- Harmannsdorf (Niederösterreich)
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Harmannsdorf Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Niederösterreich Politischer Bezirk: Korneuburg Kfz-Kennzeichen: KO Fläche: 55,54 km² Koordinaten: 48° 24′ N, 16° 22′ O48.39166666666716.371111111111180Koordinaten: 48° 23′ 30″ N, 16° 22′ 16″ O Höhe: 180 m ü. A. Einwohner: 3.834 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 69,03 Einw. pro km² Postleitzahl: 2111 Vorwahl: 02264 Gemeindekennziffer: 3 12 07 NUTS-Region AT126 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Kirchengasse 5
2111 HarmannsdorfWebsite: Politik Bürgermeister: Norbert Hendler (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(23 Mitglieder)Lage der Marktgemeinde Harmannsdorf im Bezirk Korneuburg
Kirche von Rückersdorf-Harmannsdorf(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Harmannsdorf ist eine Marktgemeinde mit 3834 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Harmannsdorf liegt etwa 5 km nördlich von Korneuburg im Hügelland des Weinviertels in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 55,55 Quadratkilometer. 27,59 Prozent der Fläche sind bewaldet. Ein Großteil des Waldanteil fällt auf den Rohrwald.
Gemeindegliederung
GliederungKatastralgemeinden Ortschaften in der Gemeinde Hetzmannsdorf (4,16 km²)
Kleinrötz (5,27 km²)
Mollmannsdorf (3,74km²)
Obergänserndorf (10,05 km²)
Rückersdorf (22,18 km²)
Seebarn (3,03 km²)
Würnitz (7,11 km²)48.39166666666716.367222222222 Harmannsdorf (M)
Hetzmannsdorf (D)
Kleinrötz (D)
Lerchenau (D)
Mollmannsdorf (D)
Obergänserndorf (D)
Rückersdorf (D)- Rückersdorf-Harmannsdorf-Bahnstation (Hgr)
Seebarn (D)
Würnitz (D)Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungs-
entwicklungJahr Einwohner 1869 3.135 1880 3.276 1890 3.426 1900 3.405 1910 3.528 1923 3.592 1934 3.558 1939 3.391 1951 3.130 1961 2.851 1971 2.765 1981 2.875 1991 3.241 2001 3.514 2006 3.666 Nach dem Ergebnis der Volkszählung 2001 gab es 3514 Einwohner.
1991 hatte die Marktgemeinde 3241 Einwohner.
1981 2875 und im Jahr 1971 2765 Einwohner.Im Jahr 1991 lebten 920 Familien, 2001 bereits 1052 Familien in der Gemeinde Harmannsdorf.
1991 gab es in der Großgemeinde 1525 Gebäude, bis 2001 stieg die Zahl der Gebäude auf 1720.[1]
Geschichte
Rückersdorf und Harmannsdorf wurden nachweisbar im Jahre 1113 erstmalig mit den Namen Roukerisdorf und Hadmarisdorf urkundlich erwähnt. Die Namen der beiden Orte gehen auf deutsche Personennamen zurück. Harmannsdorf auf Hadmar und Rückersdorf auf Routker, Roudger, Rüdiger. Rückersdorf hat den Namensursprung nicht von „rücken“ oder „hereinrücken“, wie es in einer Sage geschildert wird. Möglicherweise flüchtete aber ein Teil der Bevölkerung des damals im Rohrwald angesiedelten Wielensdorf gegen Ende des 15.Jahrhunderts nach Rückersdorf. Im Laufe der Jahrhunderte nahmen die beiden Ortschaften sowohl an Größe als auch an Bedeutung zu.
Beide Siedlungen waren bis zur Bauernbefreiung im Jahre 1848 im Besitz des Stiftes Klosterneuburg.
1849 wurden die Gemeinden selbstständig, und die Gemeindevertreter und der Bürgermeister werden frei gewählt. Harmannsdorf's erster Bürgermeister ist Leopold Nägerl, Harmannsdorf Nr.34. Von 25. Mai bis 23. Oktober 1875 wurde die Volksschule in Harmannsdorf errichtet und anfänglich mit drei Klassen geführt. 1884 wurde die Freiwilligen Feuerwehr Rückersdorf-Harmannsdorf gegründet. Erster Hauptmann ist Ferdinand Holzer, Rückersdorf. Weil der durch Rückersdorf fließende Donaugraben oft über die Ufer trat und erheblichen Schaden anrichtete, wurde 1894 östlich von Rückersdorf, „hinter der Hinterzeile“ (Mühlgasse) ein sogenanntes Entlastungsgerinne geschaffen.
Am 26. November 1904 wurde die Landesbahn Korneuburg-Hohenau feierlich eröffnet. Von 1919 bis 1925 wurden 382ha Ackerflächen drainagiert. Im Jahre 1940 wurde der Kindergarten in Harmannsdorf als Erntekindergarten eröffnet. Am 30. Juni 1963 wurde Harmannsdorf vom damaligen Landeshauptmann Leopold Figl zur Marktgemeinde erhoben. 1967/1968 wurden abermals 57ha Restflächen mit damaligen Kosten von 15 Millionen Schilling drainagiert. Von 1967 bis 1969 erfolgte in Rückersdorf-Harmannsdorf die Grundzusammenlegung von 1200ha Ackerland. Aus 4785 Parzellen vor der Kommassierung wurden 1370 Parzellen. Im Herbst 1968 wurde mit dem Bau der Josef Robl Hauptschule Harmannsdorf begonnen. Ab 1. Jänner 1972 Zusammenschluss zur Großgemeinde Harmannsdorf. Es betraf zunächst Rückersdorf, Kleinrötz, Mollmannsdorf, Obergänserndorf, Hetzmannsdorf, Seebarn. 1975 kam dann noch Würnitz dazu.[2]
Seit 2006 ist Harmannsdorf Mitglied des Regionalentwicklungsvereins 10 vor Wien. Im Rahmen eines „Energietages“ wurde am 5. Oktober 2007 die Beitrittsurkunde zum Klimabündnis feierlich unterzeichnet.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Denkmäler
- Kirche (Harmannsdorf)
Die Kirche, dem heiligen Hippolyt und der Kreuz-Auffindung geweiht, ist urkundlich 1282 und 1285 genannt.
Ein älterer romanischer Langhausbau (7,9 mal 15,8 m) ist teilweise noch erhalten geblieben. Anlässlich der Innenrenovierung 1978 wurde die romanischen Fundamente der Kirche freigelegt, welche nach Schätzungen spätestens 1217 errichtet wurden.
Im Jahre 1689 wurde das Gotteshaus, außer dem Altarraum und der gotischen Kapelle auf der Südseite in barocken Stilformen umgestaltet.
Bauwerke
- Generationenbrücke (Rückersdorf)
Die Generationenbrücke ist eine zum Jahrtausendwechsel erbaute Holzbrücke über den Donaugraben in Rückersdorf. Auf den Bögen dieser Brücke befinden sich 76 Tafeln mit den Namen jener 1244 Einwohner, die zum Stichtag des 1. Januar 2001 in Harmannsdorf-Rückersdorf wohnhaft waren. Die Namen auf den metallenen Tafeln sind dem Geburtsjahr nach geordnet.
Die Generationenbrücke soll neben dem Jahrtausendwechsel auch die Verbundenheit der älteren Generationen mit der Jugend ausdrücken. - Frontgedenkstein (Rückersdorf)
Der Frontgedenkstein an der Waldstrasse von Rückersdorf nach Oberrohrbach an der Landesstraße 32 befindet sich dort, wo am Ende des Zweiten Weltkrieges vom 17. April bis 8. Mai 1945 die Front verlief und soll auch die kommenden Generationen an die schrecklichen Fronttage erinnern. - Kunstfeld Hetzmannsdorf
Das Kunstfeld gehört zur Land Art Kunstströmung und liegt unmittelbar neben der Laaer Straße nahe der Ortschaft Hetzmannsdorf.In den Jahren 2003 bis 2005 wurden auf einem für das Weinviertel charakteristischen, gewellten Ackerstreifen in gleichmäßigen Abständen elf steinerne Stelen aufgestellt. Der zwölfte Stele vervollständigt das Dutzend und befindet sich am Ortsrand von Harmannsdorf-Rückersdorf, ebenfalls neben der Laaer Straße. Die aus Granit bestehenden, 8 – 9 Tonnen schweren Steinquader haben eine Höhe von etwa 4,50 m, ihr Querschnitt ist ein Quadrat mit 80 cm Seitenlänge. Das Kunstfeld soll zu einer Auseinandersetzung mit der Kulturlandschaft im Weinviertel führen. Es soll aber auch auf die Arbeit der Bauern, auf die Menschen hinweisen, die diese Landschaft Jahr für Jahr gestalten und diese mit Farben und Strukturen umgeben, denn sie sind untrennbare Mitgestalter in der notwendigen Gesamtheit. Abhängig von Jahreszeiten, Wetter, von Tag und Nacht ergibt sich ein ständig verändertes Landschaftsbild, welches durch die Skulpturenlinie besonderes zur Geltung kommt. - Sonnenrad (Hetzmannsdorf)
Das Sonnenrad steht ebenfalls unmittelbar neben der Laaer Straße nahe der Ortschaft Hetzmannsdorf unweit vom Kunstfeld Hetzmannsdorf. Das gelborange gestrichene Rad von Künstler Gerhard Kohlbauer aus Bruderndorf hat eine Höhe von etwa 5,5 Meter, eine Breite von etwa einem Meter und ein Gewicht von 2.500 kg. Es soll als Symbol für Sonne, Licht, Raum und Bewegung zu einer Auseinandersetzung mit dem Umfeld und der Landschaft führen. Durch die Begegnung im öffentlichen Raum wird Kunst in die Öffentlichkeit verlagert und kann von vielen Menschen gesehen werden.
Sport
Führender Sportverein in Harmannsdorf ist die Union-Harmannsdorf. Der Verein wurde 1972 gegründet und bietet seinen Mitglieder mittlerweile zahlreiche Sportarten. Dazu werden unter anderem der Turnsaal der Volksschule, die Sporthalle und Sportplatz der Hauptschule und der eigens errichtete Tennisplatz benutzt.
In der Gemeinde gibt es zwei Fußballvereine die in verschiedenen regionalen Ligen mitspielen. Den FC Würnitz und die TSU Obergänserndorf.
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 1991 83, im Jahr 2001 113.
Land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1995 139, im Jahr 1999 123.
Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug 1991 1528, nach der Volkszählung 2001 1630. Die Erwerbsquote lag 1999 bei 48,78, im Jahr 2001 bei 48,55 Prozent.[3]Verkehr
Harmannsdorf-Rückersdorf liegt an der Laaer Straße (Bundesstraße B6), auf welcher pro Werktag durchschnittlich über 10000 Kraftfahrzeuge pro Tag (DTVw) fahren. Für die Zukunft wird mit einem weiteren Verkehrsanstieg gerechnet, weshalb sich der tägliche durchschnittliche Verkehr bis zum Jahr 2020 auf ca. 13000 Fahrzeuge/Tag weiter steigern wird.[4] Seitens der Bevölkerung von Harmannsdorf-Rückersdorf und Tresdorf wurde daher die Forderung nach einer Umfahrung laut. Gemeinsam wurden über 1300 Unterschriften für die rasche Umsetzung der bereits geplanten Umfahrung der beiden Ortschaften gesammelt und an den LH Dr. Erwin Pröll übergeben. Die Trasse der Umfahrung wurde 2009 per Verordnung zum Landesstraßenplanungsgebiet erklärt. Durch diese Umfahrung soll nicht nur der Durchzugsverkehr in diesen Ortschaften vermindert werden, sondern nach Fertigstellung der S1 auch der Verkehr in Stetten und Seebarn vermindert werden.[5] 2008 erteilte der Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll die Zusage für den Baubeginn der B6-Umfahrung im Jahr 2010/11.[6]
Die Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz erfolgt durch eine ÖBB Buslinie und eine Dr. Richard Buslinie, welche beide zum Bahnhof Korneuburg führen. Von Pendlern wird diese Anbindung aufgrund der teilweise großen Intervalle und des frühen Betriebsschluss jedoch fast nicht genutzt. Bis 1988 verfügte die Gemeinde über den Bahnhof Rückersdorf-Harmannsdorf an der Lokalbahn Korneuburg–Hohenau.
Bildung
Schulen
Es gibt zwei Schulen in Harmannsdorf. Eine Volksschule, die gleich an der Hauptschule (Joseph-Robl-Hauptschule) zugebaut ist.
Im Herbst 1968 wurde mit dem Bau der Josef Robl Hauptschule Harmannsdorf begonnen. Bereits im Schuljahr 1969/70 wurde der Unterricht mit zwei ersten Klassen aufgenommen, wobei die beiden Klassen anfangs in der Volksschule, sowie im Sitzungssaal der Gemeinde unterrichtet wurden. Im Jänner 1970 übersiedelten die Klassen provisorisch in das neue Hauptschulgebäude, welches nach kaum eineinhalbjähriger Bauzeit am 30. August 1970 von Landeshauptmann Andreas Maurer eröffnet wurde.
Aufgrund akuter Raumnot fanden am 14. Mai 1987 die ersten Verhandlungen für einen Neubaus der Volksschule neben der Hauptschule statt. Der Spatenstich erfolgte am 26. Juni 1988 und am 24. Juni 1990 schließlich die Eröffnung der neuen Volksschule.
2002 wurde die Hauptschule vergrößert und neu gestaltet und 2010 aufwendig thermisch saniert. Angeschlossen ist auch eine Tagesbetreuungsstätte für Pflichtschüler, die in ihrer heutigen Form seit 1998 vom Verein „Tagesheim Harmannsdorf“ geführt wird.
Kindergärten
Der Kindergärten in Harmannsdorf wurde 1940 als Erntkindergarten eröffnet. Damals noch an der Laaerstaße 46 im Hause Minnich. Später wurde er weiter in die Ringgasse 28 verlegt und ab 1943 als Dauerkindergarten am Kirchenplatz 10 geführt. Im Jahre 1957 wurde der neue gebaute Kindergarten in der Kirchengasse im ehemaligen Pfarrgarten eröffnet. Nachdem Neubau der Volkschule neben der Hauptschule und deren Eröffnung am 24. Juni 1990 übersiedelte der Kindergarten in die alte Volkschule neben der Kirche.[7]
Weitere Kindergärten gibt es in Obergänserndorf und seit 2010 auch in Würnitz.
Politik
Gemeinderat
Im Marktgemeinderat gibt es bei insgesamt 23 Sitzen nach der Gemeinderatswahl vom 14. März 2010 folgende Mandatsverteilung:
Die endgültigen Ergebnisse[8] der Gemeinderatswahlen im Detail:
Partei 2010 2005 2000 1995 1990 Stimmen % Mandate St. % Mdt. St. % Mdt. St. % Mdt. St. % Mdt. ÖVP 1.591 55,44 13 1.652 60,53 14 1.571 58,23 14 1.356 52,34 12 1.514 59,77 14 SPÖ 896 31,22 7 895 32,80 8 793 29,39 7 770 29,72 7 630 24,87 6 FPÖ 383 13,34 3 182 6,67 1 334 12,38 2 465 17,95 4 389 15,36 3 Wahlbeteiligung 75,58 % 78,12 % 80,47 % 80,70 % 84,50 % Bürgermeister
Bürgermeister der Marktgemeinde ist seit 12. März 2009 Norbert Hendler.[9]
Vizebürgermeister ist Josef Maisser. Leopold Knie ist der Amtsleiter.Wappen
Im linken, roten Feld ist eine halbe silberne Sturzkrücke dargestellt. (Hälfte des Wappens des Stiftes Klosterneuburg)
Im rechten, grünen Feld befinden sich neun silberne Schrägrechtsfäden. Diese dokumentieren die Feldgrenzen und damit die landwirtschaftlichen Strukturen der Gemeinde Harmannsdorf.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Zum Ehrenbürger der Marktgemeinde Harmannsdorf wurden unter anderem Josef Robl (ehem. Präsident des NÖ Landtages), Pfarrer Edwin Weninger, Altbürgermeister Johann Neumeyer sowie Altbürgermeister Leopold Steindl ernannt.
Träger des goldenen Ehrenringes der Marktgemeinde sind Altbürgermeister Leopold Steindl und Johann Hendler. Träger des silbernen Ehrenringes sind unter anderem Michael Keller und Johann Nägerl.
Altbürgermeister Leopold Steindl wurde am 1. März 2011 das goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich verliehen.[10]
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria
- ↑ Heimatbuch Harmannsdorf-Rückersdorf, Zusammengestellt von Pfarrer Rudolf Neumayer
- ↑ Land Niederösterreich
- ↑ Verkehrsuntersuchung Fa. arealConsult
- ↑ umfahrung.info
- ↑ umfahrung.info
- ↑ Heimatbuch Harmannsdorf-Rückersdorf, Zusammengestellt von Pfarrer Rudolf Neumayer
- ↑ Land Niederösterreich (aufgerufen am 14. März 2010)
- ↑ harmannsdorf.gv.at
- ↑ harmannsdorf.gv.at
Weblinks
- http://www.harmannsdorf.gv.at
- Gemeindedaten von Harmannsdorf (Niederösterreich). In: Statistik Austria.
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