Alicia Keys

Alicia Keys
Alicia Keys (2008)

Alicia Keys (* 25. Januar 1981[1][2] in Manhattan, New York City; eigentlich Alicia Joseph Augello-Cook) ist eine US-amerikanische Soul- und R&B-Sängerin, Produzentin, Songwriterin und Schauspielerin. Im Laufe ihrer Karriere verkaufte Keys 30 Millionen Alben weltweit[3] und gewann zahlreiche Preise, darunter vierzehn Grammys. Somit etablierte sie sich als eine der erfolgreichsten Musiker ihrer Zeit. Billboard nannte sie den Top-R&B-Künstler und den fünftbesten Künstler der Dekade 2000–2009.[4]

Inhaltsverzeichnis

Leben

1981–2000: Frühes Leben

Alicia Keys kam am 25. Januar 1981 in Manhattan, New York, als Tochter eines afroamerikanischen Flugbegleiters und einer Musicalsängerin irisch-schottisch-italienischer Abstammung zur Welt.[5] Nach der Trennung ihrer Eltern wuchs Alicia Keys bei ihrer Mutter im New Yorker Viertel Hell’s Kitchen auf, was sie nachhaltig prägen sollte. So kam sie während dieser Zeit unter anderem mit der Musik von Marvin Gaye, Donny Hathaway, Lauryn Hill und Stevie Wonder in Berührung. Im Alter von fünf Jahren nahm Alicia Keys erstmals Ballett- und Klavierunterricht; dabei spielte sie hauptsächlich klassische Musik, vor allem Kompositionen von Mozart, Beethoven und ihrem Favoriten Chopin.

Im Alter von 16 Jahren schloss Keys ihre High-School-Ausbildung vorzeitig ab. Obwohl sie einen Platz an der Columbia University erhielt, entschied sie sich gegen ein Studium und unterzeichnete stattdessen einen Demovertrag mit Jermaine Dupris So So Def Records, einem Sublabel von Columbia Records. Aufgrund künstlerischer Differenzen trennte Keys sich jedoch 1998 von Columbia und folgte Clive Davis, dem Begründer von Arista Records, zu seinem neuen Label J Records.

2001–02: Songs in A Minor

Alicia Keys live in Frankfurt (2002)

Nach einzelnen Veröffentlichungen auf den Soundtracks zu Men in Black, Shaft – Noch Fragen? und Dr. Dolittle 2 erschien im Sommer 2001 Keys’ Debütalbum Songs in A Minor. Die Platte ist eine Mischung klassischer Motown-Elemente und zeitgemäßer R&B-Produktionen. Das Album verkaufte sich 236.000-mal in der ersten Woche und debütierte somit auf Platz eins in den Billboard 200.[6] Alleine in den USA wurde Songs in A Minor sechs mal mit Platin für 6,2 Millionen abgesetzte Exemplare ausgezeichnet.[7][8] Weltweit verkaufte sich das Album über zwölf Millionen Mal.[9]. Dank des Albums und des weltweiten Nummer-eins-Hits Fallin’ sowie dreier weiterer erfolgreicher Singleauskopplungen avancierte Keys zum erfolgreichsten R&B-Interpreten des Jahres 2001. Bei den Grammy Awards 2002 gewann die Sängerin fünf Grammys, darunter in den Kategorien Bester Newcomer, Bestes R&B Album und Song des Jahres.

2003–05: The Diary of Alicia Keys und Unplugged

Ende 2003 erschien mit The Diary of Alicia Keys das zweite Album der Sängerin. Die CD wurde von Kanye West, Rich Harrison, Timbaland und Kerry Krucial produziert. Sie entwickelte sich mit mehr als acht Millionen verkauften Exemplaren zu einem weiteren Erfolg für Keys, die im Folgejahr vier weitere Grammys erhielt. Ende des Jahres 2004 veröffentlichte die Künstlerin ihr erstes Buch Tears for Water, ein Songbook mit Gedichten und Liedtexten der Künstlerin. Gleichzeitig gelang ihr mit Usher und dem gemeinsamen Duett My Boo ein weiterer Nummer-eins-Hit in den Charts.

Im Februar 2005 wurde Keys die Ehre zuteil, das Lied America the Beautiful beim 39. Super Bowl zu singen. Am 2. Juli desselben Jahres trat sie anlässlich von Live 8 in Philadelphia auf. Kurz darauf spielte sie ein MTV Unplugged-Konzert, das im Oktober 2005 sowohl auf CD als auch auf DVD veröffentlicht wurde. Im November desselben Jahres trat die auch sozial engagierte Künstlerin bei einer Veranstaltung der Hilfsorganisation Keep a Child Alive auf. Sie spielte mit Bono, der per Video live zugeschaltet war, eine Coverversion des Klassikers Don't Give Up von Kate Bush und Peter Gabriel ein, die mittlerweile ausschließlich als Download zu hören ist. Alle Einnahmen dieses Wohltätigkeitsliedes kamen Keep a Child Alive zugute.

2006–08: Film-Debüt und As I Am

Nach diversen Gastauftritten in den Fernsehserien Bill Cosby Show, Charmed – Zauberhafte Hexen und American Dreams war Alicia Keys 2007 in einer Nebenrolle im Film Smokin’ Aces an der Seite von Ben Affleck und Andy Garcia zu sehen. Nach einem längeren Afrikaaufenthalt bekam sie im Frühjahr 2006 eine weitere Nebenrolle in der Literaturverfilmung von The Nanny Diaries. Im September 2007 erschien mit No One Keys’ erste Single aus ihrem dritten Studioalbum As I Am. Die Single platzierte sich erneut weit vorne in den internationalen Charts und kam in der Schweiz auf Anhieb auf Platz eins. Auch As I Am stieg auf Platz eins der Schweizer Album-Charts ein und wurde mit Gold ausgezeichnet. Im Februar 2008 wurde Alicia Keys in Los Angeles mit zwei Grammys in den Kategorien Best R&B Song und Best Female R&B Vocal Performance ausgezeichnet.

Zusammen mit White-Stripes-Frontman Jack White nahm Alicia Keys 2008 den Titelsong zum 22. James-Bond-Film Ein Quantum Trost auf. Der Song Another Way to Die war als Download erhältlich und erschien sowohl auf dem Filmsoundtrack als auch auf einer erweiterten Version ihres letzten Albums As I Am.

2009–heute: The Element of Freedom, Heirat und Mutterschaft

Alicia Keys bei den „American Music Awards 2009“

2009 schrieb und produzierte Keys zusammen mit Swizz Beatz das Lied Million Dollar Bill für Whitney Houston. Daneben nahm sie Duette mit Alejandro Sanz und Jay-Z auf. Im September 2009 wurde mit Doesn’t Mean Anything Keys’ erste Single aus ihrem vierten Studioalbum The Element of Freedom als Download veröffentlicht. Der Name des Albums ist laut Keys programmatisch zu verstehen, da sie sich in diesem Album die Freiheit nimmt, auch vermeintlich abwegige Ideen musikalisch umzusetzen. In Deutschland erreichte das Album Gold- Status.[10]

Alicia Keys ist für die Organisation „Keep a Child Alive“, die hauptsächlich Familien in Afrika und Asien hilft, als Botschafterin aktiv. Keys und Ihr Produzent und Arbeitspartner Kerry Krucial Brothers betreiben die Produktionsfirma Krucialkeys und haben ein eigenes Studio namens „The Oven“, wo sie schon gemeinsam mit vielen anderen Künstlern gearbeitet haben (Nas, Eve, Christina Aguilera, Angie Stone, Keyshia Cole u.w.).

Alicia Keys ist mit dem Produzenten und Rapper Swizz Beatz (Kasseem Dean) verheiratet.[11] Am 14. Oktober 2010 wurde ihr gemeinsamer Sohn in New York City geboren.[12]

Im Frühsommer 2011 veröffentlichte Alicia Keys eine Jubiläumsversion ihres Debütalbums Songs in A Minor und gab aus diesem Anlass zwei exklusive Konzerte in London und in New York. [13]

Diskografie

Hauptartikel: Alicia Keys/Diskografie

Studioalben

Jahr Titel Chartpositionen [14] Verkäufe
DE AT CH US UK
2001 Songs in A Minor 2 4 3 1 6 12.000.000
2003 The Diary of Alicia Keys 10 25 1 1 13 9.000.000
2007 As I Am 6 9 1 1 11 6.500.000
2009 The Element of Freedom 10 23 1 2 1 4.000.000

Solosingles

Jahr Titel Chartpositionen [14] Album
DE AT CH US UK
2001 Fallin’ 2 3 2 1 3 Songs in A Minor
2002 A Woman’s Worth 45 71 32 7 18
How Come You Don’t Call Me 80 60 59 26
Girlfriend 100 24
2003 You Don’t Know My Name 68 48 26 3 19 The Diary of Alicia Keys
2004 If I Ain’t Got You 81 35 4 18
Diary (feat. Jermaine Paul & Tony! Toni! Toné!) 8
Karma 62 71 20
2005 Unbreakable 34 Unplugged
2007 No One 3 3 1 1 6 As I Am
Like You’ll Never See Me Again 63 12 53
2008 Teenage Love Affair 54
Superwoman 43 43 48 82
Another Way to Die (mit Jack White) 8 2 4 81 9
2009 Doesn’t Mean Anything 8 15 5 60 8 The Element of Freedom
Try Sleeping with a Broken Heart 33 57 21 27 7
2010 Empire State of Mind (Part II) Broken Down 35 55 19 55 4
Un-Thinkable (I’m Ready) 21
Put It in a Love Song (featuring Beyoncé)

Filme

Preise und Auszeichnungen

  • 2001
  • 2002
    • Grammy: Best New Artist, Best R&B Album (für Songs in A Minor), Song of the Year (für Fallin’), Best R&B Song (für Fallin’), Best Female R&B Vocal Performance (für Fallin’)
    • World Music Award: Best-Selling New Artist, World's Best-Selling Female R&B-Artist
    • MTV Europe Music Award (Best R&B Artist)
    • Echo (Bester Newcomer)
  • 2004
    • Soul Train Music Award: Best Female R&B/Soul Album (für The Diary of Alicia Keys), Best Female R&B/Soul Single (für If I Ain't Got You), Best R&B/Soul Single by a Group, Band or Duo (für My Boo mit Usher)
    • Billboard Award: Female Artist of the Year, Female R&B/Hip Hop Artist of the Year, R&B/Hip Hop Singles Artist of the Year, R&B/Hip Hop Single of the Year (für If I Ain't Got U), Hot 100 Songwriter of the Year, Female Hot 100 Artist of the Year, R&B/Hip Hop Airplay Single of the Year (für If I Ain't Got U)
    • American Music Award: Favorite Female Artist
    • World Music Award: Best R&B Female Artist
    • MTV Video Music Award: Best R&B Video und Best R&B Artist
  • 2005
    • Grammy: Best R&B Album (für The Diary of Alicia Keys), Best Traditional R&B Vocal Performance (für You Don't Know My Name), Best Female R&B Vocal Performance (für If I Ain't Got U), Best R&B Vocal Performance by a Group, Band or Duo (für My Boo),
    • MTV Video Music Award: Best R&B Video: Karma
    • MTV Europe Music Award: Best R&B Artist
  • 2008
    • Grammy: Best R&B Song (für No One), Best Female R&B Vocal Performance (für No One)
    • American Music Awards: Favorite Album, Soul/R&B (für As I Am), Favorite Album, Rock/Pop (für As I Am)
    • World Music Award: Best R&B Artist
    • Swiss Music Awards: "Best Urban International (für As I Am)
  • 2009
    • Grammy: Best Female R&B Vocal Performance (für Superwoman)
  • 2010
    • Grammy: "Best Rap/Sung Collaboration" (für "Empire State of Mind" mit Jay-Z), "Best Rap Song" (für "Empire State of Mind")
    • Billboard Latin Music Award: Hot Latin Song (für Looking for Paradise mit Alejandro Sanz)
    • Kora Award in der Kategorie Beste Künstlerin in der Amerikanischen Diaspora[15]
    • MTV Video Music Award in der Kategorie „Best Cinematography in a Video“ (Empire State of Mind (feat. Jay-Z))

Weblinks

 Commons: Alicia Keys – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Biography - Alicia Keys. Billboard. Abgerufen am 25. Dezember 2007.
  2. Sony BMG Artist Alicia Keys. Sony BMG Deutschland. Abgerufen am 5. Dezember 2007.
  3. http://www.theage.com.au/news/entertainment/film/the-secret-life-of-keys/2009/02/23/1235237496952.html
  4. http://www.billboard.com/#/charts-decade-end/artists-of-the-decade?year=2009&begin=1&order=position
  5. startribune.com: More Keys to Alicia's Life
  6. http://www.billboard.com/#/news/keys-debut-tops-the-billboard-200-943381.story
  7. http://new.music.yahoo.com/blogs/chart_watch/39906/chart-watch-extra-the-top-20-new-acts-of-the-2000s/
  8. http://www.riaa.com/goldandplatinumdata.php?resultpage=1&table=SEARCH_RESULTS&artist=alicia%20keys&format=ALBUM&startYear=1958&endYear=2009&sort=Artist&perPage=25
  9. http://www.metro.co.uk/showbiz/112579-alicia-adds-tour-dates
  10. Interview mit Alicia Keys in der Zeitschrift kulturnews (Januar 2010): Liebe, Freiheit und der ganze Rest
  11. Hochzeitsglocken im Pophimmel, Stern, 2. August 2010
  12. Das Baby ist da!, Stern, 16. Oktober 2010
  13. On Sale Alicia Keys One Night Only 10th Anniversary Beacon Show, NBC, 6. Mai 2011
  14. a b Chartquellen: DE AT CH UK US
  15. Franck Salin: Kora Awards 2010: où sont passés les artistes?, Afrik.com-Bericht vom 6. April 2010, abgerufen am 27. Mai 2010

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