Hans Schmidt-Leonhardt

Hans Schmidt-Leonhardt
Schmidt-Leonhardt als Leipziger Lausitzer

Hans Schmidt-Leonhardt (* 6. August 1886 in Leipzig; † April 1945 in Berlin) war führender Fachmann für Presserecht im nationalsozialistischen Deutschen Reich.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn eines Fabrikbesitzers studierte nach dem Abitur an der Thomasschule zu Leipzig ab 1905 an der Universität Leipzig Rechtswissenschaft. Seit 1906 Mitglied des Corps Lusatia Leipzig, leitete er 1914 den Kösener Congress.[1] Das Erste Staatsexamen machte er 1909, das Zweite 1913. 1910 promovierte er in Leipzig zum Dr. iur..[2]

1914 begann seine Beamtenlaufbahn in der sächsischen Verwaltung. 1920 wurde Schmidt-Leonhardt zum Regierungsrat im Wirtschaftsministerium von Sachsen ernannt. Sein im selben Jahr veröffentlichtes Werk Das Zweite Proletariat fand ein Jahr später kurze Erwähnung in Paul Levis Unser Weg.[3] Seine Karriere setzte Schmidt-Leonhardt 1924 im Innenministerium und 1925 an der Sächsischen Gesandtschaft in Berlin fort. 1926 wurde er Oberregierungsrat im Reichsinnenministerium.

1933 ging er als Fachmann für Presserecht in das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda. Als Ministerialrat leitete er die Rechtsabteilung des Ministeriums und war zugleich der Vorsitzende der Reichskulturkammer. Zu dieser und zum Schriftleitergesetz veröffentlichte er in dieser Zeit. Im Mai 1937 trat Schmidt-Leonhardt der NSDAP bei.[4] 1938 übernahm er seine Stellung als Honorarprofessor für Jura an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. 1939 wurde er Ministerialdirigent.

Schmidt-Leonhardt verübte bei Kriegsende in Berlin Suizid.

Veröffentlichungen

  • Das Zweite Proletariat. Weicher, Leipzig & Berlin 1920.
  • Das sächsische Jagdgesetz vom 1. Juli 1925 mit d. damit zusammenhäng. reichs- u. landesrechtl. Bestimmungen 1925. Roßbergsche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1925.
  • Der höhere Verwaltungsbeamte. Trowitzsch & Sohn, Berlin 1929.
  • Das Schriftleitergesetz vom 4. Okt. 1933 nebst den einschlägigen Bestimmungen. C. Heymann, Berlin 1934.
  • Die Reichskulturkammer. Industrieverl. Spaeth & Linde, Berlin 1936.

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 3, 746
  2. Dissertation: Rezesse zwischen Sachsen und Schönburg
  3. http://marxists.anu.edu.au/deutsch/archiv/levi/1921/weg/ch2.htm
  4. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 531.

Quellen

  • Personalakte im Archiv des Corps Lusatia Leipzig

Weblinks


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