- Harry Morgan
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Harry Morgan (oft auch Henry „Harry“ Morgan; * 10. April 1915 in Detroit, Michigan; eigentlich Harry Bratsburg) ist ein US-amerikanischer Schauspieler.
Leben
Harry Morgan wollte zunächst Rechtswissenschaften an der Universität von Chicago studieren. Doch dann entdeckte er seine Liebe zur Schauspielerei. Seinen ersten Auftritt hatte er 1942 im Film To the Shores of Tripoli noch unter dem Namen Henry Morgan. Diesen änderte er in der ersten Hälfte der 1950er Jahre, um nicht mit einem bekannten Radiokomiker verwechselt zu werden. In den ersten Jahren seiner Karriere spielte er vor allem Nebenrollen in Western, Krimis, Thrillern und Kriegsfilmen. Besonders beeindruckend war seine Leistung in Ritt zum Ox-Bow (The Ox-Bow Incident, 1943) von William A. Wellman neben Henry Fonda und Dana Andrews. Mehrfach drehte er zusammen mit Regisseur Anthony Mann und James Stewart. 1960 folgte eine weitere Glanzleistung als Richter in Stanley Kramers Wer den Wind sät.
1960 spielte er auch das erste Mal im Fernsehen. Er war Hauptdarsteller in der zwei Jahre laufenden Sitcom Pete and Gladys. Nun sollte immer öfter Morgans komödiantische Seite zum Tragen kommen. 1967 (bis 1970) trat er jedoch erst einmal als Hauptdarsteller neben Jack Webb in der Krimiserie Polizeibericht (Dragnet) auf. Von seiner komischen Seite konnte er sich auch 1969 als Bürgermeister in Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe zeigen. In den 1970er Jahren war er im Kino vornehmlich in einer Reihe von Disney-Filmen zu sehen.
Seine bekannteste Rolle übernahm er aber 1975, als er als „Colonel Sherman T. Potter“ zur Sitcom M*A*S*H stieß. Bevor er diese Rolle ab der vierten Staffel übernahm, war er in der dritten Staffel der Serie (Folge 1) bereits als General Steele in einer Gastrolle zu sehen gewesen. Wie auch mehrere andere Darsteller durfte er auch Seiten seiner eigenen Persönlichkeit in die Rolle einfließen lassen. So konnten die Zuschauer des Öfteren Colonel Potter beim Malen zusehen. Die Bilder, die zu sehen waren, waren auch wirklich von Harry Morgan gemalt. Auch als die Serie 1983 auslief, konnte Morgan, der seine Rolle liebte, offenbar nicht darauf verzichten. Mit seinen Co-Stars aus M*A*S*H, William Christopher und Jamie Farr, startete er das nicht erfolgreiche Spin-off After MASH.
Morgans Karriere umfasst sechs Jahrzehnte. Zwischen 1942 und 2002 spielte Morgan in knapp 150 Produktionen mit.
Morgan war zweimal verheiratet. Mit seiner ersten Frau hatte er vier Söhne. Einer verstarb an AIDS, ein anderer Sohn war TV-Produzent und verheiratet mit der Schauspielerin Julie Cobb, Tochter von Lee J. Cobb (mit dem Morgan schon zusammen gefilmt hatte). Ihre Tochter – Harry Morgans Enkelin – ist ebenfalls Schauspielerin, ihr Bruder arbeitet auch beim Film. Seine zweite Frau Barbara Bushman ist die Tochter des Stummfilmstars Ralph Bushman und Enkelin des Stummfilmstars Francis X. Bushman. 1996 wurde der damals 81 Jahre alte Harry Morgan verhaftet, nachdem er seine Frau verprügelt hatte. Ein Streit zwischen den beiden, der bereits auf einer Party begonnen hatte, war später zuhause eskaliert. Eine Anklage wurde nicht erhoben, nachdem sich Harry Morgan dazu bereit erklärt hatte, an einem Anti-Aggressions-Training teilzunehmen.
Filmografie
- 1942: The Omaha Trail (Regie: Edward Buzzell)
- 1942: Orchestra Wives (Regie: Archie Mayo)
- 1943: Ritt zum Ox-Bow (The Ox-Bow Incident, Regie: William A. Wellman)
- 1945: Jahrmarkt der Liebe (State Fair, Regie: Walter Lang)
- 1946: Weißer Oleander (Dragonwyck, Regie: Joseph L. Mankiewicz)
- 1948: Herrin der toten Stadt (Yellow Sky, Regie: William A. Wellman)
- 1949: Madame Bovary (Madame Bovary, Regie: Vincente Minnelli)
- 1952: Meuterei am Schlangenfluß (Bend on the River, Regie: Anthony Mann)
- 1952: Zwölf Uhr mittags (High Noon, Regie: Fred Zinnemann)
- 1952: What Price Glory (Regie: John Ford)
- 1953: Die Todesbucht von Louisiana (Regie: Anthony Mann)
- 1953: Die Glenn Miller Story (The Glenn Miller Story, Regie: Anthony Mann)
- 1954: Über den Todespass (Regie: Anthony Mann)
- 1955: In geheimer Kommandosache
- 1955: ...und nicht als ein Fremder (Not as a Stranger, Regie: Stanley Kramer)
- 1956: Das Geheimnis der fünf Gräber (Backlash, Regie: John Sturges
- 1956: Das kleine Teehaus (The Teahouse of the August Moon, Regie: Daniel Mann)
- 1960: Cimarron (Cimarron, Regie: Anthony Mann und Charles Walters)
- 1960: Wer den Wind sät (Inherit the Wind, Regie: Stanley Kramer)
- 1962: Das war der Wilde Westen (How the West Was Won, Regie: John Ford, Henry Hathaway, George Marshall und Richard Thorpe)
- 1966: Was hast du denn im Krieg gemacht, Pappi? (What Did You Do in the War, Daddy?, Regie: Blake Edwards)
- 1966: Frankie und Johnny (Frankie and Johnny, mit Elvis Presley, Regie Frederick de Cordova)
- 1969: Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe (Support Your Local Sheriff!, Regie: Burt Kennedy)
- 1969: Viva Max! (Viva Max!, Regie: Jerry Paris)
- 1970: Patton – Rebell in Uniform (Patton, Regie: Franklin J. Schaffner)
- 1970: Latigo (Support Your Local Gunfighter, Regie: Burt Kennedy)
- 1971: Der barfüßige Generaldirektor (The Barefoot Executive, Regie: Robert Butler)
- 1971: Cowboy John - Der letzte Held im wilden Westen (Scandalous John, Regie: Robert Butler)
- 1972: Erbschaft in Weiß (Snowball Express, Regie: Norman Tokar)
- 1973: Charley und der Engel (Charley and the Angel, Regie: Vincent McEveety)
- 1975: Die Semmelknödelbande (The Apple Dumpling Gang, Regie: Norman Tokar)
- 1976: Der letzte Scharfschütze (The Shootist, Regie: Don Siegel)
- 1978: Die Katze aus dem Weltraum (The Cat from Outer Space, Regie: Norman Tokar)
- 1978-1983: M*A*S*H* (Fernsehserie, M*A*S*H)
- 1979: Die Rückkehr der Semmelknödelbande (The Apple Dumpling Gang Rides Again, Regie: Vincent McEveety)
- 1979: Roots – Die nächsten Generationen
- 1987: Schlappe Bullen beißen nicht (Dragnet)
- 1988: Eine verhängnisvolle Erfindung (14 Going on 30)
- 1998: Die verrückte Kanone (Family Plan)
Weblinks
- Harry Morgan in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Schauspieler
- US-Amerikaner
- Geboren 1915
- Mann
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