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Hans Schaffner
Hans Schaffner (* 16. Dezember 1908 in Interlaken; † 26. November 2004 in Bern; heimatberechtigt in Gränichen und Unterseen) war ein Schweizer Politiker (FDP).
Leben
Nach einem Jurastudium an der Universität Bern trat Schaffner 1938 in die Bundesverwaltung ein. 1941 wurde er Leiter der Zentrale für Kriegswirtschaft und war in Zusammenarbeit mit Friedrich Traugott Wahlen verantwortlich, dass die Bevölkerung mit genügend Lebensmittel und Heizmaterial versorgt wurde. Nach dem Krieg wechselte Schaffner in die Handelsabteilung, dem nachmaligen Bundesamt für Aussenwirtschaft (heute fusioniert ins Staatssekretariat für Wirtschaft). Als Direktor der Handelsabteilung war er wesentlich an der Entstehung der Europäischeb Freihandelsassoziation (Efta) beteiligt. 1958, nach der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), drohte der Schweiz die Isolation von der europäischen Handelspolitik. Schaffner organisierte ein Treffen mit seinen Kollegen aus den Nicht-EWG-Staaten, an dem die Idee einer Freihandelszone ausgearbeitet wurde. Unter der Bezeichnung «Beamtenverschwörung» ging dieses Treffen in die Geschichte der Efta ein und Schaffner wurde als «Vater der Efta» bezeichnet.
Am 15. Juni 1961 wurde er in den Bundesrat gewählt. Wegen seines Heimatortes Gränichen galt er als Vertreter des Kantons Aargau. Während seiner Amtszeit stand er dem Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartement (EVD) vor. Er engagierte sich für die Integration der Schweiz in Europa und setzte sich für ein aktives Mitwirken der Schweiz in der Efta ein. Er war Bundespräsident im Jahre 1966 und Vizepräsident im Jahre 1965. Am 31. Dezember 1969 trat er aus gesundheitlichen Gründen zurück.
Nach seinem Rücktritt aus dem Bundesrat und einer längeren Erholungszeit engagierte er sich in verschiedenen internationalen Kommissionen, unter anderem in der Expertengruppe der UNO über die Tätigkeit multinationaler Konzerne in der Dritten Welt.
Hans Schaffner war erst der dritte Bundesrat, der in die Landesregierung gewählt wurde, ohne zuvor den Eidgenössischen Räten oder einem kantonalen Regierungsrat angehört zu haben.[1]
Weblinks
- Konrad Stamm: Schaffner, Hans im Historischen Lexikon der Schweiz
- Hans Schaffner in der Datenbank Dodis der Diplomatischen Dokumente der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ Alt Bundesrat Hans Schaffner gestorben. In: Swissinfo. 30. November 2004.
Vorgänger Amt Nachfolger Max Petitpierre Mitglied im Schweizer Bundesrat
1961–1969Ernst Brugger Friedrich Frey-Herosé | Wilhelm Matthias Naeff | Josef Munzinger | Constant Fornerod | Josef Martin Knüsel | Johann Jakob Scherer | Karl Schenk | Joachim Heer | Numa Droz | Louis Ruchonnet | Adolf Deucher | Adrien Lachenal | Ludwig Forrer | Josef Anton Schobinger | Edmund Schulthess | Hermann Obrecht | Walther Stampfli | Rodolphe Rubattel | Thomas Holenstein | Friedrich Traugott Wahlen | Hans Schaffner | Ernst Brugger | Fritz Honegger | Kurt Furgler | Jean-Pascal Delamuraz | Pascal Couchepin | Joseph Deiss | Doris Leuthard | Johann Schneider-Ammann
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