St. Hubertus und Christophorus (Wien)

St. Hubertus und Christophorus (Wien)
St. Hubertus und Christophorus am Lainzer Tiergarten
Hildegard-Burjan-Hof

Die Pfarrkirche St. Hubertus und Christophorus am Lainzer Tiergarten ist eine römisch-katholische Kirche im 13. Wiener Gemeindebezirk Hietzing in der Granichstaedtengasse 73.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde ein Teil des Lainzer Tiergartens für die Besiedlung freigegeben. Dabei entstanden diverse Siedlungen wie die SAT-Siedlung, die Friedensstadt, die Polizeisiedlung, die Zollwachesiedlung und die Siedlung Heimscholle. Dass die Initiative an die Lainzer Pfarrkirche und den dortigen Pfarrer Anton Schrefel fiel, ergab sich durch die Notkirche, die linksseitig des Lainzer Baches und damit im Pfarrgebiet Lainz lag. Die Neubausiedlungen und die jetzige Kirche sind jedoch rechtsseitig des Baches, und waren damit im Gebiet der Pfarrkirche Mauer mit dem dortigen Pfarrer Franz Gessl, weshalb die Gründungsaktivitäten überkreuz gingen und Konflikte auslöste. Die Seelsorge in der Notkirche wurde von Priestern des Ordens der Nazarener getragen. Schrefel gewann dann Pater Josef Lappas vom Pallottiner-Orden für die neue Pfarrkirche, womit dieser zum Prellbock und Mediator zwischen Lainz und Mauer wurde. Versöhnlich das Ende um die Gebietsstreitigkeiten um die SAT-Siedlung, wo Lappas berichtete: Am Schluss der Debatte reichte mir Monsignore Gessl die Hand und sprach: Sagen wir jetzt Du.[1] Der Orden der Pallottiner betreut nach wie vor die Kirche.[2]

Notkirche

Die Notkirche war eine ehemalige Werkstatt des Gemeinderates Halla an der Dr.-Schober-Straße 3, heute Kongresssiedlung, wo heute gegenüber die Bettenstation vom Pensionistenwohnhaus Föhrenhof situiert ist. Ein Holzkreuz im Vorgarten des Pensionistenwohnhauses erinnert noch daran. Der erste Gottesdienst in der Notkirche wurde am 19. April 1931 von Prälat Karl Drexel gehalten. Zur Unterscheidung von den umliegenden anderen Werkstätten wurde die Werkstätte mit einem Turm versehen und mit zwei Glocken von der Glockengießerei Pfundner in Wien Favoriten bestückt. Beide Glocken waren bereits für die künftige Kirche gedacht, und wurden dem Hl. Hubertus und dem Hl. Christophorus geweiht. Die Weihe für diese Heiligen war ein Wunsch von Kardinal Friedrich Gustav Piffl. Hubertus in Erinnerung an das ehemalige Jagdgebiet. Christophorus, weil es in Wien dazu noch keine Kirche gab, und die Zahl der Autos in der Mittelschicht stark anstieg und der Wunsch nach Weihe dazu entstand. Weil Kardinal Piffl bei der Weihe der Glocken verstorben war, nahm die Weihe am 23. Juli 1933 Kardinal Theodor Innitzer vor, wobei gleichzeitig Kraftfahrzeuge geweiht wurden. Zeitgleich war ein erheblicher Teil des Mittelstandes verarmt, weshalb in der Notkirche ein Elisabethtisch, ein Ausspeisung, von Hildegard Burjan und Pfarrer Anton Schrefel begründet wurde. An Burjan erinnert deshalb in der Speisinger Straße 46 der Hildegard-Burjan-Hof.[3]

Kirche

Das Grundstück wurde von der Pfarre Lainz in der Polizeisiedlung gekauft. Die Kirche wurde in den Jahren 1934 bis 1935 nach den Plänen der Architekten Kurt Klaudy und Georg Lippert mit der Bauleitung des Architekten Anton Liebe errichtet. Die Mosaikfenster sind von Hans Alexander Brunner. Die Wandgemälde in der Altarnische und an den Chorwänden sind von Prof. Becker. Am Marienaltar Schnitzarbeit Madonna und weitere Figuren von Mea von Bratusch. Die Orgel wurde im Jahre 1996 von Wolfgang Eisenbarth aus Passau gebaut.

Literatur

  • DEHIO-Handbuch: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Wien X. bis XIX. und XXI. bis XXIII. Bezirk XIII. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1996, ISBN 3-7031-0693-X, Seiten 175f.

Einzelnachweise

  1. Hanns Fellner: Anton Schrefel – der Gründer von St. Hubertus, Pfarrbrief St. Hubertus, Ostern 2009
  2. Pallottiner St. Hubertus und Christophorus Wien, Abgerufen am 16. Juni 2009
  3. Hanns Fellner: Anton Schrefel – der Gründer von St. Hubertus, Pfarrbrief St. Hubertus, Ostern 2009

Weblinks

 Commons: St. Hubertus und Christophorus (Wien) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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