- Grąsino
-
Grąsino Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Słupsk Gmina: Słupsk Geographische Lage: 54° 30′ N, 17° 9′ O54.49861111111117.141944444444Koordinaten: 54° 29′ 55″ N, 17° 8′ 31″ O Einwohner: 513 (1. Dez. 2006)
Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GSL Wirtschaft und Verkehr Nächster int. Flughafen: Danzig Verwaltung (Stand: 2007) Dorfschulze: Jacek Mączka Grąsino (deutsch Granzin, Kreis Stolp) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Landgemeinde (gmina wiejska) Słupsk (Stolp) im Powiat Słupski.
Inhaltsverzeichnis
Geografische Lage
Das frühere Zeilendorf Grąsino liegt in einer Ebene, zehn Kilometer östlich von Słupsk in Hinterpommern. Das Dorf ist über eine Nebenstraße über Siemianice (Schmaatz) und Jezierzyce erreichbar. Die nächste Bahnstation ist in drei Kilometern Entfernung Jezierzyce an der Bahnstrecke Stargard Szczeciński–Gdańsk.
Ortsgeschichte
Bereits im Jahre 1302 wird in einer Urkunde der Ort Gransyn angeführt und 1341 Grantzin bzw. 1493 Grentzin genannt. Durch einen Tausch mit den Belows kam Granzin 1491 zusammen mit Jeseritz (heute polnisch Jezierzyce) und Deutsch Buckow (später Bukau, polnisch Bukówka), alle östlich von Stolp gelegen, gegen drei im Gebiet von Schlawe gelegenen Besitze Kummerzin (Komorczyn), Groß Schlönwitz (Słonowice) und Dubberzin (Dobrzęcino) in das Eigentum derer von Puttkamer.
Im Jahre 1523 wird Bartholomeus putkumer myt synen Brodern tho granßin genannt, doch blieb das Gut nicht lange in deren Händen. 1590 hatte Granzin sechs Bauernhöfe und zwei wüste Katen.
1739 kaufte Bogislaw Ulrich von Puttkamer auf Deutsch Karstnitz (Karźniczka) Granzin; 1740 bzw. 1796 ging es auf bürgerliche Besitzer über.
Im Jahre 1784 hatte Granzin zwei Vorwerke, einen Krug, eine Schmiede, insgesamt vier Feuerstellen (Haushalte).
Im 19. Jahrhundert wurde Granzin geteilt:
- Granzin A: 1804 besaß es der Arrendator Krause, 1854 kam es an Ernst Rudolf Hübner, und die letzten Besitzer vor 1945 waren Angehörige der Familie Deinert. Das Rittergut Granzin A war 372 Hektar groß, davon 366 Hektar Ackerland und 6 Hektar Unland.
- Granzin B: 1804 gehörte es den Erben des Verwalters Raddatz. 1858 kam es an Johann Schulz, danach erwarb es August Neitzke auf Warbelow (Warblewo). Als letzte Eigentümerin vor 1945 wird die Familie von Duisburg genannt. Granzin B war 374 Hektar groß, davon 370 Hektar Ackerland und vier Hektar Unland.
Im Jahre 1939 zählte die 746 Hektar umfassende Gemeinde Granzin 258 Einwohner in 55 Haushaltungen. Das Dorf gehörte zum Amts- und Standesamtsbezirk Ritzow (Ryczewo, heute Ortschaft der Stadt Słupsk),und zum Amtsgerichtsbereich Stolp. Der Gendarmerieposten war ebenfalls in Ristow. Zuletzt war August Knop Bürgermeister von Granzin, der mit dem Amtsvorsteher Franz zusammenarbeitete.
Am 8. März 1945 besetzten sowjetische Truppen das Dorf Granzin. Im Oktober 1945 wurde das Dorf polnischer Verwaltung unterstellt, und es begann die Zuwanderung von Polen und Ukrainern aus Gebieten östlich der Curzon-Linie, die an ihren Heimatorten vor die Wahl gestellt worden waren, entweder eine andere Staatsangehörigkeit anzunehmen oder auswandern zu müssen. Etliche Deutsche, die nicht aufgrund der Bierut-Dekrete enteignet worden waren, blieben im Ort. Für deren Kinder gab es zwischen 1952 und 1957 eine eigene deutsche Schule.
Granzin war inzwischen in Grąsino umbenannt worden und ist heute ein Teil der Gmina Słupsk.
Entwicklung der Einwohnerzahl
- 1939: 258
Kirche
Im Jahre 1939 waren in Granzin 0,4% der Bevölkerung römisch-katholischer Konfession. Die übrigen Einwohner gehörten zur evangelischen Kirche. Granzin lag bis 1945 im Kirchspiel der St. Petri-Gemeinde in Stolp, gehörte also zum Kirchenkreis Stolp-Altstadt der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union.
Heute ist Grąsino weiterhin nach Słupsk orientiert, wo das Pfarramt der Evangelisch-Augsburgischen Kirche sich befindet. Es gehört zur Diözese Pommern-Großpolen.
Schule
In der im Jahre 1932 einstufigen Volksschule unterrichtete ein Lehrer 46 Schulkinder. Lehrer waren 1931 Block und zuletzt Gaul. Letzterer ist 1945 beim Volkssturm gefallen.
Verweise
Literatur
- Pagel, Karl-Heinz, Der Landkreis Stolp in Pommern. Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit. Lübeck 1989, S. 496-498 (Download Ortsbeschreibung Granzin)
Weblinks
Commons: Grąsino – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienGmina Słupsk (Landgemeinde Stolp)Ortsteile: Bierkowo (Birkow) | Bruskowo Małe (Klein Brüskow) | Bruskowo Wielkie (Groß Brüskow) | Bukówka (Deutsch Buckow, 1938–45 Bukau) | Bydlino (Bedlin) | Gać-Redęcin (Gatz-Reddentin) | Gałęzinowo (Überlauf) | Głobino (Gumbin) | Grąsino (Granzin) | Jezierzyce (Jeseritz) | Karżcino (Karzin) | Krępa Słupska (Krampe) | Krzemienica (Steinwald) | Kukowo (Kuckow) | Lubuczewo (Lübzow) | Redzikowo (Reitz) | Rogawica (Roggatz) | Siemianice (Schmaatz) | Stanięcino (Stantin) | Strzelinko (Klein Strellin) | Strzelino (Groß Strellin) | Swołowo (Schwolow) | Warblewo (Warbelow) | Wielichowo (Friedrichsthal) | Wieszyno (Vessin) | Wiklino (Beckel) | Włynkowko (Neu Flinkow) | Włynkowo (Flinkow) | Wrzeście (Freist)
Übrige Ortschaften: Gać Leśna (Büchenhof) | Gajki | Jezierzyce-Osiedle | Kępno (Kempen) | Kusowo (Kussow) | Łękwica | Łupiny (Lupinenfelde) | Miednik (Medenick) | Niewierowo (Nipnow) | Płaszewko (Plassow) | Rezikowo-Osiedle | Swochowo (Schwuchow) | Warblewko (Neu Warbelow) | Wierzbięcin (Grünhagen) | Zamełowo
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Grasino — Grąsino … Deutsch Wikipedia
Jezierzyce (Słupsk) — Jezierzyce … Deutsch Wikipedia
Liste der Orte in der Provinz Pommern/A–H — A B C D E F G H A Ortsname Kreis (bis 1945) Gemeinde heute Amt heute Landkreis heute Poln. Name heute Gmina heute Powiat heute Aalkist Regenwalde Olchowiec Dra … Deutsch Wikipedia
Redzikowo — Redzikowo … Deutsch Wikipedia
Slupsk — Słupsk … Deutsch Wikipedia
Stolp — Słupsk … Deutsch Wikipedia
Bierkowo — Bierkowo … Deutsch Wikipedia
Bruskowo Wielkie — Bruskowo Wielkie … Deutsch Wikipedia
Gać (Słupsk) — Gać … Deutsch Wikipedia
Granzin (Begriffsklärung) — Granzin ist der Name von Ortschaften in Mecklenburg Vorpommern: Gemeinde Granzin im Landkreis Ludwigslust Parchim Ortsteil der Stadt Hagenow im Landkreis Ludwigslust Parchim Ortsteil der Gemeinde Greven im Landkreis Ludwigslust Parchim Ortsteil… … Deutsch Wikipedia