- Hapag Lloyd
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Hapag-Lloyd AG Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung 1970 Unternehmenssitz Hamburg Unternehmensleitung Michael Behrendt,
Vorsitzender des VorstandsMitarbeiter 8.243 (31. Dez. 2007) Umsatz 6,202 Mrd. EUR (2007) Branche Transport und Logistik Website Die Hapag-Lloyd AG ist ein Transport- und Logistikunternehmen mit Firmensitz in Hamburg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 1. September 1970 entstand die Hapag-Lloyd AG durch eine Fusion der beiden traditionsreichen Reedereien Hamburg-Amerikanische-Packetfahrt Actien-Gesellschaft (HAPAG) aus Hamburg und Norddeutscher Lloyd (NDL) aus Bremen. Die Hapag wurde 1847 und der Norddeutsche Lloyd 1857 gegründet.
Die Liniennetze von Hapag und Lloyd umspannten vor dem Ersten Weltkrieg den gesamten Erdball. Während des Ersten und Zweiten Weltkriegs mussten beide Unternehmen den Totalverlust ihrer Flotten hinnehmen. In den Nachkriegsjahren gelang es ihnen jedoch, ihre Flotten wieder aufzubauen und sogar noch deutlich zu erweitern. Angesichts des Ende der 60er Jahre einsetzenden Booms im Containerverkehr fusionierten beide Unternehmen 1970 zur Hapag-Lloyd AG.
Übernahme durch Preussag
Hapag-Lloyd wurde 1997 ein Tochterunternehmen der Preussag, die kurz darauf den Hapag-Lloyd-Markennamen „TUI“ für sich beanspruchte und sich selbst in „TUI AG“ umbenannte.
Übernahme der CP Ships
Am 21. August 2005 gab die Muttergesellschaft TUI bekannt, für 1,7 Milliarden Euro die kanadisch-britische Reederei CP Ships übernehmen zu wollen. Inzwischen wurde CP Ships mit Hapag-Lloyd erfolgreich zusammengelegt. Damit stieg das Unternehmen zur Nummer 5 in der weltweiten Containerschifffahrt auf. Die Aktionäre von CP Ships stimmten der Fusion am 15. Dezember 2005 zu, nachdem das Management des Unternehmens bereits eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen hatte. Für die Übernahme war eine Kapitalerhöhung von einer Milliarde Euro nötig. Die Geschichte von CP Ships beginnt im Jahr 1886, als das Unternehmen mit dem 800-Tonnen-Segelschiff WB Flint – dem ersten von Canadian Pacific Railway (CP Rail) gecharterten Hochseeschiff – mehr als eine Million Pfund Tee von Asien nach Kanada transportierte. Seit 1903 ist das Unternehmen auf dem Transatlantik präsent. Als Canadian Pacific 1922 in das Kreuzfahrtgeschäft einstieg, gehörten die Empress-Schiffe zu den luxuriösesten Schiffen ihrer Zeit. Schon früh konzentrierte sich das Unternehmen auf den Containertransport und verfügte bereits 1964 über Containerschiffe, die eine Kapazität für jeweils 12 Einheiten hatten. Durch die Gründung der Canada Maritime begann der Expansionskurs. CP Ships wurde durch Zukäufe vergrößert. Durch den bekanntesten Zweig, der seinerzeit hochgelobten Canada Maritime, wurde die Reederei Contship im Jahre 1998 gekauft. Seit 1993 erfolgten zehn Übernahmen anderer teils traditionsreiche Unternehmenen durch die Muttergesellschaft CP Rail, darunter Cast (1995), Lykes Lines (1997), TMM Lines 2000 und Italia Line (2002).
Verkauf durch TUI
Im März 2008 wurde bekannt, dass die Muttergesellschaft TUI das Containerschifffahrtsgeschäft aus Hapag-Lloyd lösen und abstoßen will, um sich auf das Kerngeschäft Touristik zu konzentrieren. Interessenten für eine Übernahme waren nach Presseberichten[1] eine Hamburger Investorengruppe um den Kühne + Nagel-Eigentümer Klaus-Michael Kühne und den persönlich haftenden Gesellschafter der Privatbank M.M. Warburg Christian Olearius, sowie die Reedereien Neptune Orient Lines (NOL) aus Singapur, die dänische Mærsk Line und die Orient Overseas Container Line mit Sitz in Hongkong. Nachdem das Bieterverfahren am 21. Juli zu Ende ging, haben die Hamburger Investorengruppe und NOL konkrete Gebote eingereicht, die von TUI als enttäuschend bewertet wurden.[2]
NOL zog im Zuge der weltweiten Finanzkrise sein Angebot am 10. Oktober 2008 offiziell zurück, die Presse ging von einer „Hamburger Lösung“ aus. Am 12. Oktober tagte darüber der Aufsichtsrat der TUI zusammen mit dem Konsortium Albert Ballin, die Hapag-Lloyd kaufte, und 100% des Unternehmens (ohne Hapag-Lloyd Kreuzfahrten GmbH, die im TUI-Konzern zu 100% verbleiben soll) dabei mit 4,45 Mrd. Euro vor Nettoverbindlichkeiten bewertete. Für zwei Drittel der Anteile des Unternehmens bezahlt das Hamburger Konsortium 1,4 Mrd. Euro in bar.
Bedingt durch die Finanzkrise ist Klaus-Michael Kühne gezwungen, seinen ursprüngliche geplanten mittelbaren Anteil zu reduzieren. Nun behält der TUI-Konzern selbst 43,3 Prozent und das Konsortium übernimmt 56,7 Prozent. Zusätzlich unterstützt TUI die Reederei mit einem Kreditrahmen von bis zu einer Milliarde Euro.[3]
TUI hat das Recht, dem Konsortium Albert Ballin ihren Anteil bis 2012 anzudienen. Die Hamburger Kaufleute haben aber bereits ein Vorkaufsrecht ab 2010.
Chronik
- 1971: Hapag-Lloyd gründet mit NYK, MOL, OOCL und Ben Lines das „Trio“-Konsortium, das mit gemeinsamem Fahrplan- und Schiffsmanagement den Vollcontainerdienst zwischen Europa und Ostasien aufnimmt.
- 1981: Hapag-Lloyd stellt das größte Containerschiff der Welt, die „Frankfurt Express“, mit 3.430 TEU in Dienst.
- 1995: Neuordnung der „Grand Alliance“, der nunmehr PONL, NYK, MISC und Orient Overseas Container Line angehören. Sie bilden damit das größte Konsortium der weltweiten Linienschifffahrt.
- 1997: hundertprozentige Tochtergesellschaft der TUI AG.
- 2001: Hapag-Lloyd stellt das erste von vier neuen Containerschiffen mit einer Kapazität von 7.500 TEU in Dienst, die „Hamburg Express“. Die Hapag-Lloyd AG beteiligt sich mit 25,1 Prozent am Containerterminal Altenwerder.
- 2003: Schiffstaufe der „Berlin Express“ mit einer Kapazität von je 7.500 TEU am Container Terminal Altenwerder in Hamburg.
- 2005: Übernahme von CP Ships, Ausbau der Hapag-Lloyd Flotte und des Liniennetzes. Die Hapag-Lloyd gehört zu den fünf größten Reedereien der Welt.
- 2006: Die Hapag-Lloyd AG und Hapag-Lloyd Container Linie GmbH werden verschmolzen und firmieren zukünftig unter Hapag-Lloyd AG.
- 2008: Die Muttergesellschaft TUI AG verkauft zwei Drittel ihrer Anteile am Containergeschäft von Hapag-Lloyd an ein Hamburger Konsortium.
Marken von Hapag-Lloyd
Weiterhin direkt der TUI AG gehörig sind die Hapag-Lloyd Reisebüros sowie die ehemalige Tochter Hapag-Lloyd Kreuzfahrten. Zu TUI gehören ebenfalls die Fluggesellschaften Hapag-Lloyd Flug und Hapag-Lloyd Express, die jedoch seit 2007 ausschließlich die gemeinsame Marke TUIfly nutzen. Als einziges Luftverkehrsunternehmen nutzt zur Zeit der zu Hapag-Lloyd Express gehörende Bereich Hapag-Lloyd Executive noch die Marke Hapag-Lloyd in seiner Außendarstellung.
Bekannte Schiffe der Hapag-Lloyd
- Frachtschiffe
- MS München (gesunken 1978)
- MS Colombo Express
- CMS Shanghai Express
- Savannah Express
- Ausbildungsschiffe
- Chicago Express
- Kuala Lumpur Express
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Welt Online vom 18. März 2008
- ↑ Financial Times Deutschland vom 22. Juli 2008: Gebote für Hapag-Lloyd enttäuschen.
- ↑ Welt Online: Verkauf von Hapag-Lloyd gelingt TUI nur mit Milliarden-Kredit (Zugriff am 28. Februar 2009)
Literatur
- Susanne Wiborg und Klaus Wiborg: 1847–1997. Unser Feld ist die Welt – 150 Jahre Hapag-Lloyd. Festschrift herausgegeben von der Hapag Lloyd AG, Hamburg 1997.
- Ohne uns kein Welthandel. Interview mit Hapag-Loyd-Chef Michael Behrendt. In: Der Spiegel 1/2007, S. 62ff. ISSN 0038-7452
Weblinks
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