- Karżcino
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Karżcino Basisdaten Staat: Polen Woiwodschaft: Pommern Landkreis: Słupsk Gmina: Słupsk Fläche: 10,1 km² Geographische Lage: 54° 33′ N, 17° 4′ O54.55361111111117.067777777778Koordinaten: 54° 33′ 13″ N, 17° 4′ 4″ O Einwohner: 210
Telefonvorwahl: (+48) 59 Kfz-Kennzeichen: GSL Wirtschaft und Verkehr Straße: DW 213: Słupsk-Celbowo
Abzweig: LubuczewoSchienenweg: kein Bahnanschluss Nächster int. Flughafen: Danzig Karżcino (deutsch Karzin, Kreis Stolp/Pommern) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Pommern. Es gehört zur Landgemeinde Słupsk (Stolp) im Powiat Słupski.
Inhaltsverzeichnis
Geographische Lage
Karżcino liegt in Hinterpommern, elf Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Słupsk (Stolp) und ist über die Wojewodschaftsstraße 213[1] (Słupsk - Wicko (Vietzig) - Krokowa (Krockow) - Celbowo (Celbau)) im Abzweig Lubuczewo (Lübzow) zu erreichen. Der Ort war bis 1945 Bahnstation an der - jetzt nicht mehr existierenden - Kleinbahnstrecke Stolp - Dargeröse (heute Dargoleza) der Stolper Bahnen. Heute ist Słupsk die nächste Bahnstation.
Nachbargemeinden von Karżcino sind: im Westen Machowino (Groß Machmin), im Norden Gąbino (Gambin), im Osten Wrzeście (Freist) und im Süden Lubuczewo (Lübzow).
Das Gemeindegebiet besteht aus Wald, Ackerland und einem Wiesental, das von dem Flüsschen Gnilna (Faul Beek) durchzogen wird.
Geschichte
Das - seiner historischen Dorfform nach - Gassendorf Karzin wird in einer Urkunde von 1281 als zur St.-Petri-Kirche in Stolp gehörig genannt. Herzog Mestwin II. von Pommerellen überließ das Dorf dem Kloster Belbuck als Ausstattung für das Prämonstratenser-Nonnenkloster in Stolp. 1389 und 1523 werden Georg Mitzlaff bzw. Hans Mitzlaff als Besitzer genannt. 1781 verkauft Major Günther von Göckingh das Gut an die Gemahlin des Johann Ernst Friedrich von Stojentin zu Giesebitz (Izbica).
1784 hatte Karzin: drei Vorwerke, eine Wassermühle, fünf Bauern, vier Kossäten, eine Schmiede und einen Schulmeister bei insgesamt 25 Feuerstellen (Haushalten).[2]
Seit 1805 wird die Familie von Lettow als Besitzer genannt. Im Jahre 1882 erbte Robert von Puttkamer das Rittergut von dem Bruder seiner Mutter bzw. dessen Frau, einer geborenen von Sprenger. Die Puttkamers blieben bis 1945 im Besitz des Guts. Zuletzt war die Witwe Margarete von Puttkamer aus dem Hause Nipkau Eigentümerin des Guts Karzin.
Im Jahre 1939 lebten 368 Einwohner in Karzin, das eine Fläche von 1186 Hektar umfasste. Das Dorf gehörte zum Amts- und Standesamtsbezirk Lübzow (Lubuczewo) und lag im Zuständigkeitsbereich des Amtsgerichts Stolp. Karzin gehörte bis 1945 zum Landkreis Stolp im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Letzter Bürgermeister war Ewald Kroll. Heute ist es Teil der Gmina Słupsk im Powiat Słupski in der polnischen Woiwodschaft Pommern.
Am 8. März 1945 wurde Karzin von sowjetischer Infanterie besetzt. Die Soldaten nahmen das Gut in eigene Verwaltung. Nachdem ganz Hinterpommern unter polnische Verwaltung gestellt worden war, trafen im Sommer 1945 bewaffnete Polen ein, die die Gehöfte und Häuser besetzten. Es begann die Zuwanderung von Polen aus Gebieten östlich der Curzon-Linie und die Vertreibung der Deutschen. Die letzten Deutschen verließen 1950 das Dorf.
Entwicklung der Einwohnerzahl
1939: 368
Kirche
Vor 1945 war der überwiegende Teil der Bevölkerung von Karzin evangelischer Konfession. Karzin gehörte mit den Dörfern Klein Machmin, und Bedlin zum Kirchspiel Weitenhagen (Wytowno), dem auch noch die Kirchengemeinde Groß Machmin angeschlossen war. Es lag im Kirchenkreis Stolp-Stadt in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Vor 1945 war Karzin mit einem eigenen Gemeindesaal eine eigene Predigtstätte. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Ernst Koch.
Das heute weitgehend katholische Karżcino gehört immer noch zur (1968 neu errichteten und jetzt katholischen) Pfarrei Wytowno, das dem Dekanat Ustka (Stolpmünde) im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen zugeordnet ist. Evangelische Kirchenglieder betreut das Pfarramt der Heilig-Kreuz-Kirche in Słupsk in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Schule
In der im Jahre 1932 einstufigen Volksschule unterrichtete ein Lehrer 67 Schulkinder. Letzter deutscher Lehrer war Alfred Lettow.
Persönlichkeiten des Ortes
- Otto Knoop, geboren am 20. April 1853 in Karzin, war ein Sammler von pommerschen Volkssagen, Erzählungen und Märchen
- Robert Viktor von Puttkamer, verstorben am 15. März 1900 auf Gut Karzin, war preußischer Staatsmann, 1891-1899 Oberpräsident der Provinz Pommern
Verweise
Literatur
- Karl-Heinz Pagel: Der Landkreis Stolp in Pommern: Zeugnisse seiner deutschen Vergangenheit. Lübeck 1989, S. 598–601 (Online)
Weblinks
Commons: Karżcino – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienFußnoten
- ↑ Straßenkarte PL003: Hinterpommern. Köslin - Stolp - Danzig. 9. Auflage, Höfer-Verlag, Dietzenbach 2005. ISBN 978-3-931103-14-9.
- ↑ Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern (Ludwig Wilhelm Brüggemann, Hrsg). II. Teil, 2. Band, Stettin 1784, S. 949-950.
Gmina Słupsk (Landgemeinde Stolp)Ortsteile: Bierkowo (Birkow) | Bruskowo Małe (Klein Brüskow) | Bruskowo Wielkie (Groß Brüskow) | Bukówka (Deutsch Buckow, 1938–45 Bukau) | Bydlino (Bedlin) | Gać-Redęcin (Gatz-Reddentin) | Gałęzinowo (Überlauf) | Głobino (Gumbin) | Grąsino (Granzin) | Jezierzyce (Jeseritz) | Karżcino (Karzin) | Krępa Słupska (Krampe) | Krzemienica (Steinwald) | Kukowo (Kuckow) | Lubuczewo (Lübzow) | Redzikowo (Reitz) | Rogawica (Roggatz) | Siemianice (Schmaatz) | Stanięcino (Stantin) | Strzelinko (Klein Strellin) | Strzelino (Groß Strellin) | Swołowo (Schwolow) | Warblewo (Warbelow) | Wielichowo (Friedrichsthal) | Wieszyno (Vessin) | Wiklino (Beckel) | Włynkowko (Neu Flinkow) | Włynkowo (Flinkow) | Wrzeście (Freist)
Übrige Ortschaften: Gać Leśna (Büchenhof) | Gajki | Jezierzyce-Osiedle | Kępno (Kempen) | Kusowo (Kussow) | Łękwica | Łupiny (Lupinenfelde) | Miednik (Medenick) | Niewierowo (Nipnow) | Płaszewko (Plassow) | Rezikowo-Osiedle | Swochowo (Schwuchow) | Warblewko (Neu Warbelow) | Wierzbięcin (Grünhagen) | Zamełowo
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