Gandhi (Film)

Gandhi (Film)

Der 1982 erschienene, unter der Regie von Richard Attenborough entstandene Spielfilm Gandhi erzählt die Lebensgeschichte des indischen Unabhängigkeitskämpfers Mohandas Gandhi, genannt Mahatma Gandhi.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Film beginnt mit der Ermordung Gandhis und blickt dann auf sein Leben und Wirken zurück. Gandhi geht nach seinem Studium in England und Tätigkeit als Anwalt in Bombay nach Südafrika. Dort soll er zunächst nur einen Rechtsstreit lösen, erfährt dann aber Folgen der Apartheid am eigenen Leib. Er setzt sich für die Rechte der in Südafrika lebenden Inder ein und entwickelt das Prinzip des gewaltlosen Widerstandes. Zurück in Indien gründet er den Harijan Ashram und übernimmt die Führung der Kongresspartei. In seinen Bemühungen um die Unabhängigkeit Indiens ruft er zur „Kampagne der Nichtkooperation“ auf. Gandhi wird verhaftet, kommt aber wenig später wieder frei. Die britische Regierung erlässt Notstandsgesetze, die unter anderem Versammlungen verbieten. Als sich trotzdem etwa 1500 Menschen in Amritsar versammelten und gewaltlos für die Unabhängigkeit Indiens protestieren, werden sie von einigen Soldaten der britischen Armee beschossen, und mindestens 379 Menschen sterben. Im Gedenken an dieses „Massaker von Amritsar“ folgt im Film eine zweiminütige Pause mit schwarzem Bild und Sitarmusik. Als bei einem Protestmarsch einige Teilnehmer von Polizisten verprügelt werden, eskaliert die Gewalt, die Polizisten werden getötet, und es kommt im ganzen Land zu Unruhen. Gandhi fastet mit dem Ziel, die Unruhen zu stoppen, was ihm gelingt. Einige Jahre später löst Gandhi den Salzmarsch aus, was den zivilen Ungehorsam des indischen Volkes ausdrücken soll. Er wird von der britischen Kolonialregierung zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, kommt aber später wieder frei. Nachdem Indien unabhängig geworden ist, kommt es zu Ausschreitungen zwischen Hindus und Moslems. Um diese zu beenden, fastet Gandhi erneut und beendet die Gewalt erfolgreich.

Hintergrund

Für die Rolle des Gandhi waren zunächst Anthony Hopkins als auch Alec Guinness im Gespräch. Mit hohem Produktionsaufwand und einem geschätzten Budget von 22 Millionen US-Dollar entstanden an Originalschauplätzen in Indien und in den englischen Shepperton Studios authentische Filmsets. Die Dreharbeiten begannen am 26. November 1980 in Indien und dauerten bis zum 10. Mai 1981. Am 31. Januar 1981, dem 33. Jahrestag von Gandhis Begräbnis, entstand auch die Szene, in der Gandhi im Film „zu Grabe“ getragen wurde. Zur Zeit der Produktion war dies die Szene mit den meisten Statisten. 300.000 Statisten wurden verpflichtet, knapp 200.000 davon Freiwillige. Der Rest, etwa 94.600 Personen, erhielt eine kleine Gage. 11 Kamerateams waren nötig, um die Aufnahmen zu dieser einzigen Szene zu drehen.

Die Premiere fand in Neu-Delhi statt, die US-Premiere folgte kurz darauf im Dezember 1982.

Auszeichnungen

Der Film erhielt 1983 11 Oscar-Nominierungen, und schließlich 8 der Goldstatuen.

Auszeichnung

Nominierung

  • Beste Maske - Tom Smith
  • Beste Musik - Ravi Shankar, George Fenton
  • Bester Ton - Gerry Humphreys, Robin O'Donoghue, Jonathan Bates, Simon Kaye

Im gleichen Jahr wurde der Film bei den BAFTA Awards als bester Film ausgezeichnet. Weitere Auszeichnungen gingen an Richard Attenborough als bester Regisseur, an Ben Kingsley als bester Newcomer und an Rohini Hattangadi als beste Nebendarstellerin.

Kritiken

„Monumentale historische Filmbiografie über Mahatma Gandhi, die seinen Lebensweg in den wichtigsten Stationen in episch ruhiger Erzählweise und mit sorgfältiger historischer Rekonstruktion des Lokalkolorits detailgetreu aufbereitet. Vor allem dank der herausragenden darstellerischen Leistung Ben Kingsleys gelingt es dem Film, etwas von der Ausstrahlung Gandhis und seiner Ideale der Gewaltlosigkeit, der Würde des Menschen und des Friedens auf Erden zu vermitteln. Neben der visuellen Gestaltung macht auch die humanistische Weltsicht den Film zu einem Erlebnis.“

Lexikon des internationalen Films

Literatur

  • Wolfgang Benner: Begleitheft zum Film Gandhi von Richard Attenborough. Atlas-Forum. Atlas-Film + -AV, Duisburg 1987, 35 S., ISBN 3-88932-891-1
  • Gerald Gold: Gandhi, Bildbiographie, Nachwort: Richard Attenborough, Bastei-Verlag G.H.Lübbe, Bergisch Gladbach 1983, ISBN 3-404-28107-X (formal falsche ISBN). Der Band enthält außer 125 historischen Fotos, die den biographischen Text begleiten, Farb- und vergleichende Schwarz-Weiß-Aufnahmen zu dem gleichnamigen Film sowie im Nachwort Anmerkungen zu den Drehaufnahmen.
  • Hans-Jürgen Kubiak: Die Oscar-Filme. Die besten Filme der Jahre 1927/28 bis 2004. Die besten nicht-englischsprachigen Filme der Jahre 1947 bis 2004. Die besten Animationsfilme der Jahre 2001 bis 2004. Schüren, Marburg 2005, ISBN 3-89472-386-6

Weblinks

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