Großmugl

Großmugl
Großmugl
Wappen von Großmugl
Großmugl (Österreich)
Großmugl
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Korneuburg
Kfz-Kennzeichen: KO
Fläche: 64,5 km²
Koordinaten: 48° 30′ N, 16° 14′ O48.49916666666716.230555555556217Koordinaten: 48° 29′ 57″ N, 16° 13′ 50″ O
Höhe: 217 m ü. A.
Einwohner: 1.580 (1. Jän. 2011)
Bevölkerungsdichte: 24,5 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2002
Vorwahl: 02268
Gemeindekennziffer: 3 12 04
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Marktplatz 23
2002 Großmugl
Website: www.grossmugl.gv.at
Politik
Bürgermeister: Karl Lehner (ÖVP)
Gemeinderat: (2010)
(19 Mitglieder)
14 ÖVP, 5 UBL
Lage der Marktgemeinde Großmugl im Bezirk Korneuburg
Bisamberg Enzersfeld im Weinviertel Ernstbrunn Großmugl Großrußbach Hagenbrunn Harmannsdorf Hausleiten Korneuburg Langenzersdorf Leitzersdorf Leobendorf Niederhollabrunn Rußbach Sierndorf Spillern Stetteldorf am Wagram Stetten Stockerau NiederösterreichLage der Gemeinde Großmugl im Bezirk Korneuburg (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Der namensgebende Mugl (Leeberg) südwestlich des Ortes

Großmugl ist eine österreichische Marktgemeinde mit 1580 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Großmugl liegt im Hügelland des Weinviertels in Niederösterreich, etwa 15 km nördlich von Stockerau. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 64,49 Quadratkilometer. 29,91 Prozent der Fläche sind bewaldet. Der Ort Großmugl selbst ist ein angerdorfartiges Gassengruppendorf.

Katastralgemeinden: Die Marktgemeinde Großmugl besteht aus den Katastralgemeinden Füllersdorf, Geitzendorf, Glaswein, Großmugl, Herzogbirbaum, Nursch, Ottendorf, Ringendorf, Roseldorf, Steinabrunn.

Nachbargemeinden sind (von Norden im Uhrzeigersinn) Ernstbrunn, Niederhollabrunn, Sierndorf, Göllersdorf und die Stadt Hollabrunn.

Geschichte

Erstmals genannt wurde der Ort 1298 als Grassemugl (großer Mugel, Grabhügel - Bezug nehmend auf den weithin sichtbaren Leeberg).

Groß Mugl und der Leeberg (Mitte oben) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Der Hügel stammt wahrscheinlich aus der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit) zwischen 800 und 480/450 v. Chr. Aufgrund der Größe ist davon auszugehen, dass eine bedeutende Persönlichkeit unter dem Hügel begraben liegt.

Im Gemeindegebiet wurden bei Ausgrabungen Funde gemacht (Gerätschaften, menschliche und tierische Knochen), die belegen, dass die Gegend schon vor tausenden Jahren besiedelt war.

Im Jahr 2009 beschloss die Gemeinde, sich als erste Gemeinde in Europa für einen Schutz des Nachthimmels durch die UNESCO als Weltkulturerbe zu bewerben. Der Hintergrund dieser Aktion liegt in dem wirklich dunklen Nachthimmel, der nicht durch die Beleuchtungskörper in und um Großmugl aufgehellt (lichtverschmutzt) wird. So können in Großmugl in der Nacht etwa 5.000 Sterne gesehen werden, im Gegensatz zu der nicht weit entfernten Stadt Wien, wo durch das viele Kunstlicht nur etwa 100 Sterne wahrgenommen werden können.[1] Im Juli 2010 wurde von der UNESCO beschlossen, dass auch der Sternenhimmel für die Astronomie geschützt werden kann, sodass auch eine Grundlage für eine Bewerbung gegeben wäre.[2]

Politik

  • Bürgermeister der Marktgemeinde ist Karl Lehner, Amtsleiter ist Markus Sieghart.
  • Gemeinderat: Der Marktgemeinderat umfasst 19 Sitze. Seit der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 lautet die Mandatsverteilung: Liste ÖVP 14, Unabhängige Bürgerliste UBL 5.

Sehenswürdigkeiten

  • Wahrzeichen des Ortes ist der erwähnte Leeberg, ein 18 Meter hohes Hügelgrab (Tumulus) aus der älteren Eisenzeit, der Hallstattzeit. Wenn das Stammesoberhaupt oder ein Held starb, so trugen die Angehörigen in den Händen oder mittels Gefäßen die Erde zum Grab, das sich so hügelartig vergrößerte.
  • Zahlreiche Kleindenkmäler, Kirche und Kapellen.

Bevölkerung

  • Von den 1.710 Einwohnern sind 244 Zweitwohnbesitzer.
  • Bevölkerungsentwicklung:

Seit 1869 nahm die Bevölkerung kontinuierlich ab und erreichte 1991 mit 1.428 ihren tiefsten Stand. Bis zur nächsten Volkszählung 2001 war erstmals wieder ein Zuwachs um 6,4 % zu verzeichnen. Dieser auf die positive Wanderungsbilanz (+7,5 %) zurückzuführen, durch die die negative Geburtenbilanz (-1,1 %) mehr als wettgemacht wurde.

Religion

90,1 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 2,0 % sind evangelisch. Mit weniger als 1 % sind Mitglieder der Orthodoxen Kirche, des Islam und anderer Glaubensgemeinschaften vertreten. Ohne religiöses Bekenntnis sind 5,5 % der Bevölkerung.

Wirtschaft

Laut Sprengelversammlung der Bezirksbauernkammer Stockerau befinden sich in der Marktgemeinde Großmugl 131 landwirtschaftliche Betriebe.

Infrastruktur

Volksschule, Kindergarten, Postamt, Bank, Gemeindearzt, verschiedene Gewerbebetriebe wie Gasthäuser, Cafe-Bäckerei, Kaufhaus, Lagerhaus, Discothek, Frisör, etc.

Eine der kommenden kommunalen Aufgaben ist die Abwasserbeseitigung.

Verkehr

Die Bezirkshauptstadt Korneuburg ist über Nebenstraßen zu erreichen. Die nächste Bahnstationen sind Schönborn-Mallebarn und Höbersdorf an der Nordwestbahn, beide etwa acht Kilometer südwestlich von Großmugl gelegen. Dort halten stündlich Züge der Wiener Schnellbahn.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger:

  • Robert Schießbiegl (1935–2007), Malermeister, Komponist, Dichter, Heimatforscher, Regens Chori
  • Stephan Turnovszky (* 21. Juni 1964), Weihbischof von Wien, von September 2000 bis Sommer 2005 Pfarrer von Großmugl und Herzogbirbaum, Ehrenbürger seit 14. Mai 2008
  • Louise Wottle, Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Feuerwehrfest: zu Christi Himmelfahrt in Herzogbirbaum
  • Kellerfest: Ende Juni in der historischen Kellergasse Herzogbirbaum
  • Maibaumaufstellen: Jährlich am 30. April beim Feuerwehrhaus Großmugl
  • Sternenfest: Jährlich Ende Juli / Anfang August in Großmugl

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wird Großmugl Unesco Welterbe? im Amtsblatt 7/2009 abgerufen am 27. April 2010
  2. Das UNESCO-Welterbekomitee hat auf seiner 34. Sitzung die Studie zu Astronomie und Welterbe bestätigt vom 3. August 2010 abgerufen am 4. August 2010

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