- Georg Lippert
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Georg Lippert (* 27. Jänner 1908 in Wien; † 14. Oktober 1992 ebenda) war ein österreichischer Architekt.
Lippert stammte aus einer bildungsbürgerlichen Hietzinger Familie mit Tiroler Wurzeln. 1920 verbrachte er einen Erholungsaufenthalt in Schweden. 1919-1927 (Matura) besuchte er das Gymnasium Fichtnergasse, anschließend die Technische Hochschule Wien, wo er Architektur studierte. Georg Lippert erhielt 1931 sein Ingenieurdiplom, studierte aber - nicht zuletzt aufgrund der Weltwirtschaftskrise und der geringen Berufsmöglichkeiten für Architekten 1931-1934 weiter in der Meisterklasse von Clemens Holzmeister an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Inhaltsverzeichnis
Berufliches Schaffen
Lipperts reiches berufliches Schaffen folgte in exemplarischen Maße dem Zeitgeist. Sein erster Auftrag (gemeinsam mit Kurt Klaudy, mit dem Lippert bis 1945 eine Ateliergemeinschaft verband) betraf den Kirchenbau St.Hubertus-St.Christoph in Wien-Hietzing. 1936-1939 errichteten Lippert und Klaudy ein Jagdschloss für den bulgarischen Zaren bei Plovdiv, 1939-1945 Industriebauten und Werksiedlungen für das NS-Regime. 1947 war Lippert führend bei der Errichtung des Groß-Gemeindebaus Hugo Breitner-Hof in Wien Penzing beteiligt.
In den 1960er und 1970er Jahren erreichte er seine größte Bekanntheit. Lippert war damals auch langjähriger Vorsitzender des Fachbeirates für Stadtplanung im Sinne der Wiener Bauordnung. Lippert errichtete unter anderem 1965 das Semperit-Zentrum (anstelle des Palais Erzherzog Rainer, 1965-1967 das Gebäude der Wiener Repräsentanz der Firma Hoffmann-La Roche anstelle des Palais Lanckoronski, 1973 das Winterthur-Haus neben der Wiener Karlskirche.[1] Außerdem war Lippert am Neubau des Wiener Opernringhofs (anstelle des Heinrichshofs) und an jenem des (dritten) Wiener Dianabades beteiligt, errichtete das Haus des Buches (anstelle des Wiener Stadttheaters und setzte in Lausanne 1966-1971 mit dem Hochhauskomplex Champ d'asile städtebauliche Akzente. Gegen Ende seiner beruflichen Laufbahn passte sich der zu den kommerziell führenden Wiener Großarchitekten zählende Lippert dem postmodernen Zeitgeist an und lieferte bei der Schließung einer Baulücke am Wiener Schwarzenbergplatz eine Stilkopie des im Krieg zerstörten Baus ab. Dieses Gebäude an der Adresse Schwarzenbergplatz 3 und andere Bauten Lipperts (etwa das Haus neben der Karlskirche oder das Raiffeisenhochhaus beim Wiener Stadtpark) standen in heftiger öffentlicher Diskussion, andererseits scheute auch Lippert selbst nicht kritische Stellungnahmen. So trat er in Fragen der Wiener Stadtplanung als Kontrahent zu Roland Rainers Konzeption einer polyzentrischen Struktur auf und engagierte sich verbal aber auch als Bauschaffender (Bundesländerversicherung, Raiffeisen-IBM-Komplex) im Sinne einer monozentrischen Erweiterung der City über den Donaukanal hinweg.
Der humanistisch gebildete und an Musik interessierte Architekt war mit Persönlichkeiten wie Clemens Holzmeister, Alvar Aalto, Erich Boltenstern und Oskar Kokoschka bekannt oder befreundet.
Realisierungen
- 1934-1935: mit Kurt Klaudy: St. Hubertus und Christophorus, Wien
- 1952–1960: Münzgrabenkirche Graz-Jakomini
- 1962−1963: Pfarrkirche zum heiligen Franz von Sales, Wien, Per-Albin-Hansson-Siedlung Nord
- 1975−1978: Büro- und Betriebsgebäude Austrian Airlines, Wien, Fontanastraße
Literatur
- Georg Lippert: Bauten - Buildings, Wien (Herder) 1983
- Dieter Klein, Martin Kupf, Robert Schediwy: Stadtbildverluste Wien, Wien 2005
Einzelnachweise
- ↑ Zu den Diskussionen um letzteren Bau vgl. Wochenpresse (vom 11. Oktober 1972)
Weblinks
Commons: Georg Lippert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Georg Lippert. In: Architektenlexikon Wien 1880–1945. Herausgegeben vom Architekturzentrum Wien. Wien 2007.
- Georg Lippert bei alt-hietzinger.at
Kategorien:- Österreichischer Architekt
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