- Hans-Heinrich Harms
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Hans-Heinrich Harms (* 4. Juli 1914 in Scharmbeck; † 13. April 2006 in Oldenburg) war von 1967 bis 1985 Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Oldenburg.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Nach seinem Abitur 1932 entschied sich Harms für das Studium der Evangelischen Theologie. Studienorte waren Göttingen, Bonn und Princeton/USA. Nach seinem 1. Theologischen Examen absolvierte Harms sein Vikariat in Gadenstedt bei Peine. Am 14. Mai 1939 wurde er in Duderstadt als Pfarrer der Evangelisch-lutherischen Kirche ordiniert.Im Mai 1941 promovierte Harms mit einer Arbeit über „Niedersächsische Antworten auf das Augsburger Interim“ an der Universität Göttingen zum Dr. theol.
Stationen
Harms gehörte während der Zeit des Nationalsozialismus der Bekennenden Kirche an. Gleich zu Anfang des Zweiten Weltkriegs wurde er zur Wehrmacht eingezogen. 1943 erfolgte die Berufung auf die Pfarrstelle der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Roringen. Von 1950 bis 1952 wirkte Harms als Oberkirchenrat für ökumenische Fragen im Kirchlichen Außenamt der EKD in Frankfurt am Main. Ab August 1952 arbeitete er als Referent beim Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf. Vom 1. April 1960 bis 30. September 1967 war er Hauptpastor an der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg. Am 1. März 1967 wurde Harms zum Bischof der Evangelisch-lutherischen Kirche in Oldenburg gewählt und am 11. Oktober 1967 in der Oldenburger Lambertikirche in dieses Amt eingeführt.
Neben seiner bischöflichen Tätigkeit war Hans-Heinrich Harms in zahlreichen Ehrenämtern tätig. Dazu gehörte der Vorsitz der Arnoldshainer Konferenz (1972–1976), Mitglied im Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (1973–1985) und Moderator der Kommission für Glauben und Kirchenverfassung des ÖRK (1967–1971).
Harms beteiligte sich an der ökumenischen Arbeit der 3. Christlichen Friedenskonferenz (CFK), die 1960 in Prag stattfand.
Bedeutung
Durch sein großes Engagement für die Ökumene war Harms weit über die Grenzen der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg hinaus bekannt. Am Herzen lag ihm vor allem der lutherisch-katholische Dialog. Weiterer Schwerpunkt seiner Tätigkeit war die seelsorgerliche Begleitung und geistliche Zurüstung der Pastorenschaft.
Ehrungen
Am 3. Februar 1963 erhielt Harms in Anerkennung seiner Verdienste die theologische Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen. 1980 wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens ausgezeichnet.
Literatur
Festgabe für Bischof D. Dr. Heinrich Harms zum 70. Geburtstag, 4. Juli 1984, Evangelisch-lutherischer Oberkirchenrat Oldenburg (Hrsg.), Oldenburg, 1984
Weblinks
- Literatur von und über Hans-Heinrich Harms im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Würdigung des Ratsvorsitzenden Wolfgang Huber auf den Seiten der EKD
Vorgänger Amt Nachfolger Simon Schöffel Hauptpastor an St. Michaelis
1960–1967Hans Jürgen Quest Präsidenten des Oberkirchenrats und Bischöfe der Evangelisch-Lutherischen Kirche in OldenburgMartin Bernhard Schomann (1893–1904) | Eugen von Finckh (1904–1920) | Heinrich Tilemann (1920–1934) | Johannes Volkers (1934–1944) | Wilhelm Stählin (1945–1954) | Gerhard Jacobi (1954–1969) | Hans-Heinrich Harms (1967–1985) | Wilhelm Sievers (1985–1998) | Peter Krug (1998–2008) | Jan Janssen (seit 2008)
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