Heinz Hoyer

Heinz Hoyer

Heinz Hoyer (* 18. Juni 1949 in Elxleben) ist ein deutscher Medailleur und Bildhauer. Er kreierte das Münzbild zahlreicher Prägungen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland und wird zu den angesehensten und erfolgreichsten Münzgestaltern Deutschlands gezählt.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Studium und Bildhauerei

Hoyer studierte von 1970 bis 1975 Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Dort lernte der Student die Bulgarin Sneschana Russewa-Hoyer kennen, welche an der Ostberliner Kunsthochschule das Studium für Grafikdesign aufnahm. Nachdem er dieses Studium mit einem Diplom beendet hatte, schloss er dort seine Aspirantur an. 1976 heiratete Hoyer die Grafikerin Sneschana Russewa-Hoyer. Ein Jahr später zog der freie Bildhauer nach Bulgarien. 1980 wurde er Sieger eines Wettbewerbes für eine Skulptur für die Stadt Baltschik, die Ausführung der Marmorskulptur lag damit in seinen Händen. Drei Jahre später kam er wieder in die DDR zurück, wo auch seine Tätigkeit als Münzgestalter begann. Auch nahm Hoyer im gleichen Jahr eine Tätigkeit als Lehrer an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee auf.

Wirken in der Münzgestaltung

Erst 1983 begann das Künstlerehepaar Gedenkmünzen zu gestalten. Seit 1984 befindet sich die Wohn- und Arbeitsstätte Hoyers und seiner Frau in der Nähe zum Ernst-Thälmann-Park in Berlin-Prenzlauer Berg. Heinz Hoyer entwarf zwischen 1983 und 1990 13 Gedenkmünzen der DDR, zwölf davon gemeinsam mit Sneschana Russewa-Hoyer. Damit erlangten beide in Fachkreisen der DDR einen guten Ruf als Medailleure. Mit der deutschen Wiedervereinigung musste dieser neu aufgebaut werden, da die Künstler Hoyer in der Bundesrepublik recht unbekannt waren.

Die Ideen und Arbeiten Hoyers wurde auch in der Bundesrepublik nach erfolgreichen Gestaltungswettbewerben auf mehreren Gedenkmünzen verewigt. Diese Kontinuität im Münzdesign dauert bis zum heutigen Zeitpunkt an. Somit sind drei deutsche Währungen, die Mark, D-Mark und der Euro Gegenstand seines Schaffens. Dies begründet, weshalb Heinz Hoyer zusammen mit seiner Ehefrau Sneschana Russewa-Hoyer zu den erfolgreichsten Münzgestaltern in Deutschland gehört.

Werke

13 Gestaltungsentwürfe Hoyers wurden auf Gedenkmünzen der DDR umgesetzt, so die Münzen zu 10 Mark „Alfred Brehm“ von 1984, „40 Jahre Deutscher Turn- und Sportbund“ von 1988 und die 5-Mark-Gedenkmünze „Zeughaus Berlin“.

In der Zeit zwischen 1990 und 2001, als die D-Mark in der Bundesrepublik als Zahlungsmittel kursierte, wurden ebenfalls einige Entwürfe Hoyers verwirklicht. Beispielgebend hierfür ist die 10-DM-Gedenkmünze „300 Jahre Franckesche Stiftungen“ aus dem Jahr 1998.

Das wohl bekannteste Münzmotiv des Ehepaars Hoyer ist der stilisierte Bundesadler auf der Rückseite der deutschen 1- und 2-Euromünzen. Weiterhin ist Heinz Hoyer der Künstler der Gedenkmünze zu 2 Euro „Schleswig-Holstein“ mit dem Motiv des Holstentores in Lübeck aus dem Jahr 2006. Auch das Schweriner Schloss, welches die 2-Euro-Gedenkmünze von 2007 ziert, wurde durch Hoyer gestalterisch umgesetzt.

Ebenfalls entworfen hat Heinz Hoyer die Bildseiten der vier 10-Euro-Silbergedenkmünzen und der 100-Euro-Goldmünze „FIFA Fußball-Weltmeisterschaft Deutschland 2006“. Auch die Motive der Wertseitenden der Goldmünzen zu 100 und 200 Euro zur Euroeinführung 2002 stammen von Hoyer.

Des Weiteren stammen einige Münzbilder ausländischer Münzen, zum Beispiel aus Nauru und Vanuatu, von dem Bildhauer. Neben den realisierten Münzen in Deutschland existieren auch eine Reihe prämierter, jedoch nicht geprägter Münzbilder von Hoyer.

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