Heinrich Metzroth

Heinrich Metzroth

Heinrich Metzroth (* 17. Dezember 1893 in Bingerbrück; † 19. Januar 1951) war ein katholischer Weihbischof.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Weihbischof Heinrich Metzroth in Rom

Metzroth wurde als Sohn des Rektors Josef Metzroth geboren. In der Gemeinde auf dem Rupertsberg wuchs er gemeinsam mit zehn Geschwistern auf. Auf der anderen Seite der Nahe, in Bingen, besuchte er das Progymnasium und wechselte anschließend auf das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium nach Trier, wo er 1912 als Zögling des Bischöflichen Konvikts die Reifeprüfung bestand. Am 12. August 1916 wurde er nach Studien der Philosophie und der Katholischen Theologie von Bischof Felix Korum zum Priester geweiht.

Fünf Jahre wirkte er als Kaplan an der Liebfrauenkirche in Koblenz und als Religionslehrer an der Ursulinenschule. Es folgten weitere Studien an der Kölner Universität, die er 1927 mit dem Staatsexamen für den höheren Lehrdienst abschloss. Daraufhin übernahm er am 8. April 1927 eine Stelle als Studienrat am Reform-Realgymnasium. Am 26. April 1936 wurde er an das Kaiserin-Augusta-Gymnasium in Koblenz berufen.

Am 2. Oktober 1936 wurde er durch Bischof Franz Rudolf Bornewasser in das Hohe Domkapitel berufen. Bereits im Dezember 1936 wurde ihm als Geistlichem Rat das Schulreferat im Bischöflichen Generalvikariat anvertraut. Hier vertrat er im Kampf um das Fortleben der katholischen Bekenntnisschulen konsequent deren Bestand, der durch das Reichskonkordat von 1933 garantiert worden war. Trotz dieser Vereinbarung wurde 1937 die Gemeinschaftsschule eingeführt. Als schließlich die bekenntnismäßige Lehrerausbildung unmöglich wurde und schließlich sogar der Religionsunterricht in der Volksschule abgeschafft wurde, führte Heinrich Metzroth Kinderseelsorgestunden im Bistum Trier ein. Im Februar 1942 wurde Heinrich Metzroth wegen Verbreitens der 30 Programmpunkte der nationalen Reichskirche Deutschlands von der Gestapo Trier verhört, sowie Schriftgut aus seinem Büro und aus seiner Wohnung beschlagnahmt.

Wirken als Weihbischof

Betstuhl von Weihbischof Heinrich Metzroth in der katholischen Pfarrkirche Bingerbrück

Am 12. Mai 1941 ernannte ihn Papst Pius XII. in „Anerkennung seiner Verdienste und in Würdigung seiner überragenden Persönlichkeit“ zum Titularbischof von Thyatira und Weihbischof in Trier. Die Konsekration erfolgte am 8. Juni 1941 durch Erzbischof Bornewasser. Sein Wahlspruch lautete: In veritate et caritate (‚In Wahrheit und Liebe‘). In den zehn Jahren seiner Tätigkeit als Weihbischof besuchte Heinrich Metzroth 862 Seelsorgeeinheiten, d. h. Pfarreien und Vikarien, er spendete 155.000 mal das Sakrament der Firmung, erteilte 507mal die Tonsur und niedere Weihen und 76mal die Priesterweihe.

Zu Beginn des Jahres 1951 musste Heinrich Metzroth ins Krankenhaus, wo er nach einer Operation am 19. Januar 1951 verstarb. Seine letzte Ruhestätte fand Metzroth in der Weihbischofskapelle im Trierer Domkreuzgang.[1]

Quellen/Einzelnachweise

  1. Carl Woog: Weihbischof Heinrich Metzroth. In: Bingerbrücker und Rupertsberger Geschichten. Nr. 11, Dezember 1999.

Literatur

  • Wolfgang Seibrich: Die Weihbischöfe des Bistums Trier. Paulinus Verlag, Trier 1998, ISBN 3-7902-1326-8 (Veröffentlichungen des Bistumsarchivs Trier 31).

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Biografien/Mes–Mez — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Weihbischöfe von Trier — Die folgenden Personen waren als Weihbischöfe im Bistum Trier tätig: Johannes v. Zazenhausen (nachgewiesen 1361–1376) ... Johannes de Monte, Titularbischof von Azot (1419–1442) ... Hubert Yffz (OPraem), Titularbischof von Azot (1450–1483) Johann… …   Deutsch Wikipedia

  • Bingerbrück — Stadt Bingen am Rhein Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Weihbischöfe in Trier — Die folgenden Personen waren als Weihbischöfe im Bistum Trier tätig: Weihbischof Johann Michael Josef von Pidoll (1794 1802) Johannes v. Zazenhausen (nachgewiesen 1361–1376) ... Johannes de Monte, Titularbischof von Azot (1419–1442) ... Hubert… …   Deutsch Wikipedia

  • Bernhard Stein — Bischof Bernhard Stein Bernhard Stein (* 5. September 1904 in Weiler (bei Ulmen); † 20. Februar 1993 in Trier) war Bischof von Trier (1967–1980) und Professor für Bibelwissenschaften am Priesterseminar Trier (1940–1944) …   Deutsch Wikipedia

  • Görres-Gymnasium (Koblenz) — Görres Gymnasium Schulform Gymnasium Gründung 1582 Land Rheinland Pfalz Staat …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Maria Fuchs — (* 1. November 1876 in Koblenz; † 8. April 1944 in Trier) war ein römisch katholischer Weihbischof in Trier. Leben Albert Maria Fuchs kam aus einer Kaufmannsfamilie und bestand 1896 am Koblenzer Kaiserin Auguste Gymnasium seine Reifeprüfung. Er… …   Deutsch Wikipedia

  • Thyatira (Titularbistum) — Thyatira (ital.: Tiatira) ist ein Titularbistum der römisch katholischen Kirche. Es geht zurück auf ein früheres Bistum der antiken Stadt Thyatira in der kleinasiatischen Landschaft Lydien im Westen der heutigen Türkei. Das Bistum gehörte der… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”