Hans Adolf Bühler

Hans Adolf Bühler

Hans Adolf Bühler (* 4. Juni 1877 in Steinen; † 19. Oktober 1951 auf Burg Sponeck bei Jechtingen) war ein deutscher Maler.

Nach einer Lehre als Maler und Anstreicher setzte Bühler seine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule und später als Meisterschüler von Hans Thoma an der Karlsruher Akademie fort. Dort übernahm er 1914 eine Professur für Malerei. 1917 erwarb er die Burg Sponeck auf den westlichsten Ausläufern des Kaiserstuhls, wo viele seiner Bilder mit der unvergleichlichen Aussicht auf den Rhein und das nahe Elsass entstanden. Daneben beschäftigten Bühler vor allem die Porträtmalerei sowie Themen aus der germanischen Sagenwelt.

Bühler gehörte dem völkisch gesinnten, antisemitischen Kampfbund für deutsche Kultur an und wurde 1930 Vorsitzender der Ortsgruppe Karlsruhe.[1] 1932 wurde er Direktor der Karlsruher Badischen Landeskunstschule und hatte ein Jahr später zusätzlich die Leitung der Badischen Kunsthalle inne. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten nahm er die von der NSDAP verfügte Neuordnung der Kunstschule vor und entließ die Professoren Babberger, Dillinger, Gehri, Hubbuch, Schnarrenberger, Scholz, Speck und van Taak sowie die Fachlehrer Gilles, Schick und Winkler aus ihren Ämtern. Im selben Jahr organisierte er in Karlsruhe eine der ersten beiden „Schreckenskammerausstellungen“ unter dem Titel Regierungskunst von 1918 bis 1933,[1] auf der bereits dem vorgegriffen wurde, was sich 1937 im Münchner Haus der Kunst nochmals abspielen sollte, nämlich die Diffamierung moderner Kunst im Rahmen der Ausstellung „Entartete Kunst“. Gemälde deutscher Impressionisten, „beurlaubter“ Akademieprofessoren, von Mitgliedern der ehemaligen Künstlergruppe „Rih“ sowie Werke Marées, Munchs, Karl Hofers, Emil Bizers, Adolf Erbslöhs, Franx Xaver Fuhrs, Rudolf Grossmanns und Alexander Kanoldts, sowie Lovis Corinth, Max Slevogt und Max Liebermann[2] wurden dort gebrandmarkt.

Zwischen Bühler und den Mitgliedern der Badischen Secession bestand eine starke Gegnerschaft. Diese war hauptsächlich künstlerischer Natur, und es ist Gegnern der Moderne wie Bühler anzukreiden, dass diese Künstlergruppe 1936 zwangsweise von der Reichskammer der bildenden Künste aufgelöst wurde.

1937 schließlich diffamierte er den 1935 verstorbenen Max Liebermann erneut in seinem Aufsatz Die bildende Kunst im Dritten Reich: „Liebermann, der größte Feind des deutschen Wesens, hat es ... bewußt verstanden, eine Vergiftung des deutschen Kunstlebens in solchem Maß durchzuführen, daß es ohne die nationalsozialistische Erneuerung mit Deutscher Eigenart und Deutschem Wesen schnell zu Ende gegangen wäre“.[3]

Literatur

  • Deutscher Wirtschaftsverlag, AG (Hg.): Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft, Band 1, Berlin, 1931

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, S. 87.
  2. Ernst Klee nennt im: Kulturlexikon, S. 87 zusätzlich Corinth, Slevogt und Liebermann.
  3. Zitat bei Ernst Klee, Kulturlexikon, S. 87.

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