärke der Armee der DDR, der NVA 170.000 Mann und die der Bundeswehr 495.000 Mann. Bis 2010 soll die Bundeswehr im wiedervereinigten Deutschland nur noch eine Personalstärke von 250.000 Mann haben. Entsprechend sanken die Ausgaben des Verteidigungsministeriums am gesamten Staatshaushalt von 20 % im damaligen Westdeutschland auf 10 % heute, dazu kommen die Ausgaben der nicht mehr existenten DDR für Stasi, Grenztruppen und NVA, die heute ebenfalls nicht mehr anfallen.
Real sanken die Militärausgaben in Deutschland nach der Wende 10 Jahre lang jedes Jahr (siehe Grafik). Auch absolut sank der Verteidigungshaushalt seit dem Ende des Kalten Krieges verglichen mit heute.
International
Auch Russland/die Sowjetunion rüstete nach 1989 stark ab und profitierte ebenfalls von Geldzahlungen aus Deutschland (für die Wiedervereinigung) und von verbesserten Handelsbeziehungen zu Deutschland und Westeuropa. Alle westeuropäischen Länder mit Ausnahme Großbritanniens rüsteten nach 1989 ebenfalls ab und bekamen so eine Friedensdividende. Die USA bekamen keine Friedensdividende, da sie nach dem Kalten Krieg in viele weitere Kriege (Zweiter Golfkrieg, Irakkrieg, Kriege in Afghanistan und Somalia) verwickelt wurden bzw. diese selbst begannen, heute sind die Rüstungsausgaben der USA so hoch wie nie zuvor.
Weblinks
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