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Elmar Goerden (* 29. März 1963 in Viersen) ist ein deutscher Regisseur. Er war von 2001 bis 2005 Oberspielleiter des Münchener Residenztheaters und ist seit der Saison 2005/2006 als Nachfolger von Matthias Hartmann Intendant des Bochumer Schauspielhauses. Dort hat er zuvor bereits Anton P. Tschechows Stück Die Möwe inszeniert.
Inhaltsverzeichnis
Jugend
Am 29. März 1963 wird Elmar Goerden als Sohn eines technischen Zeichners und einer Sekretärin geboren, er wächst in Viersen auf. Mit 15 Jahren trampt er nach eigener Aussage [1] nach Bochum und sieht dort Claus Peymanns Inszenierung der Hermannsschlacht. Der junge Elmar Goerden, der bis zu seinem 16. Lebensjahr in den Jugendteams des Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach spielte und Ambitionen auf eine Karriere als Fußballprofi hatte, beschließt selbst zum Theater zu gehen.
Sein Studium der Kunstgeschichte, Anglistik und Theaterwissenschaften an der Universität Köln, in Edinburgh (Schottland), in Birmingham (England), und Rochester, New York in den USA schließt er 1988 mit dem Master of Arts ab.
In dieser Zeit gründet er zusammen mit Karin Beier eine Shakespearetruppe.
Regiearbeit
Goerden beginnt als Regieassistent an der Schaubühne am Lehniner Platz in Berlin. Er assistiert u. a. Robert Wilson, Peter Stein und Luc Bondy. „Beglückende Jahre“[2] habe er dort verbracht, sagt Goerden rückblickend. An diesem Theater verantwortet Goerden 1994 auch seine erste eigene Inszenierung: Liebestoll von Sam Shepard.
Ein Jahr später holt ihn der Stuttgarter Intendant Friedrich Schirmer als Gastregisseur an sein Schauspielhaus. Unter Goerdens Regie erregt die Inszenierung von Karl Philipp Moritz’ Blunt oder Der Gast überregionales Aufsehen. Von der Kritik gefeiert wird er zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Ab der Spielzeit 1996/1997 wird Goerden der dritte, feste Hausregisseur in Stuttgart. Er inszeniert als solcher Anton P. Tschechows Ivanov, das Stück wird erneut zum Theatertreffen nach Berlin eingeladen. Für seine Regiearbeit des Monologs Einfach kompliziert von Thomas Bernhard attestiert ihm die Süddeutsche Zeitung er habe dem „kleinen Schauspiel eine wundersam poetische Komödiengröße verpasst“ [3]. Die Stuttgarter Zeitung stellt fest, dass Schirmer mit Goerden „einen der analytisch genauesten und feinfühligsten Theaterregisseure unter Vertrag hat.“ [4]
Nachdem er im Wintersemester 1998/1999 zwischenzeitlich am Mozarteum in Salzburg als Gastprofessor lehrte, wechselt Goerden 2001 an das Residenztheater in München, wo er als Oberspielleiter und Regisseur tätig war. Einer seiner größten Erfolge dort ist die werktreue Inszenierung des Klassikers Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing.
Seit der Beginn der Spielzeit 2005 ist Goerden Intendant am Schauspielhaus Bochum, gab aber im Mai 2008 an, nach Ablauf seiner Intendanz nicht erneut zur Verfügung zu stehen.
Wichtige Inszenierungen
- 1995 Karl Philipp Moritz: Blunt oder Der Gast - Staatstheater Stuttgart, Einladung zum Berliner Theatertreffen
- 1996 Anton P. Tschechow: Iwanow - Staatstheater Stuttgart, Einladung zum Berliner Theatertreffen
- 1997 Thomas Bernhard:Einfach kompliziert - Staatstheater Stuttgart
- 1997 Friedrich Schiller: Maria Stuart - Staatstheater Stuttgart
- 1998 Henrik Ibsen: Hedda Gabler - Staatstheater Stuttgart
- 2000 Robert Musil: Die Schwärmer - Staatstheater Stuttgart
- 2000 Ödön von Horváth: Der jüngste Tag - Staatstheater Stuttgart
- 2001 Peter Handke: Das Spiel vom Fragen oder Die Reise zum sonoren Land - Residenztheater München
- 2001 Roland Schimmelpfennig: Vor langer Zeit im Mai - Bayerisches Staatsschauspiel im Haus der Kunst
- 2002 Pierre Corneille: Rodogune - Residenztheater München
- 2002 William Shakespeare: Titus Andronicus - Residenztheater München
- 2003 Gotthold Ephraim Lessing: Nathan der Weise, - Residenztheater München
- 2004 Anton P. Tschechow: Die Möwe - Schauspielhaus Bochum
- 2004 Eugene O'Neill: Eines langen Tages Reise in die Nacht - Salzburger Festspiele/Residenztheater München
- 2004 Johann Wolfgang von Goethe: Clavigo - Bayerisches Staatsschauspiel/Haus der Kunst München
- 2005 Samuel Beckett: Warten auf Godot - Residenztheater München
- 2005 Peter Handke: Die Stunde, da wir nichts voneinander wußten - Schauspielhaus Bochum
- 2005 Johann Wolfgang von Goethe: Iphigenie auf Tauris - Schauspielhaus Bochum
- 2006 Botho Strauß: Schändung - Schauspielhaus Bochum
- 2007 William Shakespeare: Wie es euch gefällt - Schauspielhaus Bochum
- 2007 Justine del Corte: Der Alptraum vom Glück - Ruhrfestspiele Recklinghausen
- 2007 Roland Schimmelpfennig: Besuch bei dem Vater - Schauspielhaus Bochum
- 2008 Friedrich Schiller: Maria Stuart, Schauspielhaus Bochum
- 2008 Ödön von Horváth: Geschichten aus dem Wiener Wald - Schauspielhaus Bochum
- 2008 William Shakespeare: Der Kaufmann von Venedig - Schauspielhaus Bochum
- 2009 David Mamet: Work, Sex and Politics (= Hanglage Meerblick + Sexual Perversity in Chicago + November) - Schauspielhaus Bochum
Referenzen
Weblinks
- Literatur von und über Elmar Goerden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Elmar Goerden: 50 Regisseure im deutschsprachigen Theater.Seite des Goethe-Instituts
Personendaten NAME Goerden, Elmar KURZBESCHREIBUNG deutscher Theaterregisseur GEBURTSDATUM 29. März 1963 GEBURTSORT Viersen
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