Günter Raulf

Günter Raulf

Günter Raulf (* 10. April 1928 in Braunschweig) ist ein ehemaliger deutscher Luftwaffenoffizier und Generalleutnant  aD.. Er war einer der ersten Generale der Bundeswehr, die nicht als Soldat während des Zweiten Weltkriegs gedient hatten.[1]

Leben

Raulf, der im Krieg Erfahrungen als FlaK-Helfer gesammelt hatte, erwarb die Hochschulreife nach Kriegsende an der Hochschule für Arbeit, Politik und Wirtschaft in Wilhelmshaven und studierte Volkswirtschaft in Göttingen.[2] Am 2Januar 1956 trat er in der Krahnenberg-Kaserne in die Bundeswehr ein und war Teilnehmer am ersten Fähnrichlehrgang an der Truppenschule Fla-Truppen (später Heeresflugabwehrschule) in der Feldwebel-Schmid-Kaserne in Rendsburg.[3]

Als Offizier war er nach dem Besuch der Raketenschule der Luftwaffe unter anderem Referent Karl-Wilhelm Berkhans für militärische Angelegenheiten im Leitungsstab der Bundesministerium und danach kommissarischer Chef des Leitungsstabes unter Georg Leber,[4] ab dem 1April 1974 Leiter der AbteilungVerwendungs-Lehrgängean der Führungsakademie der Bundeswehr,[2] ab 1976 stellvertretender Befehlshaber des Allied Command Baltic Approaches (BALTAP)[5] und in seiner letzten militärischen Verwendung vom 1April 1982 bis zu seiner Zurruhesetzung am 30September 1984 Amtschef des Luftwaffenamtes in der Kölner Luftwaffenkaserne Wahn.[6]

Raulf, der Mitglied der SPD war[4] und als Zögling Helmut Schmidts galt, geriet Mitte der 1970er-Jahre in die Kritik der CDU, da ihm Kontakte zur Sozialistischen Reichspartei während des Nationalsozialismus nachgesagt wurden.[7] 2005 setzte er sich für die Beibehaltung des BeinamensMöldersdes Jagdgeschwaders 74 ein,[8] da er die Umbenennung als ungerechtfertigt empfand.[9]

Aus der Ehe mit seiner Frau Anneliese gingen zwei Söhne hervor.[2]

Einzelnachweise

  1. Personalien. In: Der Spiegel. Nr. 14, 1974, S170 (online).
  2. a b c Menschlich gesehen: Wohnungssuche an der Elbe. In: Hamburger Abendblatt, 9. April 1974.
  3. 50 Jahre Heeresflugabwehrschule, Deutsches Heer, Rendsburg, 10. Juli 2006.
  4. a b Meldung, in: Die Zeit, 33/1972.
  5. Lebers Rückzug. In: Der Spiegel. Nr. 28, 1976, S18 (online).
  6. Luftwaffenamt 19561999, Bundesarchiv.
  7. CDU fragt nach der Vergangenheit von General Raulf. In: Hamburger Abendblatt, 18. November 1976, S. 2.
  8. Verteidigungsminister Struck will Kasernen umbenennenWiderstand wächst, ShortNews, 4. März 2005.
  9. Flieger wollen weiterMöldersheißen. In: Die Welt, 4. März 2005.


Vorgänger Amt Nachfolger
Richard Frodl Amtschefs des Luftwaffenamtes
19821984
Paul Sommerhoff

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