- Hadamar-Steinbach
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Steinbach Stadt HadamarKoordinaten: 50° 28′ N, 8° 6′ O50.4727777777788.1030555555556220Koordinaten: 50° 28′ 22″ N, 8° 6′ 11″ O Höhe: 220–350 m ü. NN Fläche: 6,15 km² Einwohner: 1252 (31. Dez. 2006) Eingemeindung: 1. Jan. 1972 Postleitzahl: 65589 Vorwahl: 06433 Steinbach ist einer von acht Stadtteilen von Hadamar im hessischen Landkreis Limburg-Weilburg.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Ort in HessenSteinbach befindet sich am nordöstlichen Rand des Limburger Beckens, am Südrand des Westerwaldes südöstlich des 398 Meter hohen Heidenhäuschens, eines Basaltmassivs.
Die Steinbacher Gemarkung fällt durch einen weit nach Nordosten herausragenden Ausläufer auf, der das Waldgebiet um den Gleisenberg umfängt. Von Nordwesten im Uhrzeigersinn grenzt die Gemarkung an die Waldbrunner Ortsteile Ellar, Hintermeilingen und Lahr. Von letzterem ist das Steinbacher Gebiet durch den Kerkerbach getrennt. Im Osten schließen sich die Beselicher Ortsteile Heckholzhausen und Obertiefenbach an, im Südwesten die Hadamarer Stadtteile Oberweyer und Oberzeuzheim.
Nördlich der Ortslage verläuft ein Höhenzug in Ost-West-Richtung, dessen westlichster Punkt das steil aufragende Heidenhäuschen und der östlichste der Gleisberg (308 Meter) ist. Das Heidenhäuschen selbst befindet sich jedoch in der Oberzeuzheimer Gemarkung, so dass der höchste Punkt auf Steinbacher Gebiet auf etwas unter 350 Meter liegen dürfte. Nach Süden weist die Gemarkung nur geringe Höhenunterschiede auf. Das westlich des Orts verlaufende Tal des Holzbaches und das des Tiefenbachs im Osten sind ist nur sanft eingeschnitten. Der Ort selbst liegt auf rund 230 bis 260 Metern Höhe. Der nördliche Teil der Gemarkung, rund die Hälfte der Fläche, ist von Mischwald bedeckt. Der übrige Bereich außerhalb der Ortslage wird von landwirtschaftlichen Flächen eingenommen.
Geschichte
Erste Funde aus der Steinbacher Gemarkung lassen auf keltische und fränkische Siedlungen schließen. Das Heidenhäuschen war eine keltische Fliehburg. Die erste gesicherte urkundliche Erwähnung von Steinbach ist auf den 13. Dezember 1271 datiert. Es gibt jedoch Hinweise auf Schenkungen von Ländereien in Ortsnähe für 1212. Bedeutend für die Ortsentwicklung war die Lage am Kreuzungspunkt zweier Altstraßen, der Koblenz-Wetzlarer Straße und der "Langen Meil" zwischen Limburg und Dillenburg sowie Siegen.
Bis zur Säkularisierung 1806 war die Abtei Marienstatt der größte Grundeigentümer in und um Steinbach. Die Landesherrschaft war meist geteilt zwischen verschiedenen nassauischen Linien, Kurtrier und der Grafschaft Katzenelnbogen. 1564 setzte Nassau-Dillenburg sich als alleinige Herrschaft durch.
Ursprünglich stand auf dem Friedhof eine Kirche, die St. Johannes dem Täufer geweiht war. Die erste Kirche wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut. 1820 wurde das Gebäude wegen seines schlechten Zustands abgerissen. Die 1513 gegossene "Johannesglocke" aus dem Gotteshaus wurde im Herbst 2006 in einem kleinen Glockenturm am Standort der ehemaligen Kirche auf dem Friedhof installiert.
Lange Zeit gehörte Steinbach kirchlich zum Stift Dietkirchen und später zur Pfarrei Oberweyer. Erst in den 1920er Jahren wurde eine eigene Pfarrvikarie gegründet. 1564 wechselte der zuvor katholische Ort zum lutherischen Bekenntnis durch, wenige Jahrzehnte später zum Calvinismus. In den 1630er Jahren trat Landesherr Johann Ludwig zum Katholizismus über. Bis heute ist der Ort mehrheitlich katholisch.
Der Ursprung der Siedlung befand sich vermutlich dort, wo heute der Friedhof des Orts angelegt ist. Bis zum Dreißigjährigen Krieg lag der Ortskern an der Kirchstraße, während des Wiederaufbaus nach der schweren Kriegsverwüstung entwickelte sich das Straßendorf entlang der Langstraße. Dieses Bauensemble steht heute vollständig unter Denkmalschutz. Weitere markante Bauwerke sind die aus Bruchsteinen und rotem Sandstein gebaute, spätklassizistische Schule (1848) und die Kapelle der 14 Nothelfer (1702). Die Nothelferkapelle ist ein quadratischer Zentralbau mit typischen Merkmalen des Barock und romanischen Stilelementen. Eine große Marienstatue, die von den Statuen der 14 Nothelfer umringt ist, dominiert den Innenraum.
Wegen der günstigen Verkehrslage richtete die oranisch-nassauischen Landesherrschaft den "Steinbacher Markt", einen Jahr- und Krammarkt ein, der seit 1768 jährlich Anfang Oktober stattfindet. Der Markt sollte eine Konkurrenz zum Dietkircher Markt im benachbarten kurtrierischen Ausland bilden. 1773 fand man aber eine friedliche Einigung.
Das heutige Feuerwehrhaus diente bis 1971, als Steinbach sich der Stadt Hadamar anschloss, als Rathaus. 1972 wurde eine Markt- und Sporthalle gebaut, die für den Steinbacher Markt, sportliche und gesellige Veranstaltungen dient, 1989 wurde der Bau erweitert. 1990 wurde der Kindergarten errichtet. Zum 1. Januar 2009 wurde Steinbach in das Dorferneuerungsprogramm des Landes Hessen aufgenommen.
Vereine
In Steinbach sind die nachfolgenden Einrichtungen bzw. Vereine aktiv tätig: Die im Jahr 1913 gegründete Freiwillige Feuerwehr Steinbach (ab 14. Juni 1980 mit Jugendfeuerwehr), der Fußballclub, der Förderverein für die Grundschule, der Gymnastikverein, die katholische Frauengemeinschaft, der Männergesangverein "Sängerlust-Liederblüte", der Schützenverein "St. Sebastian" sowie der Verein für Kultur, Geschichte und Dorfentwicklung "Unser Dorf".
Weblinks
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50.472918.1031Koordinaten: 50° 28′ N, 8° 6′ O
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