- Landkreis Offenbach
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Wappen Deutschlandkarte 50.0182368.785651Koordinaten: 50° 1′ N, 8° 47′ OBasisdaten Bundesland: Hessen Regierungsbezirk: Darmstadt Verwaltungssitz: Dietzenbach Fläche: 356,29 km² Einwohner: 338.061 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 949 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: OF Kreisschlüssel: 06 4 38 NUTS: DE71C Kreisgliederung: 13 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Werner-Hilpert-Straße 1
63128 DietzenbachWebpräsenz: Landrat: Oliver Quilling (CDU) Lage des Landkreises Offenbach in Hessen Der Landkreis Offenbach im Regierungsbezirk Darmstadt in Hessen liegt zentral in der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main und ist Teil der Stadtregion Frankfurt, der städtischen Agglomeration um die Kernstadt Frankfurt am Main. Kreisstadt ist seit 2002 Dietzenbach, zuvor war es die Stadt Offenbach am Main.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Der Landkreis Offenbach liegt in der unteren Mainebene, der Main bildet die nördliche Grenze des Kreises. Das Kreisgebiet weist viele Kiefernwälder und Waldseen auf, die auf den starken Kiesabbau zurückgehen, der hier erfolgte. Zu den Bächen im Landkreis Offenbach gehören die Rodau und die Bieber, die beide in den Main münden.
Der Landkreis Offenbach grenzt an die Landkreise Main-Kinzig-Kreis, Aschaffenburg (Bayern), Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau sowie an die kreisfreien Städte Frankfurt am Main, Offenbach am Main und Darmstadt.
Das Kreisgebiet wird von der Hessischen Apfelwein- und Obstwiesenroute durchzogen.
Wappen
Blasonierung: „In silbernem Schild ein grüner Eichbaum mit drei goldenen Eicheln, belegt mit einem von Silber und Rot gespaltenen Schildchen, darin vorn zwei schwarze Balken, hinten ein halbiertes silbernes Rad am Spalt.“
Das Wappen wurde am 10. Februar 1951 verliehen. Der Eichenbaum steht für die ehemals ausgedehnten Wälder vom Wildbann Dreieich. Der Schild in der Mitte zeigt das Wappen der Ritter von Isenburg (Balken) und das Mainzer Rad.
Darüber hinaus verwendet der Kreis Offenbach seit 2002 ein offizielles Logo.
Geschichte
Vorgeschichte des Kreises
Das westliche Kreisgebiet gehörte überwiegend zur Grafschaft Isenburg, das östliche Kreisgebiet war überwiegend Bestandteil des Kurfürstentums Mainz. Dieses Mainzer Gebiet gehörte zuvor den Herren von Eppstein und den Herren von Hagen-Münzenberg, noch früher war das gesamte Kreisgebiet mit Ausnahme der Gegend um Langen Teil des fränkischen Maingaues. Weitere Territorialherren in der Zeit des Heiligen Römischen Reichs auf dem Gebiet des heutigen Kreises waren: Die Landgrafschaft Hessen-Darmstadt für Langen, Egelsbach und Dietzenbach, die Landgrafschaft Hessen-Kassel, als Erbe der Grafschaft Hanau, für Dudenhofen, die Grafen von Schönborn für Heusenstamm, Obertshausen, Hausen und Gravenbruch, der Deutsche Orden für den Wildhof und den umgebenden Forst und die Herren von Frankenstein für Messenhausen.
Nach der Säkularisation von Kurmainz 1803 wurde dessen Gebiet dem Großherzogtum Hessen zugeschlagen, die alte Verwaltungseinteilung in Ämter blieb bestehen. Nach der Verkündigung der Verfassung des Großherzogtums Hessen am 17. Dezember 1820 folgte am 14. Juli 1821 eine umfassende Verwaltungsreform. Statt der traditionellen Ämter wurden nun Landratsbezirke gebildet. Das Gebiet des späteren Kreises Offenbach lag nun in der Provinz Starkenburg im
- Landratsbezirk Langen. Dieser umfasste das ehemalige Amt Kelsterbach, mit Ausnahme von Ginsheim und Nauheim, ebenso die Zent Arheiligen des ehemaligen Amtes Dieburg die Orte Ober- und Nieder-Roden und aus dem Amt Schaafheim Dietzenbach.
- Landratsbezirk Offenbach. Dieser umfasste die ehemaligen isenburgischen Besitzungen Bürgel, Dreieichenhain, Götzenhain, Münster, Neu-Isenburg, Offenthal, Philippseich, Sprendlingen, Urberach, Gravenbruch, Gehspitz, Neuhof und Wildhof sowie die Forste Offenbach und Dreieich. Damit trennte der Landratsbezirk Offenbach den Landratsbezirk Langen bis 1828 in zwei Teile.
- Landratsbezirk Seligenstadt. Er umfasste neben den linksmainischen Besitzungen des säkularisierten Kurmainz den größten Teil des bis 1736 hanauischen, anschließend zwischen den Landgrafschaften Hessen-Darmstadt und Hessen-Kassel geteilten Amtes Babenhausen. Das eigentliche Hinterland Seligenstadts, die rechtsmainischen Stiftsgebiete, waren 1803 an das Königreich Bayern gefallen.
Bildung des Kreises Offenbach
Mit der am 20. August 1832 bekannt gegebenen Neugliederung wurde der Kreis Offenbach aus den Landratsbezirken Offenbach, Seligenstadt und einem Teil des Landratsbezirkes Langen mit dem Verwaltungssitz Offenbach gegründet. Der Landratsbezirk Langen wurde geteilt: Die Orte Dietzenbach, Nieder- und Ober-Roden, Eppertshausen und Messenhausen kamen zum Kreis Offenbach; der westliche Teil wurde mit dem Landratsbezirk Dornberg zum Kreis Groß-Gerau vereinigt.
Gebietsveränderungen
Großherzogtum
Am 31. Juli 1848 wurden die Gemeinden des Kreises Offenbach in den Regierungsbezirk Darmstadt eingegliedert, einige Gemeinden dem Regierungsbezirk Dieburg zugeschlagen. Diese Verwaltungsreform hatte jedoch nur knapp vier Jahre Bestand, denn am 28. April 1852 wurde sie wieder aufgehoben und es wurden erneut Kreise geschaffen, auch der Kreis Offenbach, mit leicht geänderten Grenzen: Langen und Egelsbach kamen aus dem Kreis Groß-Gerau hinzu, während die Orte Babenhausen, Messenhausen, Nieder-Roden, Ober-Roden und Urberach dem Kreis Dieburg abgegeben wurden. Nach dem Krieg von 1866 verlor das Großherzogtum eine Reihe von Gebieten an das siegreiche Königreich Preußen, erhielt aber auch einige für Preußen sehr randlich gelegene Stücke aus dessen kurhessischer Beute. Dazu zählte auch das Dorf Rumpenheim, das 1867 dem Kreis Offenbach zugeschlagen wurde.
Im Zuge der 1874 im Großherzogtum Hessen nach preußischem Vorbild vorgenommenen Reform der Kreisverfassung kam es erneut zu einer neuen Kreiseinteilung. Die dabei geschaffene Gliederung des Großherzogtum in sieben die Provinz Starkenburg bildende Kreise (Bensheim, Darmstadt, Dieburg, Erbach, Groß-Gerau, Heppenheim, Offenbach) hatte mehr als sechs Jahrzehnte bis in die Zeit des Volksstaats Hessen und darüber hinaus Bestand. Von 1874 bis 1947 gehörte als Exklave auch das weit entfernte Steinbach im Taunus zum Kreis Offenbach, nachdem der Kreis Vilbel aufgelöst worden war. Nach 1947 kam Steinbach zum Obertaunuskreis.
Republik
Schon während der französischen Besatzung nach dem Ersten Weltkrieg (1923 bis 1926) wurde Steinbach dem Kreis Höchst sowie Buchschlag, Egelsbach und Langen dem Kreis Groß-Gerau unterstellt.
Nach der 1936 erfolgten Auflösung der Provinzial- und Kreistage wurden 1937 die drei hessischen Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen aufgehoben. Am 1. April 1938 schied Bieber mit der Eingemeindung nach Offenbach aus dem Kreis aus und zum 1. November 1938 wurde in Hessen eine einschneidende Gebietsreform durchgeführt. Dies bedeutete für den Landkreis Offenbach: Die Stadt Offenbach am Main schied gemeinsam mit dem bereits 1908 eingemeindeten Bürgel aus dem Kreis Offenbach aus und wurde kreisfrei. Der Sitz der Kreisverwaltung blieb bis 2002 jedoch in Offenbach. Ebenfalls 1938 wurde aus der Gemarkung Mitteldick die Siedlung Zeppelinheim. 1942 schied Rumpenheim mit der Eingemeindung nach Offenbach wieder aus dem Landkreis Offenbach aus. Die so geschaffene Kreiseinteilung hatte zunächst bis zum nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Bestand.
Im Rahmen der hessischen Gebietsreform[2] der 1970er-Jahre wurde das Kreisgebiet dann erneut verändert: 1974 verloren die Stadt Steinheim am Main und die Gemeinde Klein-Auheim ihre Selbständigkeit, wurden aus dem Kreis Offenbach aus- und in die Stadt Hanau eingegliedert. 1977 wurden die Gemeinden Nieder-Roden, Ober-Roden und Urberach aus dem Landkreis Dieburg dem Landkreis Offenbach zugeschlagen. Ebenfalls 1977 verloren die Städte Dreieichenhain und Sprendlingen sowie die Gemeinde Froschhausen ihre teilweise jahrhundertealte Selbständigkeit und wurden mit Nachbarorten zu größeren Städten zusammengelegt oder in Nachbarorte eingemeindet.
Seit dem 21. Juni 2002 ist Dietzenbach die Kreisstadt des Kreises Offenbach. Da die kreisfreie Stadt Offenbach bereits seit 1938 nicht mehr zum Kreis Offenbach gehört, verbindet den Landkreis Offenbach heute nicht mehr viel mit der namengebenden Stadt Offenbach. Deshalb wurde bereits über eine Änderung des Kreisnamens, beispielsweise in Untermainkreis oder Landkreis Maingau nachgedacht.
Historische Quellen
Das historische Schriftgut des Landkreises Offenbach liegt heute im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt (Bestand G 15 Offenbach für die Akten bis 1945[3], Bestand H 2 Offenbach für die Unterlagen ab 1945[4]). Auch wenn im Verlauf des zweiten Weltkrieges viele der Kreisamtsakten verloren gegangen sind, reichen die ältesten Unterlagen bis in das Jahr 1824 zurück. Die beiden Bestände spiegeln das Leben im Kreis, angefangen bei Handel, Bauwesen und Bevölkerungsentwicklung, bis hin zu Kirchen-, Gesundheits-, und Landwirtschaftswesen wider. Es finden sich Entschädigungsakten für Kriegssachschäden sowie Unterlagen der ehemaligen Betreuungsstelle für politisch, rassisch und religiös Verfolgte. Die beiden Bestände sind größtenteils verzeichnet und im Internet recherchierbar.
Politik
Kreistag
Die Kommunalwahl am 27. März 2011 lieferte folgendes Ergebnis::[5]
Parteien und Wählergemeinschaften %
2011Sitze
2011%
2006Sitze
2006CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 37,6 33 46,2 40 SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 25,4 22 27,8 24 GRÜNE Bündnis 90/Die Grünen 20,9 18 11,0 10 FDP Freie Demokratische Partei 4,3 4 6,3 6 FWG - Die Bürger Freie Wähler Gemeinschaft - Bürger für den Kreis Offenbach 4,3 4 4,5 4 DIE LINKE Die Linke 2,6 2 2,7 2 PIRATEN Piratenpartei Deutschland 2,5 2 – – FW-OF Freie Wähler Kreis Offenbach 2,4 2 – – DEUTSCHE LISTE Wählergruppe Deutsche Liste – – 1,4 1 Gesamt 100,0 87 100,0 87 Wahlbeteiligung in % 45,3 44,9 Landräte
Landräte des Landkreises OffenbachErnst Viktor Geldern (1823–1826) | Georg Carl Ludwig Strecker (1826–1832) | Wilhelm Ludwig Ferdinand Maurer (1832–1848) | | Wilhelm Christian von Willich (1852–1858) | Robert August Hoffmann (1858, komm.) | Karl Ernst Ludwig Melior (1858–1859) | Julius Rinck von Starck (1859–1870) | Ludwig Karl von Grolmann (1872–1877) | Gustav Ernst von Marquard (1877–1881) | Karl Friedrich Rothe (1881–1884) | Friedrich Hallwachs (1884–1886) | Wilhelm Haas (1886–1900) | Friedrich von Hombergk zu Vach (1900–1908) | Friedrich Lochmann (1908–1914) | Heinrich Gennes (1915–1916) | Gustav Spamer (1916–1923) | Friedrich Martin von Bechtold (1923–1924) | Ernst Friedrich Werner (1924–1931) | Ernst Friedrich Merck (1931–1934) | Hans Reinhard Koch (1934–1939) | Wilhelm Köhler (1939–1943) | Heinrich König (1944–1945) | Walter Strack (1945, komm.) | Karl Übel (1945–1946) | Wilhelm Arnoul (1946–1950) | Jakob Heil (1950–1964) | Walter Schmitt (1964–1982) | Karl Martin Rebel (1982–1989) | Friedrich Keller (1989–1992) | Josef Lach (1992–1998) | Peter Walter (1998–2010) | Oliver Quilling (seit 2010)
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