Albert von Rheinbaben

Albert von Rheinbaben

Albert von Rheinbaben (* 3. Mai 1813 in Breslau; † 1. November 1880 Crossen) war ein preußischer General der Kavallerie.

Albert Freiherr von Rheinbaben

Leben

Albert Freiherr von Rheinbaben war Sohn des Generalleutnants Heinrich Freiherr von Rheinbaben und der Wilhelmine von Zychlinski. Er wurde im Kadettenkorps erzogen und kam 1830 als Secondelieutenant zu dem in Breslau stationierten 1. Kürassierregiment.

1846 zum Premierlieutenant befördert, war er bereits früh in die höhere Adjutantur gelangt, die ihm 1849 ein Kommando in der österreichischen Armee nach Ungarn vermittelte. Rheinbaben war nämlich Adjutant beim Generalkommando des VI. Armee-Korps in Breslau, als man dort im Sommer des Jahres 1849 den Auftrag erhielt, über den Verlauf des Krieges zwischen den Österreichern und den mit ihnen verbündeten Russen gegen die aufständischen Ungarn zu berichten. Im selben Jahr erhielt er seine Beförderung zum Rittmeister. Seit 1850 war Albert Generalstabsoffizier, er erhielt 1852 den Rothen Adlerorden 4. Kl.

1853 als Hauptmann in den Generalstab versetzt wurde er dann militärischer Begleiter des Prinzen Albrecht von Preußen. Mit ihm bereiste er Italien, Schweden, Frankreich und Norwegen. 1854 zum Major befördert, kehrte er 1857 in den Truppendienst zurück. Im gleichen Jahr erbte er das Gut Treppeln im Kreis Crossen/Oder von seinem verstorbenen Onkel Zychlinski. 1859 erfolgte seine Beförderung zum Oberstleutnant und am 18. Oktober 1861 zum Oberst anläßlich der Königskrönung Wilhelms I. in Königsberg. 1863 wurde er Kommandeur der 2. Garde-Kavallerie-Brigade, 1865 Generalmajor, Rheinbaben nahm am Deutschen Krieg von 1866 in Böhmen als Kommandeur der 1. leichten Kavallerie-Brigade im Kavalleriekorps der 1. Armee teil. An der Spitze seiner Brigade ritt er eine siegreiche Attacke bei Königgrätz.

Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 war er – jetzt Generalleutnant – Befehlshaber der 5. Kavallerie-Division bei der 2. Armee. Sie zählte acht Reiterregimenter (in der Regel waren es nur vier bis sechs) und schon am 6. August 1870 griff er bei Spichern erfolgreich in das Gefecht ein. An den Kämpfen am 16. August bei Vionville hatte die Division großen Anteil, kämpfte dort aber nicht vereint, sondern brigaden- oder regimenterweise. In der Schlacht von Sedan wurde sie zur Aufklärung und Sicherung eingesetzt und während der Belagerung von Paris hatte sie die Belagerungstruppen gegen Angriffe von Westen zu decken. Neben zahlreichen Orden erhielt Rheinbaben den Stern mit Eichenlaub und Schwerten zum Rothen Adlerorden.

Nach Beendigung des Krieges übernahm er 1872 den Posten eines General-Inspekteurs des Militär-Erziehungs- und Bildungswesens. Er wurde hier Nachfolger des Generals von Peucker und führte die Reorganisation des Kadettenkorps weiter fort. Es folgten 1873 die Ernennung zum General der Kavallerie und die Verleihung des Großkreuzes des Rothen Adlerordens.

Im Sommer 1880 feierte er sein fünfzigjähriges Dienstjubiläum und wurde bei dieser Gelegenheit zum Chef des Schleswig-Holsteinischen Dragonerregiments Nr. 13 ernannt. Krankheiten zwangen ihn, um seine Versetzung in den Ruhestand zu bitten. Diese erhielt er am 23. Oktober 1880 durch ein persönliches Schreiben von Wilhelm I., mit dem ihm die Insignien des Ordens vom schwarzen Adler übersandt wurden, der ihm an diesem Tage verliehen wurde.

Er zog sich auf sein Gut Treppeln bei Crossen an der Oder zurück. Dort starb er wenige Tage später am 1. November 1880. Seine Witwe, Natalie geb. von Mandelsloh, Oberhofmeisterin der Gemahlin des Prinzen Albrecht von Preussen, verkaufte das Gut Treppeln 1884 und folgte dem prinzlichen Paar nach Braunschweig.

Siehe auch

Literatur

  • Hans Wätjen,Geschichte des Geschlechtes von Rheinbaben 1272-1976, 1976

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Georg Freiherr von Rheinbaben — Georg von Rheinbaben Georg Kreuzwendedich Freiherr von Rheinbaben (* 21. August 1855 in Frankfurt (Oder); † 25. März 1921 in Düsseldorf) war ein preußischer Politiker. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Rheinbaben — Wappen der von Rheinbaben Rheinbaben, auch Reinbaben, ist der Name eines alten schlesischen Adelsgeschlechts. Der Name wechselte zwischen Ry(i)m(n)bab(e,a,en), Reymbaben und R(h)einbaben. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Militärs/R — Militärpersonen   A B C D E F G H I J K L M N O P …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Südekum — Die Reichstagsabgeordneten Erzberger, Südekum und Arendt beim Verlassen des Reichstags in Berlin Albert Oskar Wilhelm Südekum (* 25. Januar 1871 in Wolfenbüttel; † 18. Februar 1944 in …   Deutsch Wikipedia

  • Franz von Papen — Franz von Papen, 1945/46 Franz Joseph Hermann Michael Maria von Papen, Erbsälzer zu Werl und Neuwerk (* 29. Oktober 1879 in Werl; † 2. Mai 1969 in Obersasbach) war ein deutscher Politiker (Zentrumspartei, 1932 ausgetreten), 1932 Reichskanzler und …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst von Bodelschwingh-Velmede — Ernst Albert Karl Wilhelm Ludwig von Bodelschwingh (* 26. November 1794 auf Gut Haus Velmede bei Unna; † 11. Mai 1854 in Medebach) war ein preußischer Staatsminister. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Ehrenbürger von Düsseldorf — Die Stadt Düsseldorf hat seit 1856 28 Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Außerdem wurden 1933 Adolf Hitler und Hermann Göring zu Ehrenbürgern ernannt, wenngleich Hitler die Auszeichnung nicht persönlich entgegennahm. 1938 wurde zusätzlich… …   Deutsch Wikipedia

  • Eduard Heinrich von Flottwell — Eduard von Flottwell Heinrich Eduard Flottwell, seit 1861 von Flottwell (* 23. Juli 1786 in Insterburg, Ostpreußen; † 28. Mai 1865 in Berlin) war ein königlich preußischer Staatsminister und Oberpräsident der Provinz Brandenburg …   Deutsch Wikipedia

  • Franz von Düesberg — Franz von Duesberg Franz Gerhard Xaver Duesberg, ab 1840 von Duesberg (teilweise auch von Düesberg) (* 11. Januar 1793 in Borken; † 11. Dezember 1872 in Münster) war ein deutscher Jurist, preußischer Finanzminister, Kronsyndikus und P …   Deutsch Wikipedia

  • Franz von Miquel — Johannes von Miquel (1829 1901) Miquel (rechts) ca. 1889 im Deutschen Reichstag …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”