- Fritz Schwegler
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Fritz Schwegler (* 1935 in Breech bei Göppingen) ist bildender Künstler, Maler, Zeichner, Bildhauer, Schriftsteller und Musiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Nach einer Ausbildung zum Schreiner bereiste er von 1954 bis 1958 als Wandergeselle Europa, Kleinasien und Afrika. Er machte einen Meister, danach begann er ein Studium der Bildhauerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste und in London. Seit 1962 ist er freischaffender Bildhauer. Studien- und Arbeitsaufenthalte führten ihn nach Paris, Rom, Kairo, New York und Tokio. Seit den 1970er Jahren fixierte er seine Einfälle auf Plänen, den sogenannten Effeschiaden, einer comicartigen Bilderfolge mit Texten, die von Flötenspiel, Schweglerpfeife und Glocke, und seit 1973 von Filmen und Fotoserien, begleitet wurden.[1]
Ab 1973 war er Lehrbeauftragter und anschließend bis 2001 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Schüler dieser Zeit waren u.a. Alice Creischer, Thomas Demand, Stefan Demary, Katharina Fritsch, Jean-François Guiton, Martin Honert, Thomas Huber, Jan Schüler, Judith Samen und Nele Waldert.
Er schuf erst Bildcollagen und Wort-Performances, danach ein außergewöhnliches und umfangreiches Werk von Kleinskulpturen. Er stellt in seinen Arbeiten die Begrifflichkeit der Dinge in Frage, seine einfachen Bildgegenstände weichen in der Art sukzessive vom Realen ab, dass man diese noch als Möglichkeit oder Ergänzung zu bereits Gewusstem verstehen kann. Die Einzelheiten seiner Arbeiten sind Ergebnis genauester Beobachtung und Untersuchung des Alltäglichen. Die Verbindung unterschiedlicher Medien — Sprache, Musik, Bild — fordert den Betrachter zum ständigen Nachdenken heraus. Fritz Schwegler lebt und arbeitet sowohl in Breech bei Göppingen als auch in Düsseldorf.
Testamentarisch hat Fritz Schwegler seine Bereitschaft erklärt, sich in der Kassler Künstler-Nekropole bestatten zu lassen.
Auszeichnungen und Ehrungen
- Hans-Thoma-Preis, 1999
- Träger des Bernhard Heiliger-Preises für Skulptur, 2003
- Preisträger des Kuratoriums der Kunststoff-Industrie, 2004
Ausstellungen
- 1972: documenta 5, Kassel (in der Abteilung Individuelle Mythologien: Selbstdarstellung - Performances - Activities - Changes)
- 1987: documenta 8, Kassel
Werke
- Das rote Fräulein Sankt Bernadette von Altamira in Göppingen
- Fritz Schwegler aus Breech - Das unbewegliche Theater in der Kunsthalle Düsseldorf (28. August - 14. November 2004)
Literatur
- Karl Ruhrberg (Hrsg.): Zeitzeichen. Stationen Bildender Kunst in Nordrhein-Westfalen. DuMont, Köln 1989, ISBN 3-7701-2314-X
- Fritz Schwegler; zweibändige Publikation im Hatje Cantz Verlag anlässlich der Ausstellung in der Kunsthalle Düsseldorf, 2004
Weblinks
- Literatur von und über Fritz Schwegler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie
- Biographie und Werke
- Ausstellungen
- Materialien von und über Fritz Schwegler im documenta-Archiv
Einzelnachweise
- ↑ Karl Ruhrberg (Hrsg.): Zeitzeichen. Stationen Bildender Kunst in Nordrhein-Westfalen. DuMont, Köln 1989, S. 591
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