- Guy Marchand
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Guy Marchand (* 22. Mai 1937 in Paris (Quartier Ménilmontant)) ist ein französischer Schauspieler, Jazz-Klarinettist und Sänger.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sein Vater war Alteisenhändler auf dem Flohmarkt von Saint-Ouen. Früh entdeckte er seine Liebe zum Jazz und spielte in Pariser Clubs Klarinette. Während des Algerienkrieges war er zeitweise als Fallschirmjäger-Leutnant Verbindungsoffizier zur Fremdenlegion und während eines Urlaubs schrieb er „La Passionata“, das von ihm gesungen der Hit des Sommers 1965 war (davor waren Kompositionen von ihm schon von Chansonsängern wie Hervé Vilard und Régine interpretiert worden). Seitdem hat er zahlreiche Platten herausgebracht und ist als Crooner – mit Vorliebe für lateinamerikanische Musik wie den Tango und Mambo – in Frankreich sehr bekannt.
Über die Musik kam er auch zum Film. Seine erste große Rolle hatte er in Rum-Boulevard 1971 von Robert Enrico neben Lino Ventura und Brigitte Bardot. In Ein schönes Mädchen wie ich von François Truffaut spielte er eine komödiantische Rolle, in dem erfolgreichen Cousin, Cousine von Jean-Charles Tacchella mimte er den Latin Lover. Marchand spielte im französischen Film häufig auch den Ganoven oder etwas schmierigen Polizeiinspektor, so in Der Saustall (1981) von Bertrand Tavernier und in Das Verhör (1981) von Claude Miller, in dem er bei der Befragung von Michel Serrault etwas zu weit geht und von Lino Ventura gestoppt wird. Dafür erhielt er 1982 den César als bester Nebendarsteller (nachdem er schon 1981 für Der Loulou nominiert worden war). Im selben Jahr spielte er mit Serrault auch in Nestor Burma, einer Privatdetektiv-Figur aus den Romanen von Léo Malet, damals allerdings noch als Inspektor (Serrault spielte Burma). Zehn Jahre später machte er den Nestor Burma zu seiner Paraderolle in bisher acht Staffeln der Serie [1]. Die komödiantisch angelegte Figur des wendigen Detektivs Burma, unterstützt von seiner attraktiven Sekretärin Hélène und mit leidlich guten Kontakten zum Kommissar Farroux, dafür von dessen Assistenten Fabre gehasst, machte ihn in Frankreich zum Fernseh-Star. Bei der Darstellung kam Marchand gelegen, dass er ebenso wie die Figur Burma Saxophon (Jazz) spielt.
Marchand boxte auch und nahm an Autorennen teil, wie der „Simca 1000 Rallye“ im „Star Racing Team“ (neben u.a. Jean-Louis Trintignant), ist für seine Vorliebe für Tango-Tanzen und den Pferdesport [2] bekannt – er züchtet auch selbst Pferde. Marchand ist im Kampf gegen die Osteoporose, an der seine Mutter litt, engagiert.
1973 erhielt er einen Emmy für das Musical La Vie d´Al Jolson, nach dem Leben des gleichnamigen Sängers und Entertainers. 2006 spielte er in Dans Paris von Christophe Honoré, wofür er 2007 für einen César nominiert wurde. [3]
Filmografie (Auswahl)
- 1971: Rum-Boulevard (Boulevard du rhum)
- 1972: Ein schönes Mädchen wie ich
- 1975: Cousin, Cousine
- 1975: Der Akrobat (L’acrobate)
- 1977: Ein verrücktes Huhn (Tendre poulet)
- 1978: Der Schwimmeister (Le maître-nageur)
- 1980: Der Loulou (Loulou) - Regie: Maurice Pialat
- 1981: Der Saustall
- 1981: Das Verhör
- 1982: Das Auge
- 1982: Die Spürnase (Nestor Burma, detective de choc)
- 1983: Der Mann von Suez (L'homme de Suez, TV-Vierteiler)
- 1983: Diebe unter sich (Voleur)
- 1983: Entre Nous (Coup de foudre)
- 1983: Kleiner Spinner (P’tit con)
- 1984: Streß (Stress)
- 1985: Der Boß
- 1985: Vaudeville
- 1986: Ehrbare Ganoven (Conseil de famille)
- 1987: Charlie Dingo - Der Gestrandete (Charlie Dingo)
- 1987: Ein Vater kommt selten allein (Un père et passe)
- 1987: Ertrinken verboten (Noyade interdite)
- 1989: Der Nizza-Coup (Passez une bonne nuit)
- 1989: Gauner gegen Gauner (Ripoux contre Ripoux)
Weblinks
Commons: Guy Marchand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Guy Marchand in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Biografie auf einer ihm gewidmeten französischen Webseite
Anmerkungen
Kategorien:- Mann
- Franzose
- Schauspieler
- Sänger
- Jazz-Klarinettist
- Geboren 1937
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