Georg Benedikt Freiherr von Ogilvy

Georg Benedikt Freiherr von Ogilvy
Georg Benedikt von Ogilvy

Georg Benedikt Freiherr von Ogilvy, Baron Ogilvy de Muirtown, (* 19. März 1651 in Scheltschitz in Mähren; † 8. Oktober 1710 in Danzig) war ein königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Generalfeldmarschall schottischer Abstammung.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Herkunft

Ogilvy war der Sohn des George Jacob Ogilvy, Kommandant der Brünner Festung Spielberg (tsch. Špilberk). Freiherr Georg Jacob war Sohn des Francis Oilvy, of Smiddyhill, Francis Ogilvy war Sohn von James Ogilvy, 5th Lord Ogilvy und Jean Forbes.

Der Aufstieg in kaiserlich-habsburgischen Diensten

Er trat 1664 als dreizehnjähriger Pikenier in das Regiment des kaiserlichen Generals von Leslie ein, wurde dann Gefreyt-Corporal, Feldwebel, Fähnrich und Lieutenant, bis er schließlich eine eigene Kompanie erhielt. 1677 wurde er Obrist-Wachtmeister im Regiment Prinz Ludwigs von Baden. Nachdem er einige Zeit bei der Belagerung von Ofen die Stelle eines Trenchée-Majors vertreten hatte, wurde er 1683 zum Obrist-Lieutenant und 1689 zum Kommandanten der Festung Belgrad ernannt.

1691 erhielt er von Kaiser Leopold I. als Obrister ein eigenes Regiment und im Jahr darauf den Rang eines Wirklichen Kaiserlichen Kämmerers. [1696, mittlerweile General-Feld-Wachtmeister, wurde er Kommandant von Tokai. 1702 wurde er zur kaiserlichen und Reichsarmee an den Rhein beordert, wo er u.a. unter dem Generalkommando Kaiser Josephs I. an der Belagerung der Stadt Landau in der Pfalz teilnahm. Im folgenden Jahr, 1703, wurde er zum General-Feld-Marschall-Leutnant ernannt und in dieser Eigenschaft dem General-Feldmarschall Graf Traun beigeben.

General in kaiserlich-russischen Diensten

Bei seinem Besuch in Wien 1698 war Zar Peter der Große auf Ogilvy aufmerksam geworden und berief ihn in nach Russland. Mit Erlaubnis des Kaisers folgte Ogilvy diesem Ruf und wurde als Nachfolger des verstorbenen Generals Le Fort kaiserlich-russischer General-Feldmarschall und kommandierender General-en-chef aller russischen Truppen. In dieser Eigenschaft kam er im Großen Nordischen Krieg zum Einsatz. 1704 kommandierte er bei der Belagerung von Narva das Lager und konnte die Stadt am 9. August erobern. Am 16. desselben Monats eroberte er das Schloss Iwanogrod. Für diese Leistungen erhielt er von König August II. von Polen den Orden vom Weißen Adler.

Königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Generalfeldmarschall

Nach Beendigung seiner Dienstzeit in Russland ernannte ihn der polnische König und sächsische Kurfürst August zum Generalfeldmarschall, Wirklichen Geheimen Rat und Präsidenten des geheimen Kriegsrats-Kollegiums. Außerdem verlieh er ihm ein Regiment zu Fuß und eins zu Pferde und noch einige andere Privilegien. Zu gleicher Zeit erhielt er auch eine Stelle als kaiserlicher General-Feld-Zeugmeister.

1708 erwarb er in Böhmen die Herrschaften Zahorzan und Taschau, beide bei Leitmeritz gelegen. Nachdem er kurz darauf mit dem kursächsischen Heer nach Polen eingerückt war, um Danzig zu belagern, starb er dort am 10. Oktober (nach anderen Quellen am 8.) 1710. Sein einziger Sohn Hermann Carl von Ogilvy wurde sein Universalerbe.

Nachkommen

Nachkommen der Familie Ogilvy gehören heute zur britischen Royal Family, The Honorable Sir Angus Ogilvy ist der Ehemann der Prinzessin Alexandra von Kent, einer Cousine der britischen Königin und des Herzogs von Edinburgh.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Georg Benedikt von Ogilvy — Georg Benedikt Freiherr von Ogilvy, Baron Ogilvy de Muirtown, (* 19. März 1651 in Scheltschitz in Mähren; † 8. Oktober 1710 in Danzig) war ein königlich polnischer und kurfürstlich sächsischer Generalfeldmarschall schottischer Abstammung …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Benedict Ogilvy — Georg Benedikt von Ogilvy Georg Benedikt Freiherr von Ogilvy, Baron Ogilvy de Muirtown, (* 19. März 1651 in Scheltschitz in Mähren; † 8. Oktober 1710 in Danzig) war ein königlich polnischer und kurfürstlich sächsischer Generalfeldmarschall… …   Deutsch Wikipedia

  • Ogilvy — ist ein alter und traditionsreicher schottischer Name. Berühmte Träger des Namens sind: Alexandra Ogilvy (* 1936) Angus Ogilvy (1928–2004) David Ogilvy (1911–1999) David Ogilvy, 8. Earl of Airlie (* 1926) Georg Benedikt Freiherr von Ogilvy… …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Rüdiger Freiherr von der Goltz — (* 6. April 1620 in Klausdorf; † 26. Juni 1688 in Dresden) war ein dänischer und kursächsischer Generalfeldmarschall. Goltz diente zunächst unter seinem Vetter, dem Generalfeldzeugmeister Martin Maximilian Freiherr von der Goltz, in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Militärs/O — Militärpersonen   A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Ernst Albrecht Freiherr von Eberstein — Ernst Albrecht von Eberstein (1605 1676) Ernst Albrecht von Eberstein (* 6. Juni 1605 in Gehofen bei Artern; † 9. Juni 1676 in Neuhaus bei Sangerhausen) war ein Heerführer während des Dreißigjährigen Krieges und kämpfte als solcher für wechselnde …   Deutsch Wikipedia

  • Georg I. (Sachsen) — Georg von Sachsen als Prinz (Porträt von Franz Kops, 1895) Georg von Sachsen als Prinz …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich August Georg Ludwig Wilhelm Maximilian Karl Maria Nepomuk Baptist Xaver Cyriacus Romanus von Sachsen — Georg von Sachsen als Prinz (Porträt von Franz Kops, 1895) Georg von Sachsen als Prinz …   Deutsch Wikipedia

  • Feldmarschall — Marschallstab von Generalfeldmarschall v. Richthofen (Deutsches Reich) – Replik Der Feldmarschall, auch Generalfeldmarschall, (von ahdt. „marahscalc“, Marschall, Stallmeister oder Pferdeknecht), war im 16. Jahrhundert der Führer der Reiterei. Im… …   Deutsch Wikipedia

  • Feldsmarschall — Marschallstab von Generalfeldmarschall v. Richthofen (Deutsches Reich) – Replik Der Feldmarschall, auch Generalfeldmarschall, (von ahdt. „marahscalc“, Marschall, Stallmeister oder Pferdeknecht), war im 16. Jahrhundert der Führer der Reiterei. Im… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”