- Gerhard Flämig
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Paul Gerhard Flämig (* 19. Dezember 1919 in Glauchau; † 18. September 2011[1]) war ein deutscher Politiker (SPD).
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Nach dem Abitur nahm Flämig als Soldat der Luftwaffe am Zweiten Weltkrieg teil. Gegen Kriegsende geriet er in Gefangenschaft. Nach der Rückkehr absolvierte er eine Lehre als Schriftsetzer und war ab 1949 als Redakteur tätig.
Gerhard Flämig war auch Mitglied im Deutschen Atomforum.
Politik
Von 1948 bis 1957 war Flämig, der 1946 der SPD beigetreten war, Stadtrat von Seligenstadt. Außerdem gehörte er dem Kreistag des Landkreises Offenbach bzw. von 1960 bis 1964 des Landkreises Hanau an. Von 1957 bis 1964 war er hauptamtlicher Bürgermeister von Großauheim.
Flämig war vom 15. Februar 1963, als er für den verstorbenen Jakob Altmaier nachrückte, bis 1980 Bundestagsabgeordneter der SPD für den Wahlkreis Hanau sowie von 1969 bis 1979 im Doppelmandat Abgeordneter und Berichterstatter für Energie- und Forschungspolitik des Europäischen Parlaments. Von 1981 bis 1983 war er in dieser Eigenschaft Consultant der EG-Kommission in Brüssel. Von 1972 bis 1987 wirkte er in enger Verbindung mit dem SPD-Fraktionsvorstand ehrenamtlich als Vizepräsident der Europäischen Sozialistischen Bewegung in Paris. Dort war er auch zuständig für Kontakte mit anderen Sozialistischen Parteien im Ostblock. Seine vertraulichen Gespräche mit Funktionären der SED im Rahmen Willy Brandts Ostpolitik des „Wandels durch Annäherung“ sind vom DDR-Staatssicherheitsdienst abgeschöpft und ausgewertet worden.
Verdacht der Spionage
1993 wurde Flemig als sogenannter Atomspion wegen Verdachts geheimdienstlicher Agententätigkeit angeklagt. Alle Zeugen bis auf eine Zeugin, die an den dienstlichen Gesprächen nie teilgenommen hatte, sagten übereinstimmend aus, Flämig sei kein „Informeller Mitarbeiter“ sondern einer der zahlreichen politischen Kontaktpersonen des ZK der SED gewesen. Die Zeugin, eine vorübergehend beurlaubte HO-Verkäuferin, musste ihn im Auftrag der Partei auf Spaziergängen begleiten, „um ihn von der Stasi abzuschirmen“. Ihr hatte man weisgemacht, er sei ein in der DDR ausgebildeter und im Westen eingesetzter Agent. Das hat sie geglaubt und vor Gericht ausgesagt. Der Prozess wurde wegen andauernder Verhandlungsunfähigkeit eingestellt.
Ehrungen
- Bundesverdienstkreuz (1973)[1]
- Silberne Ehrenplakette der Stadt Hanau (1979)[1]
- Großes Verdienstkreuz am Bande (1982)[1]
- August-Gaul-Plakette der Stadt Hanau (1992)[2]
Weblinks
- Literatur von und über Gerhard Flämig im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
Einzelnachweise
Kategorien:- Bundestagsabgeordneter
- MdEP für Deutschland vor 1979
- SPD-Mitglied
- Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Deutscher
- Geboren 1919
- Gestorben 2011
- Mann
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