- Goats Head Soup
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Goats Head Soup
Studioalbum von The Rolling Stones Veröffentlichung 31. August 1973 Label Virgin Records Format CD, LP Genre Rock Anzahl der Titel 10 Laufzeit 46:56 Besetzung
Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts, Mick Taylor, Bill Wyman
Produktion Jimmy Miller Studios
- Dynamic Sound Studios/Kingston, Jamaica
- 25. November - 21. Dezember 1972
- 23. Mai - 20. Juni 1973
Chronologie Exile on Main St.
(1972)Goats Head Soup It’s Only Rock ’n’ Roll
(1974)Goats Head Soup ist das elfte in Großbritannien erschienene Studioalbum der Rolling Stones. Als Produzent fungierte zum letzten Mal Jimmy Miller für die Stones, der in den folgenden Jahren nur noch wenige Aufnahmen machte und 1994 an einer Lebererkrankung starb.
Die Aufnahmen fanden von November 1972 bis Juli 1973 in Jamaika, Los Angeles und London statt.
Die Intensität und Aggressivität der vorangegangenen Alben wurden jedoch nur noch teilweise erreicht: Die Stones waren etabliert, der Zorn auf das Establishment hatte sich verflüchtigt und insbesondere Mick Jagger war den Reizen des Jetset erlegen. Keith Richards war während dessen die Kontrolle über seine Drogensucht weitgehend entglitten und seine Kreativität in Mitleidenschaft gezogen. Das einleitende Dancing With Mr. D. wurde von der damaligen Kritik im Vergleich zu Sympathy for the Devil als gekünstelt und effektheischend eingeschätzt, das Album insgesamt als etwas richtungslos und uninspiriert wahrgenommen. Die gute Stimmung von den Exile-on-Main-St.-Sessions wollte sich nicht mehr einstellen, das Verhältnis der Bandmitglieder untereinander war angespannt. Erschwerend kam hinzu, dass während der Studioaufnahmen in Jamaika Bill Wymans damalige Lebensgefährtin von einem Einbrecher vergewaltigt wurde. [1] [2]
Dessen ungeachtet enthält Goats Head Soup einige Hits, unter anderem Doo Doo Doo Doo Doo (Heartbreaker) mit einem Gitarrenduell zwischen Keith Richards und Mick Taylor, dazu Mick Jaggers wütender und gehetzter Gesang über ein zehnjähriges drogenabhängiges Mädchen und die sinnlose Gewalt der New Yorker Polizei. Angie, eins der kommerziell erfolgreichsten Lieder der Rolling Stones (Platz 1 in den amerikanischen Single-Charts), ist eine angeblich der Lebensgefährtin von David Bowie gewidmete Ballade, tatsächlich aber schrieb Keith Richards den Song für seine Tochter Angela. Star Star, der ursprünglich Starfucker benannte Schlusssong des Albums, der in drastischen Worten den hemmungslosen Lebenswandel eines Groupies beschreibt, reichte 1973 für einen Skandal. Die Plattenfirma Atlantic Records setzte eine Namensänderung durch – trotzdem verbannte BBC-Radio das Stück aus dem Programm.
Wie immer wurden die Rolling Stones von zahlreichen Gastmusikern unterstützt: Ian Stewart, Bobby Keys, Billy Preston, Ry Cooder, Nicky Hopkins, Jim Horn, Reebop Kwaku Baah, Chuck Findley und Jimmy Miller.
Am 17. August 1973 erschien die Single-Auskopplung Angie, das Album selbst wurde am 12. September 1973 in den USA veröffentlicht, aber bereits am 31. August 1973 in Europa, pünktlich zum Start ihrer Europa-Tournee, welche am 1. September 1973 in der Wiener Stadthalle begann und am 19. Oktober 1973 in der Deutschlandhalle in Berlin endete. Dieses Konzert war auch gleichzeitig der letzte Live-Auftritt von Mick Taylor mit den Rolling Stones. [3] Ihre bislang größte Europa-Tournee führte die Stones durch 21 Städte in acht Ländern, über 300.000 Menschen besuchten die Konzerte. [4] Die letzte Europatournee lag zu diesem Zeitpunkt bereits drei Jahre zurück.
Das Album erreichte in den britischen und amerikanischen Charts Platz 1, mit 4 Wochen an der Spitze der US-Charts war es genau so erfolgreich wie Sticky Fingers und Exile on Main St.. Für Covergestaltung und -aufnahme war der britische Fotograf David Bailey verantwortlich. [5]
Titelliste
- Dancing With Mr. D – 4:53
- 100 Years Ago – 3:59
- Coming Down Again – 5:54 (Leadsänger: Keith Richards)
- Doo Doo Doo Doo Doo (Heartbreaker) – 3.26
- Angie – 4.33
- Silver Train – 4.27
- Hide Your Love – 4.12
- Winter – 5:30
- Can You Hear the Music? – 5:31
- Star Star – 4:25
Weblinks
- Rolling Stones GOAT'S HEAD SOUP GOAT'S HEAD SOUP Rolling Stones
- Goats Head Soup auf allmusic.com
Einzelnachweise
- ↑ Barry Graves/Siegfried Schmidt-Joos/Bernward Halbscheffel: Das neue Rock-Lexikon Band 2. Rowohlt Taschenbuch (Oktober 1998), ISBN 978-3-499-16352-4, S. 788.
- ↑ Steve Appleford: The Rolling Stones, Rip This Joint. Die Story zu jedem Song („The Rolling Stones – it’s only rock ‘n’ roll“). Rockbuch-Verlag, Schlüchtern 2002, ISBN 3-927638-11-0, S. 126 ff.
- ↑ englische Wikipedia
- ↑ Bill Wyman mit Richard Havers: Bill Wymans Rolling Stones Story. Dorling Kindersley (Oktober 2002), ISBN 978-3831003914, S. 416
- ↑ Bill Wyman mit Richard Havers: Bill Wymans Rolling Stones Story. Dorling Kindersley (Oktober 2002), ISBN 978-3831003914, S. 414/415
Alben: The Rolling Stones (1964) | 12×5 (1964) | The Rolling Stones No. 2 (1965) | The Rolling Stones, Now! (1965) | Out of Our Heads (1965) | December’s Children (And Everybody’s) (1965) | Aftermath (1965) | Got Live If You Want It! (1966) | Between the Buttons (1967) | Flowers (1967) | Their Satanic Majesties Request (1967) | Beggars Banquet (1968) | Let It Bleed (1969) | Get Yer Ya-Ya’s Out! (1970) | Sticky Fingers (1971) | Exile on Main St. (1972) | Goats Head Soup (1973) | It’s Only Rock ’n’ Roll (1974) | Made in the Shade (1975) | Metamorphosis (1975) | Black and Blue (1976) | Love You Live (1977) | Some Girls (1978) | Emotional Rescue (1980) | Sucking in the Seventies (1981) | Tattoo You (1981) | Still Life (American Concert 1981) (1982) | Undercover (1983) | Rewind (1984) | Dirty Work (1986) | Singles Collection: The London Years (1989) | Steel Wheels (1989) | Flashpoint (1991) | Jump Back: The Best of The Rolling Stones (1993) | Voodoo Lounge (1994) | Stripped (1995) | Rock and Roll Circus (1996) | Bridges to Babylon (1997) | No Security (1998) | Forty Licks (2002) | Live Licks (2004) | A Bigger Bang (2005) | Rarities 1971–2003 (2005) | Shine a Light (2008) | Exile on Main St. (Remastered) (2010)
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