- Alexandra von Dänemark
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Prinzessin Alexandra von Dänemark VA (* 1. Dezember 1844 in Kopenhagen; † 20. November 1925 in Sandringham House, Norfolk) war von 1901 bis 1910 an der Seite von Eduard VII. Königin von Großbritannien und Irland sowie Kaiserin von Indien. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1910 wurde sie offiziell zur Königinmutter.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Alexandra Caroline Marie Charlotte Louise Julia, genannt "Alix", wurde als älteste Tochter von Prinz Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg, dem späteren König Christian IX. von Dänemark, und seiner Frau Louise von Hessen-Kassel geboren.
Durch ihren Vater, den „Schwiegervater Europas“, hatte sie verwandtschaftliche Beziehungen zu vielen königlichen Höfen in Europa. Ihr Vater wie ihr älterer Bruder Friedrich wurden König von Dänemark, ihr jüngerer Bruder Wilhelm König von Griechenland und ihre jüngere Schwester Dagmar wurde Zarin von Russland.
Princess of Wales
Der Prince of Wales Albert Edward, genannt "Bertie", war nach dem Tode seines Vaters noch immer unverheiratet und seine nun verwitwete Mutter Königin Victoria machte sich ernsthaft Sorgen um die Thronfolge. Sie suchte nach einer geeigneten Braut für ihren Sohn. Infolgedessen lud sie Alexandra von Dänemark zu sich nach London. Die Prinzessin kam, zur damaligen Zeit ungewöhnlich, fast ganz allein nach London gereist. Die Königin war sehr beeindruckt von der jungen Prinzessin und zu ihrer Erleichterung stimmte ihr der Thronfolger zu.
Die Hochzeit der beiden fand am 10. März 1863 in der St. George’s Chapel in Windsor Castle statt, acht Monate bevor ihr Vater den Thron von Dänemark bestieg. Alexandra wurde zur Princess of Wales und sollte diesen Höflichkeitstitel bis 22. Januar 1901 tragen.
Das Ehepaar zog nach Sandringham House in der Grafschaft Norfolk, wo es eine meist glückliche Ehe führte, obwohl Bertie sich nicht so sehr um seine Frau und seine Kinder kümmerte, wie die es gerne gehabt hätte, und zahlreiche Affären hatte. Der Fürst und die Fürstin von Wales hatten 6 Kinder, von denen eines jedoch früh starb:
- Albert Victor (* 8. Januar 1864; † 14. Januar 1892), Duke of Clarence und Avondale
- George (* 3. Juni 1865; † 20. Januar 1936), Duke of York, Prince of Wales, als Georg V. König von Großbritannien und Irland, Kaiser von Indien ∞ Prinzessin Viktoria Maria von Teck
- Louise, Princess Royal (* 20. Februar 1867; † 4. Januar 1931) ∞ Alexander Duff, 1. Duke of Fife
- Victoria (* 6. Juli 1868; † 3. Dezember 1935)
- Maud (* 26. November 1869; † 20. November 1938) ∞ König Haakon VII. von Norwegen
- Alexander John (* 6. April 1871; † 7. April 1871), Frühgeburt
Der Tod ihres ältesten Sohnes Albert Victor im Jahre 1892 war ein Schock für Prinzessin Alexandra, sie ließ das Zimmer so, wie Albert Victor es verlassen hatte. Königin Victoria hatte dasselbe mit dem Zimmer ihres Mannes nach dessen Tod getan. Alexandras Tochter Victoria blieb zeitlebens unverheiratet. An diesem Schicksal war Alexandra nicht ganz unschuldig, denn sie wollte stets eine ihrer Töchter in ihrer Nähe haben.
Die Ehe
Edward und Alexandra führten eine im Grunde glückliche Ehe, die jedoch von offensichtlichen Höhen und Tiefen geprägt war. Edward gab seiner Familie nicht die nötige Aufmerksamkeit und das Paar entfremdete sich mit der Zeit. Erst eine schwere Erkrankung Edwards um 1870 brachte das Paar sich wieder näher. Jedoch hatte er, wenn auch mit Alexandras Wissen, weiterhin mehrere Mätressen. Darunter u.a die verheiratete Jennie Churchill, Mutter von Winston Churchill, die Schauspielerin Lillie Langtry und die schottische Mätresse Alice Keppel. Letzterer gestattete Alexandra sogar, am Sterbebett ihres Mannes dabei zu sein, wenngleich ihr der Gedanke nicht gefiel. Das häufige Auftauchen von Alice Keppel dort, wo auch Alexandra und Edward sich aufhielten, war ihr ein Dorn im Auge, doch hatte sie mit der Zeit gelernt, Alice Keppel zu tolerieren, wenn auch nicht zu akzeptieren. Zu Jennie Churchill hatte Alexandra trotz deren Rolle in Edwards Leben ein recht gutes Verhältnis und genoss ihre Anwesenheit.
Persönlichkeit
Alexandra unterschied sich in ihrer Art deutlich von der restlichen britischen königlichen Familie. So kümmerte sie sich hingebungsvoll um ihre Kinder und hatte auch zu ihrer Dienerschaft ein gutes Verhältnis. Außerdem war Alexandra eine leidenschaftliche Tänzerin und Eisläuferin. Dies änderte sich auch nach der Geburt des ersten Kindes nicht, was zu einigen Spannungen zwischen ihr und Königin Victoria führte. Während ihrer dritten Schwangerschaft erkrankte Alexandra an Rheuma, dadurch behielt sie ein steifes bzw. gelähmtes Bein zurück, gleichzeitig verschlimmerte sich auch eine angeborene Osteosklerose, was zur Taubheit führte. Dies führte dazu, dass sie ihren aktiven Hobbys nicht mehr nachgehen konnte. Sie verwendete nun einen Schirm als Stütze. Einen Soldaten, der im Ersten Weltkrieg verwundet im Lazarett gelegen hatte, soll sie mit folgenden Worten aufgemuntert haben: „Ich habe auch ein steifes Bein. Sehen Sie, was ich damit (noch) machen kann.“. Und sie lüpfte ihren Rock und hob ihr steifes Bein über seinen Nachttisch hinweg. Allerdings verschlimmerte sich ihre angeborene Schwerhörigkeit mit der Zeit, was die Kommunikation mit ihr erschwerte.
Ihre Schönheit und Beliebtheit machte Alexandra zu einer Art Mode-Ikone. So wurde ihre Vorliebe für hohe Kragen und üppigen Halsschmuck bald von der Bevölkerung übernommen. Eigentlich wollte sie damit jedoch eine größere Narbe am Hals verdecken. Diese zog sie sich wohl als Kind bei einem Unfall zu, wobei manche Quellen auch einen Selbstmordversuch vermuteten. Alexandra behielt ihr jugendliches Aussehen bis ins hohe Alter, was sich auf große Mengen Schminke zurückführen ließ. Ein Augenzeuge meinte, die Königin sehe aus "wie lackiert".
Königin Alexandra
Als Bertie 1901 seiner Mutter nach deren Tod als Eduard VII. auf den Thron folgte, wurde Alexandra zur Königin von Großbritannien gekrönt. Beim britischen Volk war sie sehr beliebt, auch wegen ihres Engagements für zahlreiche karitative Vereine. Mit dem frühen Tod des Königs 1910 wurde ihr Sohn George König und sie zur Königinmutter.
Politisch hielt sie sich weitestgehend neutral, nur eine Abneigung gegen Deutsche wurde ihr nachgesagt, speziell während des Ersten Weltkrieges. Die Gründe hierfür liegen wohl in dem Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 um Schleswig-Holstein.
Alexandra starb am 20. November 1925, wenige Tage vor Ihrem 81. Geburtstag, in ihrem Haus Sandringham und wurde in Windsor begraben. Beim Trauerzug durch London nahmen Zehntausende von der beliebten Königin Abschied.
Titel
- Her Serene Highness Princess Alexandra of Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg (1. Dezember 1844–31. Juli 1853)
- Her Highness Princess Alexandra of Denmark (31. Juli 1853–21. Dezember 1858)
- Her Royal Highness Princess Alexandra of Denmark (21. Dezember 1858–10. März 1863)
- Her Royal Highness The Princess of Wales (10. März 1863–22. Januar 1901)
- Her Majesty The Queen / Her Imperial Majesty The Queen-Empress (für Indien) (22. Januar 1901–6. Mai 1910)
- Her Majesty Queen Alexandra, The Queen Dowager (6. Mai 1910–20. November 1925)
Literatur
- Marita A. Panzer: Englands Königinnen, Piper, 2006
- Georgina Battiscombe: Alexandra - Königin an der Seite Eduards VII., Biederstein, 1970
Weblinks
Commons: Alexandra von Dänemark – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienVorgänger Amt Nachfolgerin Albert von Sachsen-Coburg und Gotha Queen Consort des Vereinigten Königreiches von Großbritannien und Irland
1901–1910Maria von Teck
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