- Friedrich von Specht
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Friedrich August Karl von Specht (* 23. September 1803 in Brandenburg an der Havel, Mark Brandenburg, Königreich Preußen; † 12. Juli 1879 in Eisenach, Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, Thüringen) war kurfürstlich hessischer Generalmajor und Brigade-Kommandeur, königlich preußischer Generalleutnant und Autor militärhistorischer Fachbücher.
Inhaltsverzeichnis
Familie
Specht entstammte dem alten niedersächsischen Adelsgeschlecht derer von Specht und war der Sohn des königlich preußischen Majors Wilhelm von Specht (1769-1811) und der Jaqueline van Vrijthoff (1774-1837, Tochter des niederländischen Prof. Dr. med. Bernardus van Vrijthoff, Schöffe in Maastricht, und der Jacqueline Hesselt van Dinter.
Er heiratete in erster Ehe am 17. August 1833 in Kassel (Hessen) Luise Büchling (* 26. August 1805; † 6. Juli 1841). Sohn aus dieser Ehe war der königlich preußische Generalmajor Wilhelm von Specht (1838-1910).
In zweiter Ehe heiratete Specht 1843 in Kassel Sophie Wehr (* 21. Dezember 1815 in Kassel; † 21. April 1898 in Kassel). Diese Ehe wurde 1847 wieder geschieden.
Schließlich heiratete er in dritter Ehe am 20. Mai 1850 in Kassel Marie Günste (* 3. Januar 1827 in Kassel; † 21. Oktober 1892 in Kassel), die Tochter des Ober-Appellationsgerichtspräsidenten Martin Günste und der Sophie Günste. Sohn aus dieser Ehe war der fürstlich schaumburg-lippische Kammerherr und königlich preußische Generalmajor Walter von Specht (1855-1923).
Sein Neffe (Sohn seines älteren Bruders Wilhelm) war Hans von Specht (1825-1913), herzoglich braunschweigischer Offizier, seit 1844 in Texas (USA) Farmer, Fuhrmann und Postmeister.
Militärischer Werdegang
Specht trat mit 14 Jahren (1817) in den kurhessischen Militärdienst, wurde 1822 Leutnant und kam 1847 als Hauptmann in den Generalstab. Im Jahr 1849 machte er den Feldzug gegen Dänemark mit und wurde nach dessen Ende zum Oberstleutnant befördert. 1854 wurde er zum Generalmajor ernannt.
Nach einer Duellaffäre im Jahr 1863 mit dem kurhessischen Generalleutnant Wilhelm Karl von Haynau, dem älteren Bruder des österreichischen Generals Julius Freiherr von Haynau (1786-1856, natürlicher Sohn des Kurfürsten Wilhelm I. von Hessen-Kassel), wurde Specht als Kommandant nach Fulda versetzt. Vom 20. Juli bis 26. August 1866 gehörte er als Generalmajor zum Generalstab der zu Hessen gehörenden Festung Mainz, die anschließend an die Preußen übergeben wurde.
Als Ergebnis des Deutschen Krieges kamen im Jahr 1866 Fulda und Hessen zu Preußen. Specht wurde noch im selben Jahr im Rang eines königlich preußischen Generalleutnants zur Disposition gestellt, lebte bis 1872 in Marburg, dann in Eisenach und starb dort 1879.
Specht galt als Hauptvertreter der liberalen Partei in Hessen, gehörte auch 1850 zu den verfassungstreuen Offizieren und forderte damals seinen Abschied.
Werke
- Das Königreich Westphalen und seine Armee im Jahr 1813 sowie die Auflösung desselben durch den kaiserlich russischen General Graf A. Czernicheff, Luckhardt Verlag, Kassel 1848.
- Geschichte der Waffen, 4 Bände, Berlin 1868-1877
- Das Festland Asien-Europa und seine Völkerstämme, deren Verbreitung, der Gang ihrer Kulturentwickelung mit besonderer Berücksichtigung der religiösen Ideen von Anbeginn bis zur Gegenwart, Berlin 1879.
Literatur
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band VI, Seite 359, Band 32 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1964.
- Bernhard von Poten: Specht, Friedrich August Karl von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 76 f.
Weblinks
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