Friedrich Wilhelm Ahnefeld

Friedrich Wilhelm Ahnefeld

Friedrich Wilhelm Ahnefeld (* 12. Januar 1924 in Woldenberg) ist ein deutscher Anästhesist. Er war als Sanitätsoffizier bis 1972 erster Chefarzt des Bundeswehrkrankenhauses Ulm, war von 1984 bis 1990 Leitender Ärztlicher Direktor der Anästhesiologischen Universitätsklinik und Hochschullehrer für Anästhesiologie der Universität Ulm. Ahnefeld ist insbesondere durch seine Publikationen im Bereich des Rettungswesens und der Notfallmedizin bekannt. Zudem war er Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes, von 1993 bis 1996 Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) sowie Präsidiumsmitglied verschiedener Gesellschaften. Er gilt als Schöpfer der Rettungskette.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Ahnefeld studierte ab 1942 zunächst an der Reichsuniversität Posen und beendete sein Studium nach Kriegsende an der Westfälische Wilhelms-Universität. Von 1959 bis 1962 absolvierte er die Ausbildung zum Facharzt für Anästhesiologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und arbeitete dort wissenschaftlich am Institut für Physiologische Chemie. 1964 habilitierte er[1], und wurde am 1. Januar 1968 in Personalunion Chefarzt des in Planung befindlichen Bundeswehrkrankenhauses Ulm, sowie dessen Leiter der Anästhesieabteilung. Neben der Ernennung zum Honorarprofessor, einhergehend mit der Verleihung der Rechte und Pflichten eines ordentlichen Professors durch das Kultusministerium, beauftragte ihn die Stadt Ulm auch mit der Leitung der Anästhesieabteilung des Städtischen Krankenhauses Ulm.[2] 1980 veröffentlichte er zusammen mit Bodo Gorgaß das erste Lehrbuch für den Rettungsdienst. Von 1984 bis 1990 war er leitender ärztlicher Direktor der Anästhesiologischen Universitätsklinik Ulm und von 1973 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1992 Lehrstuhlinhaber für Anästhesie an der Universität Ulm.

Seine Ehefrau war ebenfalls Sanitätsoffizier bei der Bundeswehr.

Ehrungen und Auszeichnungen

Er ist Ehrenbürger der Universität Ulm, Ehrenmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), des European Resuscitation Council (ERC) und seit 1996 Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI). Zudem war er von 1983 bis 1984 Präsident[3] und von 1993 bis 1997 Generalsekretär der der DGAI. Er erhielt die Ehrendoktorwürden der Semmelweis-Universität und 2008 die der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald.[4] Zudem wurde er mit dem Ehrenzeichen des Deutschen Roten Kreuzes, 1989 mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg[5], 1990 mit der Rudolf-Frey-Medaille[6] sowie 1999 mit der Heinrich-Braun-Medaille der DGAI[7] und dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet.[8]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zwei Ehrenpromotionen der Universität Greifswald an einem Tag, Presse- und Informationsstelle der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 18. November 2008.
  2. Jürgen Schüttler: 50 Jahre Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, 2003. ISBN 9783540000570
  3. Geschichte der DGAI-Ehemalige Präsidenten, Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
  4. Professor Friedrich Wilhelm Ahnefeld Ehrendoktor der Universität Greifswald, Pressestelle der Universität Ulm, 4. Dezember 2008.
  5. Staatsministerium Baden-Württemberg: Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Liste der Ordensträger 1975-2009. Seite 31 - abgerufen am 13. September 2009
  6. Rudolf-Frey-Medaille-Übersicht aller Träger/innen, Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
  7. Heinrich-Braun-Medaille-Übersicht aller Träger/innen, Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.
  8. Prof. Ahnefeld, medizinaktuell, ADAC luftrettung 2/2003, S. 25.

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