- Ha'erbin
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Basisdaten Großregion: Nordostchina Provinz: Heilongjiang Status: Unterprovinzstadt Untergliederung: 8 Stadtbezirke, 3 kreisfreie Städte und 7 Kreise Einwohner: ca. 9,41 Mio. im Gesamtgebiet(2001) Fläche: 56.579 km² Harbin (chin. 哈爾濱 / 哈尔滨, Hā'ěrbīn, W.-G. Ha-erh-pin; russisch: Харби́н / Charbin Aussprache?/i) ist die Hauptstadt der Provinz Heilongjiang (Amur-Provinz), Mandschurei, Volksrepublik China, am Fluss Songhua Jiang mit 3.279.454 Einwohnern im Stadtgebiet (1. Jan. 2006), Agglomeration 4.8 Mio; 9,41 Mio. im Gesamtgebiet (2001).
Administrative Gliederung und ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung
Administrative Gliederung Harbins
Die Unterprovinzstadt Harbin (哈爾濱市 / 哈尔滨市) setzt sich auf Kreisebene aus acht Stadtbezirken, drei kreisfreien Städten und sieben Kreisen zusammen. Diese sind:
- Stadtbezirk Daoli (道里區 / 道里区), 479 km², 670.000 Einwohner;
- Stadtbezirk Nangang (南崗區 / 南岗区), 183 km², 990.000 Einwohner;
- Stadtbezirk Daowai (道外區 / 道外区), 257 km², 610.000 Einwohner;
- Stadtbezirk Songbei (松北區 / 松北区), 736 km², 190.000 Einwohner;
- Stadtbezirk Xiangfang (香坊區 / 香坊区), 339,5 km², 724.100 Einwohner;
- Stadtbezirk Pingfang (平房區 / 平房区), 94 km², 160.000 Einwohner;
- Stadtbezirk Hulan (呼蘭區 / 呼兰区), 2.186 km², 620.000 Einwohner;
- Stadtbezirk Acheng (阿城區 / 阿城区), 2.770 km², 650.000 Einwohner; Ort der Ruinen von Huei-ing (Huining), der ersten Hauptstadt der Jin-Dynastie von 1125–1153;
- Stadt Shuangcheng (雙城市 / 双城市), 3.112 km², 810.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Shuangcheng 双城镇;
- Stadt Shangzhi (尚志市), 8.895 km², 620.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Shangzhi 尚志镇;
- Stadt Wuchang (五常市), 7.512 km², 970.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Wuchang 五常镇;
- Kreis Yilan (依蘭縣 / 依兰县), 4.672 km², 390.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Yilan (依蘭鎮 / 依兰镇);
- Kreis Fangzheng (方正縣 / 方正县), 2.993 km², 230.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Fangzheng (方正鎮 / 方正镇),
- Kreis Bin (賓縣 / 宾县), 3.846 km², 620.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Binzhou (賓州鎮 / 宾州镇);
- Kreis Bayan (巴彥縣 / 巴彦县), 3.138 km², 700.000 Einwohner; Hauptort: Großgemeinde Bayan (巴彥鎮 / 巴彦镇);
- Kreis Mulan (木蘭縣 / 木兰县), 3.602 km², 270.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Mulan (木蘭鎮 / 木兰镇);
- Kreis Tonghe (通河縣 / 通河县), 5.755 km², 230.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Tonghe (通河鎮 / 通河镇);
- Kreis Yanshou (延壽縣 / 延寿县), 3.226 km², 270.000 Einwohner, Hauptort: Großgemeinde Yanshou (延河鎮 / 延寿镇).
Ethnische Zusammensetzung der Gesamtbevölkerung Harbins (2000)
Beim Zensus 2000 wurden für das gesamte Verwaltungsgebiet Harbins 9.413.359 Einwohner gezählt.
Name des Volkes Einwohner Anteil Han 8.796.610 93,45% Mandschu 433.340 4,6% Koreaner 119.883 1,27% Hui 39.995 0,43% Mongolen 13.163 0,14% Xibe 4.741 0,05% Daur 938 0,01% Sonstige 4.689 0,05% Geschichte
Die Stadt wurde 1898 - nach der Besetzung der nördlichen Mandschurei durch Russland - als Bahnstation der Transmandschurischen Eisenbahn von Russen gegründet, weswegen das Stadtbild der älteren Stadtteile heute noch von russischer Architektur geprägt ist. Besonders nach der Oktoberrevolution flohen viele Russen nach Harbin und haben zum Aufblühen der Stadt beigetragen. 1932 wurde die Stadt von japanischen Truppen besetzt. Nach der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg übernahm die Sowjetunion die Stadt. Zwar übergab sie die Stadt vereinbarungsgemäß der Republik China, aber die Truppen der Roten Armee blieben weiterhin dort stationiert. Unter ihrer stillschweigenden Duldung konnte die Kommunistische Partei Chinas die Stadt bereits 1946 erobern. Die Industrieanlagen dort dienten ihnen als Basis für den Sieg im Bürgerkrieg.
Nach der Gründung der Volksrepublik China wurde Harbin in ihrer Rolle als Schwerindustriestadt noch ausgebaut. Dafür wurden Menschen aus dem Süden Chinas hierher umgesiedelt und die Technische Universität durch Lehrkräfte aus dem Süden verstärkt. Viele dieser Menschen kehrten nach der Lockerung der Wohnbestimmungen wieder in ihre alte Heimat zurück.
Seit der wirtschaftlichen Reform versuchen Harbin und die Provinz Heilongjiang sich als Brückenkopf im Handel mit Russland zu profilieren.
Im November 2005 verseuchte der Chemieunfall von Jilin das Wasser des Songhua Jiang mit Benzol, woraufhin die Trinkwasserversorgung der Stadt für mehrere Tage unterbrochen werden musste.
Geographie
Das Stadtgebiet liegt hauptsächlich am Südufer des Songhua Jiang, eines Nebenflusses des Heilong Jiang. Das Nordufer wird als Naherholungsgebiet ausgebaut. Das Stadtgebiet ist weitestgehend eben.
Harbin liegt zwischen 125°42' - 130°10' Ost und 44°04' - 46°40' Nord.
Fläche
Harbin ist 56.579 km² groß, davon 1.637 km² Stadtfläche.
Klima
Im Winter ist es in Harbin sehr kalt, in den Nächten kann die Temperatur bis auf -40° sinken. Oft beginnt es im Oktober schon zu schneien und der Frost endet meist erst Ende April. Dementsprechend ist die Vegetationszeit relativ kurz. Im Sommer ist die Stadt angenehm kühl, so dass sie im Sommer ein beliebter Konferenzort Chinas ist.
Industrie
Harbin ist ein Industriestandort mit Branchen wie Maschinenbau, Leichtindustrie, Textilindustrie, Medizin, Lebensmittel-industrie, Automobilindustrie, Elektronik, Chemieindustrie, davon eine dominierende Rolle spielen Kraftwerksausrüstung, Flugzeugbau, Busbau und Messinstrumente, Relais, Al-Mg-Legierungen in China.
Bildung
19 Hochschulen mit 70.000 Studierenden, davon gehört die Technische Universität Harbin zu den Top Ten in China, 22 Erwachsenenhochschulen mit 116.000 Studierenden.
Verkehr
Harbin Taiping ist der größte Internationale Flughafen in Nordchina, Direktflüge nach den USA, Russland, Japan und Korea sind möglich. Von Geschichte her ist Harbin ein Eisenbahnknotenpunkt in Nordost China. Der erste und z.g. auch der einzige Inlandhafen in China kann alle Formalitäten in Harbin erfüllen und danach direkt exportieren.
Tourismus
Im Winter, in der Regel von Anfang Januar bis Mitte Februar, finden in Harbin das Eis- und Schnee-Festival und das Eislaternen-Festival statt. An verschiedenen Orten im Stadtgebiet werden dann zum Teil filigran ausgearbeitete Eis- und Schneeskulpturen ausgestellt. Die größten Skulpturen sind Nachbauten berühmter Baudenkmale wie des Louvre in Paris oder des Pekinger Sommerpalastes. Dabei können die Skulpturen mehrere Meter hoch werden und sind nachts von innen mehrfarbig beleuchtet. Das Festival hat sich mittlerweile zu einer Winter-Touristenattraktion entwickelt und gehört zu den vier größten Eis- und Schneefestivals der Welt (neben dem Schneefestival in Sapporo, dem Skifestival in Oslo und der Winter-Sonnwendfeier in Québec).
Der im Jahr 2000 fertiggestellte Drachenturm ist einer der höchsten Stahlfachwerktürme der Welt.
Städtepartnerschaften
- Deutschland: Magdeburg seit 2008
- Österreich: Wiener Neustadt
Musikstadt
Das Harbiner Sommermusikfestival zieht jährlich viele berühmte Künstler aus aller Welt zu Aufführungen an.
Eisstadt
Aus allen Himmelsrichtungen strömen jährlich viele Touristen zum »Harbiner Internationalen Eis- und Schneefest« und zur »Harbiner Eisskulpturausstellung« zusammen.
Architektur
Verschiedene Gebäudearten, klassische und moderne chinesische sowie japanische und europäische Gebäude sind hier zu sehen.
Messestadt
Die Harbiner Messe findet jährlich vom 15. bis 21. Juni statt. Sie ist die wichtigste universale Messe in Nordostasien und wurde schon 13 mal abgehalten.
Raketenstartplatz
In der Nähe von Harbin betreibt das chinesische Militär bei 45° 45′ 0″ N, 126° 41′ 0″ O45.75126.68333333333 einen Startplatz zur Erprobung militärischer Raketen.
Söhne und Töchter der Stadt
- Nikos Kavvadias (1910–1975), griechischer Schriftsteller
- Efraim Reuytenberg (1914–2005), israelischer Maler
- Rudolph Pariser (* 1923), US-amerikanischer Chemiker
- Benjamin Lees (* 1924), US-amerikanischer Komponist
- Li Ao (* 1935), taiwanischer Schriftsteller, Historiker und Politiker
- Yang Yang (* 1976), chinesische Shorttrack-Eisschnellläuferin
- Wang Bingyu (* 1984), chinesische Curlerin
- Zhang Jilin (* 1986), chinesische Schachspielerin
Weblinks
- Offizielle Seite der Stadt Harbin (Englisch)
- Infoseite (Chinesisch)
- Reiseimpressionen (Englisch)
45.75126.63333333333Koordinaten: 45° 45′ N, 126° 38′ O
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