Gohfeld

Gohfeld
Gohfeld
Stadt Löhne
Koordinaten: 52° 11′ N, 8° 46′ O52.1897222222228.766944444444448Koordinaten: 52° 11′ 23″ N, 8° 46′ 1″ O
Höhe: 48–177 m ü. NN
Fläche: (mit Löhne-Bahnhof:) 25.50dep1
Einwohner: 18.642 (31. Dez. 2003)
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Postleitzahl: 32584
Vorwahl: 05731
Gohfeld Löhne-Ort Mennighüffen Obernbeck UlenburgKarte
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Lage von Gohfeld in Löhne

Gohfeld ist ein Stadtteil der im Nordosten Nordrhein-Westfalens gelegenen Stadt Löhne. Bis zu deren Gründung 1969 bildete der Ort eine eigene Gemeinde. Heute bezeichnet man allerdings oft nur den östlichen Teil des früheren Gemeindegebietes als Gohfeld, während der offiziell zu Gohfeld zählende Westen als Löhne-Bahnhof bezeichnet wird, quasi einen eigenen inoffiziellen Stadtteil darstellt und deshalb hier nicht mitbeschrieben wird.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Ortsteile

Gohfeld macht den Osten und Südosten des Löhner Stadtgebietes aus. Angrenzende Stadtteile sind Löhne-Bahnhof im Westen und Mennighüffen nebst Ulenburg im Nordwesten. Ansonsten schließen sich im Norden und Osten Bad Oeynhausen mit Werste, Innenstadt und Lohe, im Südosten Vlotho-Exter und im Südwesten Herford-Schwarzenmoor an.

Der Stadtteil liegt auf dem Südufer der Werre. Auf deren hochwassersicheren Terrasse liegen die Kerne der Ortsteile Depenbrock, Jöllenbeck und Melbergen. Nach Süden hin steigt das Gelände merklich an und wird von mehreren Sieks durchzogen. Hier findet sich der Ortsteil Wittel.

Gohfeld ist dicht besiedelt und in weiten Teilen mit dem benachbarten Bad Oeynhausen zusammengewachsen. Die Bevölkerungszahl ist nicht genau zu ermitteln, da Gohfeld und Löhne-Bahnhof in der Statistik zusammen geführt werden. Zur groben Orientierung kann man aber von ungefähr zwei Dritteln des gemeinsamen Wertes (31. Dezember 2003: 18.642), also rund 12.500 Einwohnern ausgehen.

Geschichte

Die getrennte Entwicklung von Gohfeld und Löhne-Bahnhof geht auf die Siedlungsentwicklung seit dem 19. Jahrhundert zurück. Nachdem auf dem westlichen Gebiet der damaligen Gemeinde Gohfeld ein großer Rangier- und Umsteigebahnhof gebaut wurde, entwickelte sich hier ein eigener Siedlungsschwerpunkt mit Ausstrahlung auf die umliegenden Gemeinden, der Name Löhne-Bahnhof bürgerte sich ein. Das Gohfelder Kerngebiet im Osten dagegen richtete sich verstärkt auf die aufstrebende Nachbarstadt Bad Oeynhausen aus.

Ereignisse:

  • 0: Cherusker und Chasuarer besiedeln die Gegend
  • 400: Sachsen besiedeln die Gegend nach Abschluss der Völkerwanderung
  • 800: Christianisierung durch die Franken
  • 993: erste urkundliche Erwähnung des Ortsteils Jöllenbeck
  • 1224: Erste Erwähnung des Namens Gohfeld
  • 1338: Pfarrkirche in Gohfeld erwähnt
  • um 1550 lutherische Reformation
  • 1636: Pestepidemie; Beginn der Kirchenbücher
  • 1654 - 1656: Auf dem Schloss zu Hausberge werden 21 Hexen verbrannt
  • 1735: Neue Kirche wird eingeweiht, (Geschenk des Preußischen Königs, Friedrich Wilhelm)
  • 1751-1771: Pastor Friedrich August Weihe, Vertreter des Pietismus
  • 1759: im Gefecht bei Gohfeld, einem Nebenschauplatz der Schlacht bei Minden, besiegen 10.000 Hannoveraner und Verbündete unter Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig 4.000 Franzosen unter Herzog Jean-Paul-Timoléon von Brissac. Ein Teil des Schlachtfeldes wird seitdem „Blutwiese“ genannt.
  • 1806: Gohfeld fällt an das französisch kontrollierte Königreich Westfalen, Verwaltungseinheit Departement der Weser
  • 1813: Truppendurchmärsche der Russen (General von Winzigrode, 42.000 Mann) und der Preußen (General Bülow von Dennewitz, 30.000 Mann)
  • 1847: Bau der Köln-Mindener Eisenbahn unmittelbar nördlich der alten Siedlungskerne
  • um 1860: Pfarrer Eduard Kuhlo, mit seinem Sohn Johannes Kuhlo Begründer der protestantischen Posaunenchorwesens
  • 1875: Bau der Südbahn in Richtung Hameln, der Gohfelder Kernraum liegt fortan zwischen zwei Bahndämmen.
  • 1964: Gründung der neuen Kirchengemeinde Wittel, Bau der Lukaskirche
  • um 1967: Bestrebungen, im Zuge der anstehen NRW-Gemeindereform Gohfeld teilweise oder ganz an Bad Oeynhausen anzuschließen, scheitern am Widerstand der Löhner Kommunalpolitiker.

Am 1. Januar 1969 wird Gohfeld nach Löhne eingemeindet.[1]

  • 1979: Der letzte Zug hält am Bahnhof in Gohfeld, danach wurde er geschlossen
  • 1993: 1000-Jahr-Feier
  • 1994: Schließung der „Puddingschule“ (Evangelische Fachschule für Hauswirtschaft und Ernährung in Gohfeld) durch den Träger Evangelische Frauenhilfe Westfalen, verantwortlich Pf. Stutte; letzte Schulleiterin Frau Barbara Hänsch; seit 1990 hatte die Schule einen nicht geringen Anteil Schülerinnen aus der ehemaligen DDR.
  • 2000: Eröffnung der Landesgartenshow Aqua Magica auf dem ehemaligen Ziegeleigelände

Verkehr

Der an den Bahnstrecken Hamm–Minden und Löhne–Rheine gelegene Bahnhof Gohfeld wurde geschlossen. Der Stadtteil ist mit einer Buslinie von Löhne-Bahnhof und Bad Oeynhausen erreichbar.

Schulen

  • Grundschule Gohfeld
  • Grundschule Melbergen-Wittel
  • Goethe Realschule

Kirchengemeinden

  • Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Gohfeld
  • Evangelische Kirchengemeinde Wittel

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.



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