Heinz Günther Hüsch

Heinz Günther Hüsch

Heinz-Günther Hüsch (* 13. Juni 1929 in Karken) ist ein deutscher Rechtsanwalt und Politiker (CDU). Er lebt in Neuss (Nordrhein-Westfalen).

Hüsch studierte Rechtswissenschaft und promovierte 1956 in Köln über Das Strafrecht in Neuß zwischen 1074 und 1794.

Er gehörte bereits zu den Gründern der CDU in Neuss und war dort auch lange Jahre der Vorsitzende der Jungen Union. Von November 1956 bis Oktober 2009 saß er ununterbrochen im Rat der Stadt Neuss. 1998-1999 war er Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion.

1966 wurde Hüsch in Nachfolge von Adolf Flecken in Neuss zum Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen gewählt, dem er bis 1976 angehörte. Dort war er Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses und setzte sich mit den beiden Abgeordneten Peter Giesen und Hans-Ulrich Klose (CDU) für die Belange der Stadt Neuss und des damaligen Kreises Grevenbroich bei der kommunalen Neugliederung ein.

Von 1976 bis 1990 war Heinz-Günther Hüsch Mitglied des Deutschen Bundestages. Er gewann jeweils den Wahlkreis Neuss – Grevenbroich I bzw. Neuss I direkt, u.a. gegen die damalige Bundestagspräsidentin Annemarie Renger. Während seiner Abgeordnetentätigkeit im Bundestag war Hüsch u.a. Vorsitzender des Vermittlungsausschusses, stellv. Vorsitzender des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Obmann im Flick-Untersuchungsausschuss und Vorsitzender des berühmt gewordenen Ausschusses „Neue Heimat“.

Im Zeitraum von 1968 bis 1989 war Hüsch Deutschlands Verhandlungsführer in der Geheimsache Kanal über den Freikauf von 226.654 Rumäniendeutschen[1]. Im Zuge dessen hatte er unter dem ihm von der Securitate gegebenen Decknamen Eduard mehr als 200 offizielle und zwischen 600 und 1000 inoffizielle Treffen mit Vertretern der rumänischen Regierung. Seine Mission endete erst mit dem Sturz des Ceausescu-Regimes während der Rumänischen Revolution 1989.[2][3]

1972 war Hüsch Schützenkönig in Neuss, lange Jahre war er Vorsitzender der Vereinigung der Heimatfreunde Neuss e.V.. Jahrzehnte gehörte er dem Kirchenvorstand der katholischen Kirchengemeinde St. Quirin (s. auch Quirinus-Münster (Neuss) und Quirinus von Neuss) in Neuss an.

Er ist Mitglied der katholischen Studentenverbindungen K.D.St.V. Asgard Köln im Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen(CV).

Hüsch ist Inhaber des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, Träger des päpstlichen Gregoriusordens und des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen.

Seine Tochter Hanni Hüsch arbeitet als Korrespondentin für die ARD.[4]

Literatur

  • Ein Ehrenamt für den Bürger. 50 Jahre Stadtverordneter Dr. Heinz Günther Hüsch (1956-2006). Hrsg. von Jens Metzdorf im Auftrag der Stadt Neuss. Neuss: Stadtarchiv Neuss 2006 (Dokumentationen des Stadtarchivs Neuss 8). ISBN 3-922980-82-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. kulturraum-banat.de, Ernst Meinhardt: Der Freikauf der Rumäniendeutschen – Was sagen deutsche Politiker dazu? Was geben die Archive her?
  2. banater-schwaben.de, Banater Post: "Bisher habe ich keine einzige richtige Zahl gefunden" - Deutschlands Verhandlungsführer über den Freikauf der Rumäniendeutschen im Zeitraum 1967 - 1989
  3. siebenbuerger.de, Siebenbürgische Zeitung, Peter-Dietmar Leber: Freikauf und Schmiergeld für die Ausreise, 12. September 2007
  4. ngz-online.de, Ludger Baten: Eine Neusserin für Amerika, 23. April 2010

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